Trumpcession
Aktien-Crash? 9 Gründe, warum in den USA eine Trump-Rezession wahrscheinlich ist
Donald Trump erhöht die Zölle dauerhaft, was zumindest kurzfristig aus folgenden Gründen zu einem Wirtschaftsabschwung führen könnte.
- Trumps Zölle führen zu wirtschaftlicher Unsicherheit.
- BIP-Rückgang von 1,8% im Q1 2025 prognostiziert.
- Aktienmarkt könnte vor weiteren Verlusten stehen.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Die Auswirkungen von Donald Trumps Zöllen und die daraus resultierenden Marktreaktionen deuten auf eine zunehmende wirtschaftliche Unsicherheit hin, die möglicherweise in einer Rezession gipfelt.
Der US-amerikanische Aktienmarkt hat bereits eine deutliche Korrektur erfahren, und auch die Wirtschaftsdaten signalisieren einen möglichen Abschwung.
Aktuelle Entwicklungen
Laut dem GDPNow-Modell der Federal Reserve Bank of Atlanta zeigt sich für das erste Quartal 2025 ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von annualisierten 1,8 Prozent. Diese negative Prognose könnte die stärkste wirtschaftliche Kontraktion seit der Pandemie 2020 darstellen, als das BIP um 28,1 Prozent sank.
Die Einführung von Zöllen hat nicht nur das Handelsumfeld belastet, sondern auch zu einer Verunsicherung der Märkte geführt. Trumps protektionistische Handelspolitik sollte die Wettbewerbsfähigkeit inländischer Produkte steigern, hat jedoch zumindest kurzfristig genau das Gegenteil bewirkt.
Während die Zölle darauf abzielen, Arbeitsplätze in den USA zu sichern und die Preise für importierte Waren zu erhöhen, hat sich das Handelsdefizit weiter vergrößert. Besonders auffällig ist der Anstieg des Defizits im Januar 2025, als die Importe die Exporte mit einem Rekordüberschuss übertrafen. Dies belastet das BIP und verstärkt die Rezessionssorgen.
Die Unsicherheit über die genaue Anwendung der Zölle – etwa auf fertige Produkte versus Bauteile – führt zu weiteren Belastungen, da Unternehmen gezwungen sind, sich auf wechselnde Vorschriften einzustellen. Diese Volatilität erhöht das Risiko für Investoren und führt zu stärkeren Marktschwankungen.
Das volatile wirtschaftliche Umfeld hat auch das Konsumverhalten beeinflusst. Im ersten Quartal 2025 wird ein Rückgang des privaten Konsums erwartet. Nach einem Anstieg von 0,8 Prozent im vierten Dezember 2024 fielen die privaten Ausgaben im Januar 2025 bereits um 0,2 Prozent, während die Sparrate zulegte. Die Verbraucherstimmung erreichte im Februar 2025 den tiefsten Stand seit November 2022. Diese Entwicklung verstärkt die Erwartungen, dass die US-Wirtschaft möglicherweise in eine Rezession eintritt.
Hinzu kommt die Aktienmarkt-Bewertung. So notiert der S&P-500-Index aktuell mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 4,86 annähernd so hoch wie im Jahr 2000, während der Median bei 2,84 liegt (21.03.2025).
Weitere Indikatoren, die gegen den Aktienmarkt sprechen, sind die günstigeren Anleihen und die sich meist vor einer Rezession normalisierende inverse Zinskurve. Zudem hat Erfolgsinvestor Warren Buffett in den letzten Quartalen Aktien gegen kurzlaufende US-Anleihen getauscht.
Marktauswirkungen
Historisch gesehen ist ein BIP-Rückgang in Verbindung mit einer Aktienmarkt-Korrektur keine Seltenheit.
Die letzten größeren Marktkorrekturen in Kombination mit wirtschaftlichen Rückgängen ereigneten sich während der Finanzkrise 2008 bis 2009 und während der Pandemie 2020. In beiden Fällen verzeichnete der S&P 500 mit Verlusten von 52,6 Prozent während der Finanzkrise und 20 Prozent zu Beginn der COVID-19-Pandemie größere Verluste.









Bisher sind die Nasdaq und der S&P 500 vom Hoch lediglich 12,2 Prozent beziehungsweise 8,5 Prozent gefallen (21.03.2025). Im Vergleich könnten sie somit noch tiefer tendieren, bevor die Zentralbank mit stützenden Maßnahmen eingreift.
Fazit
Angesichts der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten, die durch Trumps Handelszölle verstärkt werden, ist es wahrscheinlich, dass die USA in eine Rezession rutschen. Sie könnte auch die weltweiten Märkte in Mitleidenschaft ziehen.
Unbekannt ist jedoch, wie lange der Abschwung dauern und wie schwer er ausfallen wird.
Da Aktienkurse historisch gesehen oft überreagieren, sinken sie meist stärker als die tatsächlichen Wirtschaftsdaten.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE-Redaktion
