Marktbeben voraus
Ein 4,5-Billionen-Dollar-Hexensabbat: Droht heute ein Börsencrash?
Der Aktienmarkt zeigt sich derzeit stark volatil. Am morgigen Freitag, dem großen Verfallstag oder auch Hexensabbat genannt, könnte diese Volatilität weiter zunehmen.
- Aktienmarkt stark volatil, Hexensabbat morgen.
- 4,5 Billionen US-Dollar Optionen verfallen am Freitag.
- Experten warnen vor Überreaktionen, Crash unwahrscheinlich.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Der Hexensabbat, ein Quartalsereignis, an dem eine große Menge an Optionen verfällt, ist bekannt dafür, Bewegungen am Markt auszulösen, was Anleger bereits im Vorfeld beunruhigt. Ein "Triple Witching" oder das gleichzeitige Auslaufen von Aktienoptionen, Index-Futures und Index-Futures-Optionen tritt viermal im Jahr auf.
Das erste Triple Witching des Jahres 2025 findet diesen Freitag statt. Kontrakte im Wert von etwa 4,5 Billionen US-Dollar, die an Aktien, Indizes und börsengehandelte Fonds gebunden sind, werden dann fällig, wie Schätzungen der Citigroup zeigen.
Experten warnen entsprechend vor einem potenziellen Crash, da am Optionsverfallstag häufig Überreaktionen vorkommen. Tatsächlich ist ein nachhaltiger Crash aber unwahrscheinlich. Die Erfahrung zeigt, dass selbst wenn der Hexensabbat zu erhöhter Volatilität führt, diese meist keinen langfristigen Einfluss auf die Marktentwicklung hat.
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Marktexperten wie Andreas Lipkow und Christian Henke von IG Markets betonen jedoch die gestiegene Vorsicht unter Anlegern, was die jüngsten Gewinne überlagert. Die Situation wird weiter verkompliziert durch die Beliebtheit der sogenannten 0DTE-Optionen, die für mehr als die Hälfte des Handelsvolumens stehen und potenziell für größere Marktbewegungen sorgen könnten. 0DTE-Optionen, die am Handelstag selbst verfallen, erlauben es Händlern, kurzfristige Gewinne durch schnelle Marktbewegungen oder den Verfall des Zeitwerts zu erzielen, aufgrund ihrer sehr kurzen Laufzeit.
Aktienhandelsstratege Vishal Vivek von Citi sagt, dass der morgige Hexensabbat im Vergleich zu früheren Ereignissen "weniger bedeutsam" ist, da die offenen Positionen niedriger als in der Vergangenheit seien und die Händler relativ neutral positioniert sind.
"Die Trader sind schon seit Ewigkeiten darauf vorbereitet", sagt auch Kevin Darby, Vizepräsident für Ausführungstechnologien bei CQG, einem Anbieter von Finanzsoftware. "Das ist genau das, was sie gerne tun: Sie nutzen die Situation aus, sichern sich in einem weiteren Monat ab und lassen die Zocker zocken."
Für Gareth Ryan von IUR Capital kann der Tag vor dem Verfall genauso aktiv sein wie die Freitags-Session selbst. "Während am Tag des Verfalls von Optionen viel Volumen mit börsennotierten Produkten gehandelt werden könnte, könnte es am Donnerstag auch viel Aktivität im Zusammenhang mit Roll-outs, Roll-downs und Positionsschließungen geben, insbesondere bei Short-Optionen, die möglicherweise nicht bis zum Verfallstag gehalten werden müssen", so Ryan.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion
