Zentral- und Osteuropa
Polen, Kroatien und Slowenien auf Wachstumskurs – Anlagechancen in der Region
Zentral- und Osteuropa-Experte András Szálkai von Raiffeisen Capital Management sieht langfristig großes Wachstumspotenzial für die Region – beispielsweise in den erneuerbaren Energien oder der Infrastruktur.

Frieden oder Waffenstillstand in der Ukraine – was in erster Linie ein unschätzbarer humanitärer Gewinn wäre, hätte auch wirtschaftlich weitreichende Auswirkungen, insbesondere für Zentral- und Osteuropa. Die Region, die in den vergangenen Jahren sowohl von geopolitischen Unsicherheiten als auch von gestörten Handelswegen betroffen war, könnte das Vertrauen der Anlegerinnen und Anleger zurückgewinnen, Investitionen anziehen und ihre Rolle als dynamischer Wachstumsraum Europas stärken.
Bemerkenswert ist, dass die Region bereits heute eine beeindruckende wirtschaftliche Erholung seit Beginn des Ukraine-Kriegs verzeichnen konnte. Länder wie beispielsweise Polen, Slowenien oder auch Kroatien erzielten bei ihrem BIP (Bruttoinlandsprodukt) in jüngster Zeit Wachstumsraten, die nicht nur den Durchschnitt, sondern auch die traditionell stabilen Wirtschaftsdaten von beispielsweise Deutschland oder Österreich in manchen Bereichen übertreffen.
Gleichzeitig liegen die Aktienbewertungen in Zentral- und Osteuropa weiterhin weit unter ihrem historischen Niveau – dies bedeutet für Anlegerinnen und Anlegern eine zusätzliche attraktive Komponente. Während gezielte Reformen und Investitionen in Digitalisierung sowie Infrastruktur langfristig positive Impulse setzen können, bleiben kurzfristige Risiken nicht auszuschließen.
Nichtsdestotrotz: Auch der Experte András Szálkai, Fondsmanager des Investmentfonds Raiffeisen-Zentraleuropa-ESG-Aktien von Raiffeisen Capital Management* sieht in der Region für die kommenden 10 Jahre großes Wachstumspotenzial.
Beginn der Friedensverhandlungen brachte Sprung an den Märkten
Einen ersten Vorgeschmack, welche Auswirkungen Frieden oder doch zumindest ein Waffenstillstand auf den Wirtschaftsraum Zentral- und Osteuropa hätte, gab es bereits Anfang des Jahres. Nachdem Donald Trump Anfang Januar Friedensverhandlungen im Ukraine-Konflikt ankündigte, verzeichneten die Börsen in mehreren ost- und mitteleuropäischen Ländern – etwa in Polen, Tschechien, der Slowakei und Ungarn – einen spürbaren Aufwärtstrend. Das Potenzial für eine Erholung ist vorhanden, der Zeitpunkt dafür allerdings offen, aber wahrscheinlich näher gerückt.
Wertentwicklungschancen in Zentral- und Osteuropa
Trotz der aktuellen geopolitischen Lage lässt sich in vielen zentral- und osteuropäischen Staaten das für Schwellenländer positive wirtschaftliche Momentum beobachten. Diese Entwicklung ebnet derzeit den Weg für Wertentwicklungschancen in den verschiedensten Branchen. So investiert die Region verstärkt in nachhaltige Energiequellen und umweltfreundliche Technologien, um die derzeit noch starke Abhängigkeit von fossilen Energien zu reduzieren.
Auch der Informations- und Kommunikationssektor erlebt derzeit in Zentral- und Osteuropa ein signifikantes Wachstum, unterstützt durch Investitionen globaler Technologiekonzerne. In Polen beispielsweise haben Unternehmen wie Google und Microsoft beträchtliche Investitionen angekündigt, was die Position des Landes als Technologiestandort stärkt.
Weiterhin setzt die Region umfangreiche Projekte zur Modernisierung der Verkehrslage um. Dazu gehören zum einen Infrastrukturprojekte wie die Modernisierung und der Ausbau der Schienennetze sowie Investitionen in die Produktion von Elektrofahrzeugen und die Entwicklung innovativer Mobilitätslösungen.
