Halbleiterindustrie
US-Blacklist gegen China: Über 50 Techs gesperrt – der Chip-Krieg eskaliert
Die USA setzen über 50 chinesische Tech-Firmen auf die Blacklist. Damit wollen sie Pekings Zugang zu KI- und Chiptechnologien blockieren – ein weiterer Schritt im eskalierenden Tech-Konflikt.
- USA setzen über 50 chinesische Tech-Firmen auf Blacklist.
- Ziel: Chinas Zugang zu KI- und Chiptechnologien blockieren.
- Handelskonflikte zwischen USA und China spitzen sich zu.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Die US-Regierung verschärft erneut ihren Kurs gegen chinesische Technologiekonzerne. In einem massiven Schritt hat das Handelsministerium mehr als 50 chinesische Unternehmen auf die sogenannte "Entity List" gesetzt – ein Exportverbot, das amerikanischen Firmen Lieferungen ohne Sondergenehmigung untersagt. Ziel: Chinas Aufstieg in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Quanten- und Hochleistungscomputer zu bremsen. Zuerst hatte der US-Nachrichtensender CNBC darüber berichtet.
Betroffen sind nach Angaben der US-Behörden vor allem Unternehmen, die Technologien für militärische Zwecke nutzen oder US-Beschränkungen umgehen. Insgesamt landeten 80 Organisationen neu auf der Liste – darunter auch mehrere Ableger des Cloud-Anbieters Inspur Group, der bereits 2023 unter Präsident Biden sanktioniert worden war.
Brisant: Zwei der betroffenen Unternehmen sollen trotz bestehender Sanktionen weiterhin Huawei und dessen Chip-Tochter HiSilicon beliefert haben – ein klarer Verstoß gegen US-Vorgaben.
Die Maßnahmen richten sich auch gegen chinesische Unternehmen, die sich laut US-Behörden über Drittstaaten oder Mittelsmänner Zugang zu US-Technologie verschafft haben. Diese Schlupflöcher sollen nun gestopft werden. Analyst Alex Capri spricht von einem "immer engmaschigeren Netz", das auch internationale Lieferketten ins Visier nimmt.
Mit der neuen Offensive unterstreicht die Trump-Administration ihren Willen, den Technologietransfer nach China notfalls rigoros zu unterbinden – insbesondere im sensiblen Bereich militärisch nutzbarer Schlüsseltechnologien wie Hyperschallwaffen, KI-gesteuerte Drohnen oder Supercomputer.
Der Vorstoß kommt zu einem angespannten Zeitpunkt: Parallel spitzen sich die Handelskonflikte zwischen beiden Staaten wieder zu. Während China auf günstige Open-Source-KI-Modelle wie DeepSeek setzt und damit US-Konkurrenten unter Druck setzt, will Washington mit seiner "Small Yard, High Fence"-Strategie gezielt kritische Technologiebereiche abschotten.
Wie betroffene Unternehmen wie Huawei oder Inspur auf die neuen Sanktionen reagieren, bleibt zunächst offen – Stellungnahmen blieben bislang aus. Eines ist jedoch klar: Der globale Chip-Krieg geht in die nächste Runde.
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion

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