Schweiz aus?
UBS erwägt radikalen Schritt: Verlegung des Hauptsitzes ins Ausland?
Droht der Schweiz der Verlust einer ihrer wichtigsten Banken? Die UBS soll einen Hauptsitzumzug ins Ausland prüfen!
- UBS prüft Hauptsitzumzug wegen strengerer Regeln.
- Höhere Kapitalanforderungen belasten Wettbewerbsfähigkeit.
- Aktionärsdruck könnte Umzugsentscheidung beeinflussen.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Die UBS erwägt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg eine Verlagerung ihres Hauptsitzes ins Ausland. Hintergrund sind mögliche strengere Kapitalanforderungen durch Schweizer Regulierungsbehörden, die die Bank als erhebliche Belastung für ihre Wettbewerbsfähigkeit einstuft.
Politischer Druck wächst – UBS sieht Wettbewerbsnachteil
Laut Bloomberg haben interne Berechnungen der UBS ergeben, dass eine Erhöhung der Kernkapitalquote (CET1-Ratio) von aktuell gut 14 auf rund 20 Prozent notwendig sein könnte. Dies würde einer zusätzlichen Eigenkapitalanforderung von etwa 25 Milliarden US-Dollar entsprechen. Die Bank argumentiert, dass sie unter diesen Bedingungen gegenüber internationalen Großbanken stark benachteiligt wäre und ein Verbleib in der Schweiz wirtschaftlich nicht sinnvoll sei.
Abspaltung ausländischer Tochtergesellschaften als Streitpunkt
Schweizer Politik und Aufsichtsbehörden fordern unter anderem eine vollständige Eigenkapitalunterlegung für ausländische Tochtergesellschaften der UBS. Dies soll verhindern, dass der Staat im Falle einer Krise erneut eingreifen muss – so wie es bei der Credit Suisse der Fall war. Die UBS sieht jedoch in diesen Maßnahmen eine derart gravierende Einschränkung ihres Geschäftsmodells, dass ein Standortwechsel als logische Konsequenz geprüft werde.
*ab 500 Euro Ordervolumen über gettex, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
"Swissness" als Kernstrategie – oder doch ein Umzug?
Auf die Berichterstattung reagierte die UBS zurückhaltend. Ein Sprecher verwies auf frühere Aussagen von CEO Sergio Ermotti, der betonte, dass "Swissness" ein zentrales Element für den Erfolg der Bank sei. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos hatte Ermotti erklärt, dass die Schweiz weiterhin eine wichtige Säule der Unternehmensstrategie bleibe.
Aktionärsdruck könnte Entscheidung beeinflussen
Ein deutlich erhöhter Kapitalbedarf könnte auch die Aktionäre unter Druck setzen. Höhere Kapitalanforderungen bedeuten tendenziell niedrigere Renditen, was die Attraktivität der UBS-Aktie mindern könnte. Sollte die Bank gezwungen sein, ihre Struktur grundlegend zu überdenken, könnte die Verlegung des Hauptsitzes nicht nur eine Drohkulisse sein, sondern eine ernsthafte Option. Die Aktie der UBS Group notiert aktuell 1,2 Prozent im Minus bei 29,9 Euro (Stand: Freitag, 9:30 Uhr MEZ).
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion
Die UBS Group Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -0,69 % und einem Kurs von 30,07EUR auf Lang & Schwarz (21. März 2025, 09:59 Uhr) gehandelt.

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