Polen insbesondere ist für globale Unternehmen über die vergangenen Jahre zudem als Produktionsstandort immer beliebter geworden. Laut einer Umfrage der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammer (AHK Polen) aus dem Jahr 2023 führt Polen die Rangliste der Investitionsattraktivität in Zentral- und Osteuropa an: Rund 92,7 Prozent der befragten Unternehmen würden Polen erneut als Standort für ihre Investitionen wählen.
Zentraleuropa im Fokus
Das Fondsmanagement rund um András Szálkai hat es sich zur Aufgabe gemacht, Privatanlegerinnen und Privatanlegern über den Raiffeisen-Zentraleuropa-ESG-Aktien (ISIN: AT0000936513, ausschüttend / ISIN: AT0000785241, vollthesaurierend) einen diversifizierten Zugang zu aussichtsreichen Investitionen in dieser Region zu verschaffen. Der Fonds gehört zu den ältesten der Raiffeisen KAG: Er wurde bereits 1994 aufgelegt. Unter dem aktuellen Namen existiert er allerdings erst seit August 2023.
Als im Februar 2022 Russland den Angriffskrieg auf die Ukraine startete, stand das Fondsmanagement, der damals als Raiffeisen-Osteuropa-Aktien ein hohes Exposure in Russland hatte, wie viele andere Osteuropa-Fonds vor einer Herausforderung: Was tun mit den illiquiden russischen Anteilen? Im ersten Schritt fror Raiffeisen Capital Management den Fonds am 1. März 2022 ein. Nach der Abspaltung der Russland-Titel nahm der Fonds im April 2023 den Betrieb wieder auf – im August 2023 kam es dann zur strategischen Neuausrichtung – auf regionaler wie auf Nachhaltigkeitsebene –, die mit einer Namensänderung einherging.
Nach Abspaltung der russischen Vermögensanteile, die fast die Hälfte des Fonds ausmachten, bestand der größte Portfolio-Anteil aus polnischen Titeln, gefolgt von türkischen und griechischen Anteilen. Im Zuge der Neuausrichtung behielt der Fonds seine zentraleuropäischen Teile – also Polen, Ungarn und Tschechien – und nahm zusätzlich mit vergleichsweise großem Anteil auch Rumänien (4 Prozent) sowie die Balkanländer (ebenfalls 4 Prozent) mit auf. Die türkischen und griechischen Assets wurden vollständig verkauft. Dafür wurde Österreich als Land mit aufgenommen und, ganz neu, globale Aktien mit Bezug zu Zentraleuropa. Das heißt: Unternehmen, welche über signifikante Standorte in Zentraleuropa verfügen.
Ziel des neuen Regionalkonzepts ist es, über eine Investition in wirtschaftlich erfolgreiche und politisch stabile Länder von den Chancen der Region zu profitieren und gleichzeitig die Volatilität gegenüber dem vorigen Fondskonzept einzugrenzen.
Aufgrund seiner regionalen Zusammensetzung besteht der Referenzwert des Fonds zu 75 Prozent aus dem MSCI EM Eastern Europe Net, zu 25 Prozent aus dem MSCI Austria IMI Net.
Hier finden Sie alle relevanten Infos zum Fonds sowie die aktuelle Wertentwicklung: www.rcm-international.com/de-de/privat-anleger/fonds/detail/Raiffeisen-Zentraleuropa-ESG-Aktien
Nachhaltiger Schwerpunkt bei Raiffeisen Capital Management
Neben den regionalen Veränderungen ist das Thema Nachhaltigkeit ein klarer Schwerpunkt des Strategiewechsels. Das Thema ist inzwischen Teil der Unternehmens-DNA: Bereits mehr als die Hälfte aller Fonds von Raiffeisen Capital Management wurden auf ein verantwortungsvolles Investment umgestellt. Für ihre Bemühungen wurde die Gesellschaft bereits mehrfach ausgezeichnet – so erhielten beispielsweise 18 Raiffeisenfonds e das 3-Sterne-Siegel des FNG (Forum Nachhaltige Geldanlage).
