Aktie steigt an DAX-Spitze
Bayer vor dem Ruin? Experte fordert US-Verkaufsstopp für Glyphosat!
Das Bayer-Urteil vom Wochenende zieht seine Kreise. Markus Manns von Union Investment rät dem Chemieriesen nun zu einem Verkaufsstopp von Glyphosat in den USA.
- Bayer plant Kapitalerhöhung zur Schuldenbewältigung.
- Gerichtsurteil: 2,1 Mrd. USD wegen Glyphosat-Schaden.
- Analysten halten Neutral-Bewertungen trotz Kursverlust.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Bayer sieht sich mit einem schwerwiegenden Rückschlag in einem Gerichtsverfahren in Georgia konfrontiert, bei dem das Unternehmen zu einer Schadenersatzzahlung von rund 2,1 Milliarden US-Dollar verurteilt wurde.
Die Klage basierte auf Behauptungen, dass Bayers Unkrautvernichtungsmittel Roundup, das Glyphosat enthält, Krebs verursacht habe. Dieses Urteil überraschte den Markt, der erwartet hatte, dass die Probleme um Glyphosat abklingen würden. Die Bayer-Aktie reagierte in der Folge am Montag mit einem deutlichen Kursverlust von 6,9 Prozent.
Trotz des negativen Urteils haben die Analysten von Goldman Sachs und JPMorgan ihre Neutral-Bewertungen für Bayer beibehalten, mit Kurszielen von 29 Euro beziehungsweise 25 Euro. Sie gehen davon aus, dass Bayer Berufung einlegen wird, und sehen das Urteil nicht als entscheidend für die grundlegende Lage des Unternehmens. Beide US-Banken betonen weiterhin die Wichtigkeit des geplanten Gangs vor das oberste US-Gericht, um das Thema Glyphosat grundsätzlich klären zu lassen.
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Am Dienstag, dem Tag nach der Urteilsverkündung, unternimmt die Bayer-Aktie einen Rebound-Versuch und notiert mit einem Kursplus von 4,5 Prozent an der DAX-Spitze.
Markus Manns von Union Investment riet Bayer aufgrund der laufenden Rechtsunsicherheiten und des hohen finanziellen Risikos zu einem Verkaufsstopp von Glyphosat in den USA. Er argumentierte, dass ohne Fortschritte in den Lobbybemühungen oder bei Gesetzesvorhaben keine weiteren großen Klagewellen für das Unternehmen tragbar seien. Manns wies gegenüber der rheinischen Post auch darauf hin, dass die geforderte Schadenssumme zwar "astronomisch hoch" sei, aber wahrscheinlich durch ein Berufungsgericht reduziert werden würde.
Die aktuelle Situation unterstreicht die laufenden Herausforderungen für Bayer im Umgang mit den rechtlichen und öffentlichen Wahrnehmungen bezüglich seiner Produkte, insbesondere im Zusammenhang mit Glyphosat. Nun bleibt es abzuwarten, wie Bayer strategisch auf diese andauernden rechtlichen Herausforderungen reagieren wird, insbesondere im Hinblick auf mögliche Verkaufsstopps und die langfristige Ausrichtung seiner Produktlinien.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion

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