Die Erholung läuft!
Die Erholung an den US-Märkten läuft! Dafür sprechen: 1. ein historisch einmaliges Sentiment-Signal, 2. ein typisches Marktbreite-Signal, 3. der jüngste Kursverlauf an den US-Börsen.
- Erholung an US-Märkten zeigt sich durch Sentiment-Signal.
- Historisch schlechte Stimmung könnte antizyklisch wirken.
- Marktbreite und Kursverlauf unterstützen Erholungstendenz.
Die Erholung läuft!
von Torsten Ewert
Die Erholung an den US-Märkten läuft! Dafür sprechen: 1. ein historisch einmaliges Sentiment-Signal, 2. ein typisches Marktbreite-Signal, 3. der jüngste Kursverlauf an den US-Börsen.
Schlechte Stimmung, fallende Kurse?
Schauen wir uns diese Punkte im Detail an:
Die Stimmung unter den US-Privatanlegern gemäß der Umfrage der American Association of Individual Investors (AAII) fiel in der Vorwoche auf einen historischen Tiefpunkt. Das lag aber nicht an den konkreten Werten (19,1 % Bullen vs. 59,2 % Bären, was einen Sentiment-Wert, in Form der Differenz beider Werte von -40,1 % ergibt). Zum einen gab es zwei Wochen zuvor schon einmal mehr einen höheren Bärenanteil (60,6 %) und zugleich einen etwas niedrigeren Sentiment-Wert (-40,2 %), zum anderen ist der niedrige Bullenanteil auch „nur“ der tiefste Stand seit Ende September 2022 (17,7 %).
Aber gut, der damalige Wert begleitete immerhin das damalige Tief der Aktienmarktkorrektur von 2022, sodass man die schlechte Stimmung an sich schon als antizyklisches Stimmungssignal ansehen kann. Zumal passend dazu die Kurse schon seit einiger Zeit gefallen und damit zumindest kurzfristig überverkauft sind, was eine Erholung wahrscheinlich macht.
Ein historisches Stimmungs-Extrem!
Historische Ausmaße bekommt die Anlegerstimmung jedoch im Zeitablauf: So lag der Anteil der Bullen unter den US-Privatanlegern in den vergangenen 3 Wochen jeweils unter 20%, der Anteil der Bären jeweils über 57% und die Differenz damit jeweils unter -37%. Eine solche dreimalige Folge derart schlechter Werte gab es bisher nur zwei Mal: 1988 und 2022 – aber nur beim Bullenanteil:
Quellen: MarketMaker mit Daten von infront, AAII, eigene Berechnungen
Ein dreimaliger Bärenanteil über 57 % und insbesondere das gleichzeitige Auftreten aller drei Signale sind ein absolutes Novum (siehe blaue/orange Dreiecke)!
Zwei Fälle mit gegensätzlichen Ergebnissen
Für ein Urteil über die mögliche Kursreaktion können wir uns also nur auf die beiden früheren Fälle eines Bullenanteils unter 20 % in dreimaliger Folge stützen (siehe oberster Chartteil). Den ersten Fall gab es im Dezember 1988 in einer intakten Aufwärtsbewegung. Zwar trat es kurz nach einem Tief auf, aber dieses Tief war nicht sonderlich ausgeprägt.