Aktivistischer Investor
RWE muss Aktienrückkäufe "deutlich erhöhen", fordert Elliott
Der Hedgefonds Elliott ist bei dem deutschen Stromkonzern RWE eingestiegen und macht jetzt kräftig Druck. Was ist da los?
- Elliott erwirbt 5% an RWE und fordert Rückkaufprogramm.
- RWE kürzt Investitionen um 10 Mrd. Euro bis 2030.
- Aktienkurs von RWE steigt trotz Unsicherheiten.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Der aktivistische Hedgefonds Elliott hat einen Anteil von nahezu 5 Prozent an RWE erworben, wie am frühen Montag bekannt gegeben wurde. Nun macht die von dem Milliardär Paul Singer gegründete Firma Druck, dass der deutschen Energiekonzern sein Aktienrückkaufprogramm deutlich erweitert.
Diese Forderung folgt auf die Ankündigung von RWE, das Investitionsprogramm bis 2030 um 10 Milliarden Euro zu kürzen und gleichzeitig ehrgeizigere Renditeziele für seine Projekte festzulegen – ein Schritt, den Elliott begrüßt.
"Wir teilen jedoch die Enttäuschung des Marktes über den Mangel an Klarheit hinsichtlich des Engagements des Unternehmens zur Steigerung der Aktionärsrendite", heißt es in der Mitteilung von Elliott. "In Anbetracht der angekündigten Investitionskürzungen und der anhaltenden Unterbewertung von RWE sind wir der Ansicht, dass es eine zwingende Gelegenheit gibt, das laufende Aktienrückkaufprogramm deutlich zu erhöhen und zu beschleunigen."
Der Aktienkurs von RWE legt im frühen Handel 3,4 Prozent zu (10 Uhr) auf 33,18 Euro. Im Xetra-Handel hat er seit Jahresbeginn 12,3 Prozent gewonnen.









Bereits im Herbst hatten mehrere Medien berichtet, Elliott habe sich bei RWE eingekauft und sich dabei auf informierte Kreise berufen. In der Folge gab der Stromversorger dann ein Rückkaufprogramm im Volumen von 1,5 Milliarden Euro bekannt, das nach Ansicht des Hedgefonds jedoch viel zu niedrig ist und erweitert werden müsse. Der Investor freue sich "auf die Fortsetzung unseres konstruktiven Dialogs mit dem Unternehmen", hieß es.
Die am Donnerstag bekannt gegebenen Investitionskürzungen und das angehobene Renditeziel spiegeln eine Antwort auf die steigenden geopolitischen Risiken und die Unsicherheiten in den USA unter der Präsidentschaft von Donald Trump wider, welche die Expansion erneuerbarer Energien betreffen. RWE, der weltweit zweitgrößte Entwickler von Offshore-Windparks, sieht sich durch die ungewisse US-Politik gezwungen, vorsichtiger zu agieren. Ungeachtet der jüngsten Herausforderungen plant RWE, die Renditeanforderungen für neue Investitionen von bisher 8 Prozent auf über 8,5 Prozent zu erhöhen.
RWE hat für das Jahr 2025 einen Rückgang des bereinigten Kerngewinns (EBITDA) auf 4,55 bis 5,15 Milliarden Euro prognostiziert, nachdem im Vorjahr noch 5,68 Milliarden Euro erzielt wurden. Das bereinigte Nettoergebnis soll zwischen 1,3 und 1,8 Milliarden Euro liegen, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 2,32 Milliarden des Vorjahres.
Angesichts dieser Entwicklungen und der anhaltenden globalen Herausforderungen im Energiebereich stehen die Aktien von RWE und die Unternehmensstrategie besonders im Fokus der Investoren.
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Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion

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