Rüstungskonzern
Steyr-Aktie verdreifacht sich in kürzester Zeit
Steyr geht steil. Die Österreichische Rüstungsaktie knallt auch im Handel am Montag nach oben. Für Anleger ist jetzt aber Vorsicht geboten.
- Steyr-Aktie steigt um 50%, erreicht 210 Euro.
- Umsatz von 61% stammt aus Verteidigungsindustrie.
- Kooperation mit Rheinmetall für Panther-Panzer.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Der östereichische Rüstungskonzern Steyr geht durch die Decke. Wer Freitag gegen Handelsende auf den Kurs der Steyr-Aktie geschaut hat, mag sich im frühen Handel am Montag verwundert die Augen gerieben haben. Der Kurs vom Freitag hatte sich noch zwischen 85 bis 87 Euro eingependelt. Allein am Freitag kletterte die Aktie bereits um rund 50 Prozent. Dann nahmen am Montag die Anteilsscheine nochmal richtig Fahrt auf und stiegen in der Spitze auf eine Notierung von 210 Euro!
Alles was mit Rüstung zu tun hat, ballert: Am Donnerstag sagte CEO Julian Cassutti, dass Steyr bereits 61 Prozent seines Umsatzes von 41,7 Millionen Euro durch Lieferungen an die Verteidigungsindustrie generiere. Steyr-Motoren werden beispielsweise in "Ribcraft"-Booten der US Navy Seals verbaut.
Und Cassutti weiter: "Wir haben die Kapazität, unsere Produktion mindestens zu verdoppeln, ohne unseren Standort erweitern oder eine erhebliche Anzahl neuer Mitarbeiter einstellen zu müssen."
Das schlug gewaltig bei den Anlegern ein. Zumal noch bekannt wurde, dass Steyr mit Rheinmetall eine Kooperation eingegangen ist. Denn laut einem Bericht von Hauck Aufhäuser steht der Vertrag mit Rheinmetall im Zusammenhang mit Motoren für Panther-Kampfpanzer. Italien hat mehr als 132 Einheiten bereits bestellt. Auch südkoreas K-2-Panzer könnten zukünftig mit Motoren der Östereicher beliefert werden, so die Analysten von Hauck Aufhäuser.




Seitdem Steyr Ende Oktober 2024 an die Börse ging, haben sich die Anteilsscheine nahezu verzehntfacht. Dies zeigt einerseits den Rüstungsboom Europas. Und andererseits wirft es einen Blick auf die Anlegerstimmug: Bei düsterem Marktumfeld in den Meme-Rausch zu verfallen. Denn: Das geschätzte KGV für Steyr liegt 2025 laut Marketscreener bei rund 50. CEO Cassutti sagt richtig: "Diese Milliarden sind bei uns noch nicht angekommen, aber wir sind mehr als zuversichtlich, in den nächsten zehn Jahren davon zu profitieren." Der Hype ist verständlich, aber risikoreich. Ähnlich wie bei Eutelsat, deren Aktie zwar nicht ohne Grund, aber dennoch "to the moon" und eben auch wieder zurückgeflogen ist – wird es sich wohl auch mit der Steyr-Aktie verhalten. Nach dem Rausch kommt das Erwachen.
Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion

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