Aktie bricht ein
50 Prozent Minus in einem Jahr! Novo Nordisks CagriSema überzeugt nicht!
Novo Nordisk verliert die Hälfte seines Börsenwerts, nachdem schlechte Ergebnisse des Adipositas-Medikaments CagriSema die Hoffnungen der Anleger zerstörte.
- Novo Nordisk verliert 50% Börsenwert nach CagriSema-Studie.
- Enttäuschende Ergebnisse schüren Anleger-Skepsis massiv.
- Adipositas-Markt bleibt lukrativ, Konkurrenz wächst stark.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Novo Nordisk galt lange als Vorreiter in der Adipositas-Therapie. Doch nun sorgt das vielversprechende Medikament CagriSema für Enttäuschung an den Märkten. Jüngste Studienergebnisse haben erhebliche Zweifel an der Überlegenheit des neuen Wirkstoffs aufkommen lassen – mit drastischen Folgen für den Aktienkurs des dänischen Pharmaunternehmens.
Kurssturz nach Studienergebnissen
Die Aktie von Novo Nordisk hat in den vergangenen Monaten massiv an Wert verloren und liegt nun fast 50 Prozent unter ihrem Hoch aus dem Jahr 2024. Ausschlaggebend dafür sind neue Ergebnisse der REDEFINE-2-Studie, die vergangene Woche veröffentlicht wurden. Laut der Daten konnte das Medikament CagriSema bei übergewichtigen oder adipösen Patienten mit Typ-2-Diabetes eine durchschnittliche Gewichtsreduktion von 15,7 Prozent innerhalb von 68 Wochen bewirken – verglichen mit 3,1 Prozent in der Placebo-Gruppe. Diese Werte liegen unter den von Analysten prognostizierten "High-Teens"-Erwartungen.
Bereits eine frühere Studie vom Dezember hatte Zweifel an der Wirksamkeit aufkommen lassen. Damals wurde bei nicht-diabetischen Patienten mit Adipositas eine Reduktion von 22,7 Prozent nach 68 Wochen festgestellt, ebenfalls unter der Erwartung von 25 Prozent.
Diese Enttäuschung ließ die Aktie von Novo Nordisk abstürzen und verstärkte die Skepsis der Anleger, ob CagriSema wirklich eine überlegene Alternative zu bestehenden GLP-1-Medikamenten wie Wegovy (Novo Nordisk) oder Zepbound (Eli Lilly) sein kann.
Die Stimmung ist so negativ wie nie zuvor
"Die Marktstimmung gegenüber Novo Nordisk ist so negativ wie nie zuvor", sagte Emily Field, Leiterin der europäischen Pharmamarktanalyse bei Barclays, gegenüber CNBC. Sie erklärte, dass die Kursreaktion zwar übertrieben erscheinen möge, aber momentan einfach keine Käufer auf der Gegenseite seien, um den Verkaufsdruck auszugleichen. Insbesondere US-Hedgefonds setzen nun zunehmend auf fallende Kurse.
Analysten von BofA Global Research zeigten sich ebenfalls ernüchtert: "Wir hatten gehofft, dass CagriSema durch die Kombination mit Amylin eine überlegene Wirkung gegenüber Zepbound zeigen würde. Doch die Unterschiede zwischen den getesteten Patientengruppen sind kaum besser als bei anderen GLP-1-Präparaten." Auch die Tatsache, dass weniger als zwei Drittel der Patienten die höchste Dosis vertragen haben, sorgt für Bedenken.
*ab 500 Euro Ordervolumen über gettex, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Milliardenmarkt mit vielen Spielern
Die Pharmabranche ist sich jedoch einig, dass der Adipositas-Markt ein enormes Wachstumspotenzial birgt. Laut Schätzungen könnte dieser Sektor bis 2030 ein Volumen von über 100 Milliarden US-Dollar erreichen. Daher sind auch andere Unternehmen daran interessiert, sich ein Stück vom Kuchen zu sichern.
Ein Beispiel dafür ist der Schweizer Pharmariese Roche, der kürzlich einen Deal im Wert von bis zu 5,3 Milliarden US-Dollar mit dem dänischen Biotech-Unternehmen Zealand Pharma abschloss. Ziel ist die Entwicklung eines eigenen Amylin-Analogons für Adipositas-Patienten.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion
Die Novo Nordisk Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -1,68 % und einem Kurs von 70,13EUR auf Tradegate (24. März 2025, 09:47 Uhr) gehandelt.

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