Batterie-Durchbruch
BYD: Neues System soll E-Autos in 5 Minuten aufladen – Deutschland im Visier
Der E-Autoriese BYD aus China hat einen Durchbruch bei der Ladegeschwindigkeit erzielt und stellt Tesla und Mercedes damit in den Schatten. Es soll auch Pläne für Deutschland geben.
- BYD erreicht schnelle Ladezeiten, übertrifft Tesla.
- Pläne für Montagewerk in Deutschland im Gespräch.
- Neue E-Plattform beschleunigt Autos auf 100 km/h.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Der chinesische Elektroauto-Riese BYD hat ein neues System für Elektroautos vorgestellt, mit dem diese fast so schnell aufgeladen werden können, wie ein normales Auto zum Tanken braucht. Unabhängig davon wurde auch bekannt, dass der Konzern Deutschland als potenziellen Standort für ein Montagewerk in Europa ins Auge gefasst hat.
Bei Tests mit der neuen BYD-Limousine "Han L" erzielte das neue Batterie- und Ladesystem nach nur 5 Minuten Aufladen eine Reichweite von 470 Kilometern, wurde am Montag bekannt gegeben. Diese Entwicklung könnte BYD helfen, seine Position als weltweit führender E-Auto-Hersteller weiter zu festigen und gegenüber Wettbewerbern wie Tesla, die eine umfangreiche, aber langsamere Ladeinfrastruktur bieten, einen signifikanten Vorteil zu erlangen.
Tatsächlich benötigt der Supercharger von Tesla eine dreimal so lange Ladezeit von 15 Minuten, um eine Reichweite von 275 Kilometern zu erreichen. Tesla verfügt jedoch über ein viel größeres Netz von mehr als 65.000 Ladestationen weltweit. Die neue CLA-Elektrolimousine von Mercedes-Benz, die letzte Woche vorgestellt wurde, kann in 10 Minuten Ladezeit 325 Kilometer weit fahren.
Die immense Schnelligkeit, mit der die neuen BYD-Stationen arbeiten, könnten auch Autofahrer von E-Autos überzeugen, die bislang nicht dazu bereit sind, lange Wartezeiten an der Ladesäule in Kauf zu nehmen.









Und auch an der Schnelligkeit der Fahrzeuge hat BYD geschraubt: Die neue E-Auto-Plattform von BYD wird es Autos ermöglichen, in 2 Sekunden 100 Stundenkilometer zu erreichen, sagte der Vorstandsvorsitzende und Gründer Wang Chuanfu laut Bloomberg bei einer Veranstaltung am Hauptsitz des Unternehmens in Shenzhen.
Bei den Werksplänen profitiert Deutschland von seiner ablehnenden Haltung gegenüber EU-Zöllen auf chinesische E-Autos aus dem letzten Jahr, berichtet Reuters unter Berufung auf informierte Kreise.
Trotz hoher Arbeits- und Energiekosten sowie umfangreicher Auflagen in Deutschland, bleibt das Land aufgrund seiner zentralen Rolle im europäischen Automobilsektor demnach eine attraktive Option für BYD. Das Unternehmen baut in Europa bereits Einrichtungen in Ungarn und der Türkei und will mit einem dritten Werk in der Region die europäische Nachfrage besser bedienen.
*ab 500 Euro Ordervolumen über gettex, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Die Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen, und interne Diskussionen bezüglich der Standortwahl laufen noch. Besonders kritisch wird die Unterstützung durch die jeweiligen Regierungen betrachtet. Länder wie Frankreich und Italien kommen für einen Standort nicht in Frage, da sie für die EU-Zölle gegen China gestimmt hätten, hieß es.
Chinesische Autobauer haben einige Autofabriken in Deutschland ins Visier genommen, die geschlossen werden sollen, vor allem Werke von Volkswagen, hatte Reuters bereits im Januar berichtet.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion

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