Commerzbank goes Rüstung!

Bernd Spalt, der Risikovorstand der Bank, betonte im Handelsblatt die Bereitschaft, dieses Segment in den kommenden Jahren zu erweitern. "Im aktuellen Kontext sehen wir im Verteidigungssektor erhebliches Potenzial", erklärte Spalt, angesichts einer sonst stagnierenden Wirtschaft.

Spalt kommentierte auch die politische Entwicklung in Deutschland, wo eine Lockerung der Schuldenbremse für höhere Verteidigungsausgaben geplant ist. Trotz der Zurückhaltung vieler Banken im Rüstungssektor aufgrund der fehlenden Einstufung als nachhaltig durch die EU, sieht Spalt die Notwendigkeit, die Finanzierungsregelungen anzupassen, um dem gestiegenen Bedarf nachzukommen.

Die Commerzbank sieht in der Verteidigungsindustrie, einschließlich Exportfinanzierungen, Projektfinanzierungen und M&A-Beratung, erhebliches Wachstumspotenzial. Spalt wies darauf hin, dass die Bank bereits eine bedeutende Rolle in der Finanzierung der Verteidigungsindustrie spielt, mit einem Engagement im einstelligen Milliardenbereich, und nicht ausschließt, diese auf den zweistelligen Milliardenbereich zu steigern.

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Die Bank hält an ihren Richtlinien fest, konventionelle Rüstungsprojekte innerhalb Deutschlands und für EU-Verbündete zu finanzieren, wobei sie umstrittene Waffen wie Streubomben und Antipersonenminen ausschließt. Fragen zur Finanzierung von Atomwaffen wurden bisher nicht konkret behandelt, aber Spalt signalisierte eine Bereitschaft zur offenen Diskussion, sollte die politische Lage dies erfordern.

Im Kontext der internationalen Beziehungen erwähnte Spalt die angespannten Beziehungen zu Russland und bekräftigte das Bestreben der Commerzbank, das Geschäft dort zu reduzieren, unabhängig von etwaigen geopolitischen Entwicklungen. Trotz der Herausforderungen durch Sanktionen priorisiert die Bank einen Rückzug aus Russland und strebt dabei nach den besten verfügbaren Optionen.

Im Gespräch ging Spalt auch auf die strategische Ausrichtung der Commerzbank ein. Er erwähnte das Ziel der Bank, insbesondere im Firmenkundengeschäft zu wachsen und sich auf Bereiche wie grüne Infrastruktur, Technologie und Medien zu konzentrieren. Er betonte die Stabilität der Bank in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld und bekräftigte das Engagement für Nachhaltigkeit und den Kampf gegen den Klimawandel, trotz der Notwendigkeit, gelegentlich höhere Volatilität zu akzeptieren.

Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion

Die Commerzbank Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -5,26 % und einem Kurs von 22,70EUR auf Tradegate (20. März 2025, 11:36 Uhr) gehandelt.

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