Der ESG-Screening-Prozess (ESG steht für Environmental, Social und Governance, also Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungskriterien) ist im „Hause Raiffeisen“ für alle ESG-Fonds derselbe: Er folgt dem „grünen Pfad“, der über 5 Stationen mögliche Titel für die Fondsportfolios identifiziert. Diese Stationen sind:
- ESG-Sektor-Einschätzung: Zukunfts-Themen & Policies
- ESG-Unternehmenswert
- Engagement Bewertung
- ESG-Corporate-Indikator
- Detaillierte Fundamentalanalyse
Für jede der einzelnen Stationen erhält das untersuchte Unternehmen eine eigenständige Bewertung. Dabei zieht das Fondsmanagement von Raiffeisen Capital Management sowohl interne als auch externe Daten – wie beispielsweise von MSCI oder ISS ESG – heran. Für den Raiffeisen-Zentraleuropa-ESG-Aktien besteht das Investmentuniversum aus rund 150 Aktien, von denen es nach der finalen Auswahl etwa 70 in den Fonds schafften.
Welche Themen bewegen den Raiffeisen-Zentraleuropa-ESG-Aktien?
Vergleicht man die thematische Gewichtung des Raiffeisen-Zentraleuropa-ESG-Aktien mit dem Referenzwert, so fällt auf, dass Energie vergleichsweise untergewichtet ist. Der Grund dafür ist schnell erklärt: Hier überwiegen in den zentral- und osteuropäischen Staaten heute noch Unternehmen, die auf fossile Energien setzen und deshalb aus dem Fondsportfolio ausgeschlossen werden. So ist beispielsweise die größte Firma der tschechischen Aktienbörse eine Atomkraftfirma, was dazu beiträgt, dass der Fonds auch regional in Tschechien weniger investiert ist als der Referenzwert.
Der stark dominierende Sektor sowohl im Fonds als auch im Referenzwert ist die Finanzbranche. Dienstleistungsunternehmen aus diesem Bereich spielen in vielen Staaten der Region über Kreditvergabe und Finanzierung der Industrie eine zentrale Rolle.
Neben diesem Sektor setzt der Fonds zusätzlich auf Branchen, die in anderen Osteuropa-Fonds nicht oder weniger stark vertreten sind – wie beispielsweise IT, Gesundheitswesen oder Industrie.
*Raiffeisen Capital Management steht für Raiffeisen Kapitalanlage GmbH
Disclaimer: Die zur Verfügung gestellten Angaben dienen, trotz sorgfältiger Recherchen, lediglich der unverbindlichen Information, basieren auf dem Wissensstand der mit der Erstellung betrauten Personen zum Zeitpunkt der Ausarbeitung und können jederzeit von der Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H. (Raiffeisen KAG) ohne weitere Benachrichtigung geändert werden. Jegliche Haftung der Raiffeisen KAG im Zusammenhang mit diesen Informationen oder einer darauf basierenden Verbalpräsentation, insbesondere betreffend Aktualität, Richtigkeit oder Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen bzw. Informationsquellen oder für das Eintreten darin erstellter Prognosen, ist ausgeschlossen.
Der Raiffeisen-Zentraleuropa-ESG-Aktien weist eine erhöhte Volatilität auf, d.h. die Anteilswerte sind auch innerhalb kurzer Zeiträume großen Schwankungen nach oben und nach unten ausgesetzt, wobei auch Kapitalverluste nicht ausgeschlossen werden können.
Auszug der wesentlichen Risiken (Investmentfonds)
Investmentfonds unterliegen Kursschwankungen. Damit sind Kursverluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufs eines Investmentfonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen (Basisinformationsblatt, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen, die in englischer und/oder deutscher Sprache vorliegen, erhalten Sie unter www.fondsdiscount.de/fonds/at0000785241/, www.fondsdiscount.de/fonds/at0000936513/ oder direkt beim Emittenten. Dieser Text dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.
Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte in deutscher Sprache ist unter www.rcm.at/corporategovernance verfügbar.