Next-Gen-Fighter-Entscheidung
Diese Rüstungsaktie lässt Donald Trump jetzt durch die Decke gehen!
Während die Anteile von Lockheed Martin einbrechen, haussiert die Boeing-Aktie. Grund hierfür ist eine Entscheidung von US-Präsident Donald Trump.
- Boeing erhält Milliardenauftrag, Lockheed Martin verliert.
- EU-Staaten überdenken F-35-Bestellungen wegen Trump.
- Markt reagiert negativ auf Lockheed Martins Ausblick.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Während die Aktien von EU-Verteidigungsunternehmen nach der sicherheitspolitischen Wende der USA von einem Hoch zum nächsten eilten, handelten US-Rüstungsaktien zuletzt in einem schwierigen Umfeld. Einerseits belastete die Korrektur am Gesamtmarkt die Kurse und andererseits deutete US-Präsident Donald Trump an, die Verteidigungsausgaben reduzieren zu wollen.
US-Rüstungskonzernen drohen Stornierungen
Da die USA in Europa immer weniger als verlässlicher Partner gelten, könnten die Folgen weitreichend sein. Etliche europäische Teilnehmerstaaten haben bereits angekündigt, ihre Bestellungen des Mehrzweckkampflugzeuges F-35 zu überdenken.
Der Grund: Der von Lockheed Martin hergestellte Jet verfügt mutmaßlich über einen "Kill-Switch" mithilfe dessen seine Funktionen aus der Ferne eingeschränkt werden können. Von der erratisch handelnden Trump-Regierung wollen EU-Staaten und Kunden des Programms im Notfall aber nicht abhängig sein. Die Furcht vor Stornierungen hat zuletzt für Unsicherheit und fallende Kurse gesorgt.
Boeing erhält Milliarden-Auftrag, Lockheed Martin geht leer aus
Umso mehr stand für den traditionsreichen Flugzeughersteller am Freitag auf dem Spiel. Schon seit Längerem läuft die Ausschreibung der US-Luftwaffe für einen Nachfolger des F-22 Raptor. Zuletzt im Rennen waren noch Lockheed Martin und der angeschlagene Luft- und Raumfahrtkonzern Boeing.
Am Nachmittag haben US-Präsident Trump und Verteidigungsminister Pete Hegseth ihre Entscheidung bekannt gegeben: Der zunächst mit 20 Milliarden US-Dollar dotierte Auftrag für das "Next Generation Air Dominance"-Programm geht an Boeing.
In der Ausführungs- und Serienphase könnten Lieferverpflichtungen im Wert von mehreren Hundert Milliarden US-Dollar eingegangen werden, denn neben der Entwicklung eines neuen Luftüberlegenheitsflugzeuges umfasst der Auftrag eine ganze Familie von Waffensystemen. Dazu gehören unbemannte Drohnen ebenso wie neue Tarnmaterialien und Turbinen.









Bei der Aktie von Boeing lassen Anlegerinnen und Anleger nach dem Zuschlag des lukrativen Auftrags die Korken knallen. Neben guten Nachrichten kann der Konzern angesichts seiner inzwischen desaströsen Finanzlage einen Finanzvorschuss gut gebrauchen. Langfristige Lieferverträge könnten außerdem den Cashflow stabilisieren.
Diese verbesserten Aussichten führen am frühen Freitagabend zu Kursgewinnen von rund 5 Prozent. Damit kann die Aktie ihre in den vergangenen zwei Wochen beeindruckende Erholung fortsetzen. Zusätzlich zum Regierungsauftrag hat das Unternehmen vor dem Wochenende außerdem eine Bestellung aus Malaysia über 30 Maschinen des Typs 737 erhalten.









Lange Gesichter gibt es dagegen wenig überraschend bei den Investoren von Lockheed Martin. Die Anteile fallen um mehr als 7 Prozent und geben so ihre zuletzt gewährten Erholungsgewinne vollständig wieder ab. Dass sich das Unternehmen Stornierungen ausgesetzt sehen könnte und gleichzeitig auf den Milliardenauftrag der US-Regierung verzichten muss, trübt den Ausblick auf die weitere Geschäftsentwicklung erheblich ein.
Keine Veränderung zeigen dagegen die Anteile von Northrop Grumman. Zwar hatte sich das Unternehmen an der Ausschreibung beteiligt, war aber schon früh ausgeschieden. Der Verlust bleibt für den Konzern insofern überschaubar, als dass Northrop Grumman mit dem Langstreckenbomber und B-Nachfolger B21 bereits über die Zusage für ein umfangreiches Erneuerungsprogramm verfügt.
Fazit: Der Zuschlag macht Boeing nicht zu einem Kauf
Die Entscheidung über die Entwicklung eines neuen US-Luftüberlegenheitsjägers ist gefallen. Am Freitagnachmittag hat der angeschlagene Boeing-Konzern den Zuschlag erhalten, während Lockheed Martin auf mehrere Hundert Milliarden US-Dollar an langfristigen Einnahmen verzichten muss. Das Votum des Marktes über die Entscheidung fällt eindeutig, und zwar zugunsten von Boeing aus.
Angesichts der anhaltenden Schwierigkeiten in allen Geschäftsbereichen macht der Zuschlag die Aktie aber dennoch nicht zu einem Kauf. Trotz der Aussicht auf viele Milliarden US-Dollar ist gegenwärtig unklar, ob es Boeing überhaupt gelingt, diesen Auftrag profitabel zu bewirtschaften. Solange das nicht klar ist, sollten Investoren anderen Wettwerbern den Vorzug geben.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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