30 Prozent Gewinn

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    Russlands Rubel baut Rallye aus

    Kräftige Kursgewinne haben den Rubel zum US-Dollar auf den Stand vor Beginn des Ukraine-Krieges getrieben. Im Fokus steht die mögliche Lockerung der Sanktionen.

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    30 Prozent Gewinn - Russlands Rubel baut Rallye aus

    In diesem Jahr hat der russische Rubel eine beeindruckende Rally hingelegt und gegenüber dem US-Dollar fast 30 Prozent an Wert gewonnen. Mit einem aktuellen Wechselkurs von 81,05 Rubel zum US-Dollar erreichte die russische Währung am Dienstag ihr stärkstes Niveau seit Juni 2023. Und auch gegenüber dem Euro konnte die Devise seit Jahresbeginn um 23 Prozent zulegen. Dieser Aufschwung ist vor allem auf die wachsende Hoffnung auf eine diplomatische Lösung des Konflikts in der Ukraine zurückzuführen.

    Die Gespräche zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, bei denen ein Waffenstillstand und eine mögliche Beendigung des dreijährigen Konflikts im Zentrum stehen, haben maßgeblich zu dieser Wertsteigerung beigetragen. Die Gespräche wecken Hoffnungen auf eine Entspannung der geopolitischen Spannungen und eine mögliche Lockerung der Sanktionen, was den Rubel zusätzlich stärkt.

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    Die Stärke des Rubels könnte auch einen positiven Nebeneffekt für die russische Zentralbank haben, indem sie hilft, die Inflationsraten zu senken, falls die Währung lang genug auf diesem Niveau bleibt. Das würde die Kosten für importierte Güter reduzieren und somit die Inflation dämpfen. Die Zentralbank wird am 21. März über den Leitzins beraten, der derzeit auf einem 20-Jahres-Hoch von 21 Prozent steht. Alle Analysten in einer Reuters-Umfrage erwarten, dass die Zentralbank den Zinssatz vorerst unverändert lässt.

    Auch der russische Aktienmarkt spiegelt die positive Stimmung wider und konnte zuletzt kräftig zulegen. Die Stärkung des Rubels und die positive Performance des russischen Aktienmarktes sind auch ein Signal an westliche Unternehmen, die einen Wiedereintritt in den russischen Markt erwägen. Berichte über eine mögliche Lockerung einiger Sanktionen gegen Russland haben das Interesse an russischen Vermögenswerten zuletzt angeheizt.

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    US-Broker wie Goldman Sachs und JPMorgan bieten bereits an den Rubel gekoppelte Derivatkontrakte an, mit denen Anleger eine legale Möglichkeit haben, trotz der anhaltenden Sanktionen mit russischen Vermögenswerten zu handeln. Diese Non-Deliverable Forwards (NDFs) haben sich zu einer wichtigen Umgehungslösung für US-amerikanische und europäische Investoren entwickelt, die sonst keinen direkten Zugang zum Rubel hätten.

    Die Anleger müssen die riskanten Investitionen gegen die Möglichkeit abwägen, von den starken Rubelgewinnen zu profitieren, während sie sich mit den komplexen Sanktionsgesetzen auseinandersetzen. Die Vorsicht bleibt weiterhin hoch, da Compliance-Teams und Investoren sich der möglichen rechtlichen und marktbezogenen Risiken im Zusammenhang mit diesen Transaktionen bewusst sind.

    Trotz dieser Risiken hat der NDF-Handel aber kräftig zugelegt, zeigen Daten der Brokerhäuser. Dahinter steckt vor allem ein wachsendes Interesse von Hedgefonds und Family Offices, insbesondere von solchen aus dem Nahen Osten, die nicht an westliche Beschränkungen gebunden sind.

    Es gibt aber auch warnende Stimmen, die sagen, dass der Rubel möglicherweise seinen Höhepunkt erreicht hat. So weisen die Analysten der BCS-Brokerage darauf hin, dass die positiven Treiber für den Rubel nachlassen könnten, da die Zuflüsse an Fremdwährung zurückgehen und die Importe in den kommenden Wochen voraussichtlich steigen werden.

    Insgesamt steht der Rubel nach seiner markanten Rallye, die ihn wieder auf das Niveau vor dem Ukraine-Krieg katapultiert hat, an einem entscheidenden Punkt, und die weiteren Entwicklungen in den diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Russland sowie wirtschaftspolitische Entscheidungen werden maßgeblich darüber entscheiden, ob die russische Währung ihre Gewinne halten kann, sie sogar weiter ausbaut oder ob sie vor einer Korrektur steht.

    Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion


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    Verfasst vonIngo Kolf

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