Rohstoffe für die Rüstung
Wismut – ein Nischenmetall für die Rüstung mit spektakulärem Preisanstieg
Wismut – ein Nischenmetall, das in der Industrie von der Beschichtung bis zur Verteidigungstechnik eingesetzt wird – hat seit Anfang Februar einen spektakulären Preisanstieg erlebt.
- Wismutpreise stiegen um fast 500% seit Februar.
- China kontrolliert 80% der Wismut-Produktion global.
- Exportbeschränkungen fördern Suche nach Alternativen.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Der Grund: Peking verhängte Exportbeschränkungen als Reaktion auf die handelspolitische Offensive des US-Präsidenten Donald Trump. Das Problem: China kontrolliert über 80 Prozent der weltweiten Wismut-Produktion.
Die USA betreibt seit 2013 keine eigene Förderung mehr von Wismut. Rund zwei Drittel ihres Bedarfs decken die Vereinigten Staaten durch Importe aus China.
China dominiert die Produktion einer Reihe strategischer Materialien, die in der sich verschärfenden geopolitischen Rivalität zwischen Washington und Peking eine zentrale Rolle spielen. Am Donnerstag berief sich Trump auf Notstandsbefugnisse, um die heimische Produktion kritischer Mineralien zu fördern – ein Schritt, der auf Maßnahmen seines Vorgängers Joe Biden aufbaut.
Das Metall gehörte zu den fünf Materialien, die China auf seine Liste kontrollierter Exporte setzte, nachdem Trump eine erste Importzollrate von 10 Prozent auf chinesische Waren verhängt hatte. Infolgedessen brachen die Wismut-Exporte aus China im Februar drastisch ein, was den globalen Markt verknappte und die Preise um fast 500 Prozent in die Höhe schnellen ließ.
Zu den Metallen, deren Export von China eingeschränkt wurde gehören auch Wolfram, Molybdän, Indium und Tellurium. Die Preise für Antimon, das bereits in einer früheren Runde von Exportkontrollen betroffen war, liegen mittlerweile 300 Prozent höher als vor einem Jahr.
Chinas Wismut-Exporte sanken im Februar auf 458 Tonnen – weniger als die Hälfte des monatlichen Durchschnitts des Vorjahres, wie aus Daten der chinesischen Zollverwaltung hervorgeht. Die globalen Referenzpreise, die von Fastmarkets Ltd. erfasst werden, stiegen daraufhin von 6 US-Dollar pro Pfund auf fast 35 US-Dollar in dieser Woche.
Langfristig birgt Chinas Strategie, seine Dominanz über strategische Rohstoffe als Druckmittel einzusetzen, ein erhebliches Risiko: Sie könnte andere Länder dazu ermutigen, nach alternativen Bezugsquellen zu suchen.
Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion
