Mehrjährige Hausse voraus?
Nordex-Aktie nach Mega-Rallye: War das erst der Anfang?
Die Aktie von Nordex hat zuletzt von der Aussicht auf milliardenschwere Investitionen profitiert. Kann daraus ein neuer, mehrjähriger Aufwärtstrend entstehen?

Willkommen zum Smartbroker+ Chart der Woche – Nordex
Die inzwischen beschlossene und unterzeichnete Lockerung der Schuldenbremse sowie die milliardenschweren Investitionspakete in Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz haben Anlegerinnen und Anleger elektrisiert. Die Anteile von Unternehmen, die sich von diesem gewaltigen Schuldenkuchen in den kommenden Jahren mutmaßlich eine Scheibe abschneiden können, sind in den vergangenen Wochen stark gestiegen.
Deutlich zweistellig haben Aktien wie Rheinmetall, Hochtief, Heidelberg Materials und etliche andere zulegen können. Keine Ausnahme bildeten die Anteile des Windkraftspezialisten Nordex, der vom Entgegenkommen der Unionsparteien gegenüber den Grünen, deren Stimmen für die Zustimmung im Bundestag entscheidend waren, profitieren wird, nachdem für Klimaschutzmaßnahmen Investitionen von 100 Milliarden Euro vorgesehen sind.
100 Milliarden Euro für Klimaschutz – Nordex dürfte profitieren
Trotzdem die Unionsparteien in der Vergangenheit immer wieder als Verhinderer der Energiewende und insbesondere des Windkraftausbaus aufgefallen sind – zu denken ist vor allem an die Abstandsregel der CSU, die das Errichten von Windrädern in Bayern fast unmöglich macht, oder auch an den ehemaligen Bundesminister Peter Altmaier, unter dem die Genehmigungen auf einem historischen Tief angelangt waren – dürfte Nordex von dem Investitionspaket profitieren. Dank vieler Bestellungen aus dem Ausland ist es zuletzt ohnehin schon nicht schlecht gelaufen. Steht die jüngste Rallye der Aktie daher erst am Anfang eines womöglich jahrelangen Bullenmarktes?
Nordex Chartsignale
- Mehrjähriger Aufwärtstrend: Ungeachtet der hohen Schwankungsbreite befindet sich die Nordex-Aktie seit Herbst 2022 in einem mehrjährigen Erholungstrend.
- Neues Mehrjahreshoch: Die Anteile sind auf den höchsten Stand seit vier Jahren geklettert. Mehrjahreshochs gelten in der technischen Analyse als Kaufsignale.
- Golden Cross: In den gleitenden Durchschnitten zeichnet sich ebenfalls ein Kaufsignal ab. Die 50-Tage-Linie ist im Begriff, die 200-Tage-Linie zu kreuzen.
- Technische Stärke: Der Aufwärtstrend der Aktie wird durch steigende technische Indikatoren bestätigt. Vor allem der MACD befindet sich im Aufwind.
War das erst der Anfang?
Hinter den Anteilen des Windkraftanlagenbauers, Nordex stellt sowohl die Turbinen, die Rotorblätter als auch die Türme her und bietet daneben Service- und Instandhaltungsdienstleistungen an, liegt eine bewegte Geschichte. Auf dem Höhepunkt des Neuen Marktes an die Börse gebracht verlor die Aktie zunächst innerhalb von nur drei Jahren 98,5 Prozent an Wert, ehe sie sich bis zur großen Finanzkrise kräftig erholen konnte.
Auch die darauffolgenden eineinhalb Jahrzehnte waren von ein einem abwechslungsreichen und volatilen Kursgeschehen geprägt. Einerseits reflektierte der Verlauf wechselnde Regierungskoalitionen und davon abhängig unterschiedlich entschiedene Bemühungen um das Vorantreiben der Energiewende.
Andererseits entwickelte sich die Ertragslage des Unternehmens stark schwankend. In den vergangenen Jahren dominierten beim Betriebsabschluss die Verluste. Erst im letzten Jahr gelang erstmals wieder ein kleiner Gewinn von rund 9 Millionen Euro. Das Unternehmen hat seine anhaltenden Profitabilitätsprobleme erfolgreich adressieren können – eine Hoffnung auch für 2025, denn von Analysten ist ein Gewinn von fast 160 Millionen Euro prognostiziert, was eine Steigerung um fast 1.700 Prozent bedeuten würde.
Kurzfristig ist die Aktie überkauft, aber …
Das von der künftigen Regierung auf den Weg gebrachte Investitionspaket könnte für einen zusätzlichen Auftragsschub sorgen. So jedenfalls die Erwartung der Anlegerinnen und Anleger, die der Aktie ein Plus von 41 Prozent in wenigen Wochen und damit den höchsten Stand seit März 2022 bescherten. Solche Mehrjahreshochs gelten in der technischen Analyse als starke Kaufsignale. Nachdem sich die Aktie aber bereits von einem Tief bei 10,48 Euro am 28. Januar auf in der Spitze 17,63 Euro am 18. März verteuert hat, dürften viele Anlegerinnen und Anleger zögern, diesem Kaufsignal zu folgen.
