Märkte sind nervös

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    Nvidia, Broadcom & Co: Rallye oder nur Strohfeuer?

    Hoffnung für die Chipwerte: Halbleiteraktien erholten sich am Mittwoch. Ist das der Turnaround?

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    Märkte sind nervös - Nvidia, Broadcom & Co: Rallye oder nur Strohfeuer?

    Hoffnung für die Chipwerte: Halbleiteraktien erholten sich am Mittwoch, angeführt von Broadcom, das rund 3,6 Prozent zulegte.

    Der technologielastige Nasdaq Composite stieg um 1,4 Prozent und schloss bei 17.750,79 Punkten.

    AMD verbuchte ein Plus von 2,6 Prozent, Marvell Technology gewann 2,2 Prozent, Nvidia kletterte 1,8 Prozent. Auch Qualcomm und Texas Instruments konnten jeweils um 1,2 Prozent zulegen.

    Broadcom

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    ISIN:US11135F1012WKN:A2JG9Z

    Chip-Werte weiter unter Druck

    Ist das bereits der Turnaround? Ausgelöst wurde die Erhohlung durch die FED. Sie bekräftigte, dass sie ihrem Lockerungszyklus der Geldpolitik treu bleiben werde.

    Die globalen Märkte waren in den vergangenen Wochen von hoher Volatilität geprägt, da Investoren befürchteten, dass US-Präsident Donald Trumps aggressive Handelspolitik die Inflation anheizen und die Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte. 

    Die Fed beließ die Zinssätze am Mittwoch wie erwartet unverändert und bekräftigte ihre Prognose für zwei Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte bis zum Jahresende.

    Allerdings sorgte die Notenbank zusätzlich für Unsicherheit an den Märkten, indem sie für dieses Jahr ein leicht abgeschwächtes Wachstum, eine höhere Inflation sowie einen moderaten Anstieg der Arbeitslosenquote bis 2026 prognostizierte.

    So verblasst der kurze Hoffnungsschimmer eilig am Horizont. Trotzdem kämpfen sich die Chip-Werte auch im Handel am Donnertag wieder mit leichten Gewinnen nach oben.

    Studie: Chip-Werte vor Crash?

    Eine Studie mit dem Titel "Bubbles for Fama" wurde von Robin Greenwood und Andrei Shleifer von der Harvard University und Yang You von der University of Hong Kong durchgeführt.

    Obwohl der Algorithmus der Professoren mehrere komplexe Aspekte hat, ist er konzeptionell recht einfach: Je stärker etwas steigt, desto wahrscheinlicher ist es, dass es crashen wird. Die Professoren definieren "Crash" als einen Rückgang von mindestens 40 Prozent über einen Zeitraum von zwei Jahren und berechneten die Wahrscheinlichkeit dieses Ereignisses, indem sie Gruppen von Aktienmarktkategorien seit den 1920er Jahren analysierten.

    Die Forscher fanden heraus, dass die Wahrscheinlichkeit eines Crashs bei einer Branche bei 53 Prozent liegt, wenn sie in den letzten zwei Jahren den Aktienmarkt um mindestens 100 Prozentpunkte übertroffen hat. Diese Wahrscheinlichkeit steigt auf 76 Prozent, wenn sie den Markt in den letzten zwei Jahren um 125 Prozentpunkte übertroffen hat, und auf 80 Prozent, wenn die Gewinne der letzten zwei Jahre 150 Prozentpunkte über dem Markt liegen.

    Die einzige S&P-500-Branche, die derzeit die Kriterien der Professoren für eine "Blase" erfüllt, ist der S&P 1500 Semiconductors and Semiconductor Equipment SP1500.4530. Die zweijährige (nicht annualisierte) Rendite dieses Sektors beträgt laut FactSet 165,5 Prozent, was 117,7 Prozentpunkte höher ist als die vergleichbare Rendite des S&P 500.

    Ein so hoher Wert ist mit einer Crash-Wahrscheinlichkeit von mehr als 70 Prozent verbunden. Da der Index dieser Branche nach Marktkapitalisierung gewichtet ist, werden die größten Aktien am stärksten mit der Gesamtperformance des Index verbunden sein und sind daher derzeit am anfälligsten. Also: Branchenführer Nvidia.

    NVIDIA

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    -8,32 %
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    +40,17 %
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    ISIN:US67066G1040WKN:918422

    Jensen Huang beleuchtet Entwicklung

    Auch CEO Jensen Huang äußerte sich am Mittwoch zu der jüngsten Entwicklung, besonders auch zu dem chinesischen KI-Chatbot DeepSeek, das den ersten Erdrutsch der US-Halbleiter-Werte in diesem Jahr verursachte.

    Laut Huang sei das R1-Modell von DeepSeek "fantastisch“, da es "das erste Open-Source-Reasoning-Modell" ist. Er erklärte, dass das Modell Probleme Schritt für Schritt aufschlüsselt, unterschiedliche Antworten generieren kann und in der Lage ist, seine eigene Lösung zu überprüfen.

    "Diese reasoning-basierte KI benötigt 100-mal mehr Rechenleistung als eine nicht reasoning-basierte KI", sagte er. "Das war genau das Gegenteil dessen, was alle erwartet hatten." Daher ist er auch optimistisch für die Zukunft und macht sich keine Sorgen über die momentane Lage der Anteilsscheine. 

    Das teilen auch die meisten Analystenhäuser. Das US-Analysehaus Bernstein Research hat die Einstufung für Nvidia mit einem Kursziel von 185 US-Dollar auf "Outperform" belassen. Die vorgestellte Blackwell-Architektur des KI-Riesen sei gut angenommen worden, schreibt Analyst Stacy Rasgon.

    Also: Buy the dip?

    Die Halbleiter-Werte geben Hoffnung und hellen den Horizont etwas auf, wobei die dunklen Wolken der allgemeinen Marktunsicherheit schnell wieder aufziehen können. Denn die Fed bekräftigte ihren geldpolitischen Lockerungskurs, sorgte aber mit ihrer Prognose zu Wachstum und Inflation für neue Sorgen.

    Trotz dieser Korrekturen bleibt die langfristige Perspektive für den Sektor vielversprechend, insbesondere für den Bereich der KI-Technologie.

    Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion



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    Verfasst vonKrischan Orth

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