Tatsächlich ist kurzfristig Zurückhaltung geboten, weil die Aktie durch den starken Zwischenanstieg technisch überhitzt war, wie der Blick auf den Relative-Stärke-Index zeigt, der sich in den Warnbereich vorgeschoben hatte. Mit Blick in die Zukunft hat sich die Ausgangslage der Aktie zuletzt aber auch über das Mehrjahreshoch hinaus deutlich verbessert – das spricht für die Möglichkeit eines neuen Bullenmarktes.
… langfristig sind die Aussichten umso besser!
Seit dem Bärenmarkttief bei 7,23 Euro liegt ein Erholungstrend vor, der von steigenden technischen Indikatoren begleitet wird. Das lässt auf die Nachhaltigkeit der Kurserholung schließen. Tatsächlich ist die Aktie nach Korrekturen immer wieder auf Kaufinteresse gestoßen, wenngleich sie sich dabei nicht an die gleitenden Durchschnitte oder die Horizontalunterstützung bei 10 Euro gehalten hatte.
Nach dem jüngsten Rückgang im Dezember hatte Nordex bei 11 Euro einen Boden gefunden. Seither ging es steil bergauf, wodurch die gleitenden Durchschnitte zurückerobert und die bei 15,00 und 15,50 Euro liegenden Widerstände durchbrochen werden konnten. Außerdem stehen die Durchschnittslinien unmittelbar vor einem Kaufsignal, denn die 50-Tage-Linie dürfte die 200-Tage-Linie von unten kommend kreuzen, was ein sogenanntes Golden Cross bedeuten würde.
Wenngleich es in der Aktie in den vergangenen Jahren immer wieder zu dieser Konstellation gekommen ist, sich die Kursgewinne aber als nicht nachhaltig entpuppten, gelangen zumindest zwischenzeitlich Kurssteigerungen. Die Prognosekraft des Golden Cross in der Nordex-Aktie ist also nicht zu unterschätzen.
Positiver Trend ist technisch bestätigt
Der Relative-Stärke-Index (RSI) ist kurzfristig überkauft. Das lässt in den kommenden Tagen eine Zwischenkonsolidierung erwarten. Nicht unüblich ist nach starken Anstiegen das Testen von Ausbruchsniveaus, was einen Rücklauf bis 15,00 Euro bedeuten würde.
Insgesamt macht die technische Indikation aber einen guten Eindruck. Nicht nur hat sie die Erholung der Aktie in den vergangenen zweieinhalb Jahren durch eigene Aufwärtstrends begleitet, sie signalisiert inzwischen auch wieder Stärke. Vor allem der Trendstärkeindikator MACD ist hier positiv hervorzuheben, nachdem er über die Nulllinie geklettert ist und damit wieder einen Aufwärtstrend der Aktie anzeigt. Gleichzeitig bietet er gegenüber dem RSI noch sehr viel mehr Potenzial und damit für die Aktie Platz nach oben.
Das spricht dafür, dass die Aktie nach der zu erwartenden Zwischenkonsolidierung wieder an Fahrt aufnehmen und die Widerstandslinie um 17,50 Euro kassieren könnte. In diesem Fall würden sich der Aktie erst in den Bereichen um 20,00 und 26,00 Euro wieder nennenswerte Hürden in den Weg stellen. Das bedeutet ein nicht unerhebliches Aufwärtspotenzial. Gleichzeitig ist der Risikopuffer groß. Erst für einen Kurs unterhalb von 12,90 Euro würde sich das Chartbild wieder deutlich eintrüben und einen neuen Bullenmarkt vorerst unwahrscheinlich machen.
Analysten zuversichtlich, günstiger als die Konkurrenz
Neben einer überzeugenden Story und einem stark verbesserten Chartbild verfügt Nordex auch über die Rückendeckung der Analystenzunft. Bei derzeit 12 Empfehlungen zur Aktie liegen acht Kauf- und drei Empfehlungen zum Übergewichten vor. Nur ein Experte empfiehlt das Halten. Bewertungen mit „Verkaufen“ liegen hingegen keine vor.
Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 18,88 Euro und impliziert ein Aufwärtspotenzial von knapp 19 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag. Das niedrigste Kursziel liegt bei 14,90 Euro und damit knapp unterhalb des jüngst überwundenen Widerstands, während das höchste Ziel mit 22,60 Euro veranschlagt ist.
Für 2025 erwarten die Experten einen Gewinn von 0,674 Euro pro Aktie. Am unteren Ende der Prognosespanne wäre Nordex mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 22,1 bewertet, am oberen Ende mit einem KGV von 33,5. Der Vergleich mit dem historischen Durchschnitt erübrigt sich angesichts der fehlenden Profitabilität. Im Vergleich zur Konkurrenz durch Siemens Energy (79,4) oder GE Vernova (52,8) schneidet Nordex jedoch deutlich besser ab.
Nordex auf einen Blick
- ISIN: DE000A0D6554
- Börsenwert: 3,76 Milliarden Euro
- Dividendenrendite: -
- KGVe 2025: 23,6
- Durchschnittliche Analystenempfehlung: Kaufen
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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