Steigende Militärausgaben
15 Aktien & 3 ETFs, die vom Rüstungs- und Verteidigungsboom profitieren
Vor allem Europa steht vor einer großen Wiederaufrüstung. Diese Aktien und ETFs gehören zu den wichtigsten Anlagen.
- Europa plant massive Rüstungsinvestitionen bis 2030.
- Rüstungsaktien boomen, besonders nach Ukraine-Konflikt.
- ETFs bieten breite Investitionsmöglichkeiten im Sektor.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Zwar könnten weltweit jährlich etwa 2,46 Billionen US-Dollar Steuergelder auch eine sinnvollere Verwendung finden, aber leider benötigt auch heute noch jedes Land eine abschreckende Verteidigung, um Übergriffe von Drittstaaten wirksam zu verhindern. Auch in der Ukraine hätte eine vorherige genügende militärische Ausrüstung einen Angriff Russlands verhindert, denn im Fall der Fälle sind auch getroffene Beistandsvereinbarungen keine Garantie.
Vor allem in Europa erleben Rüstungsaktien seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine einen starken Boom, der sich aufgrund eines schwindenden NATO-Bekenntnisses seitens der USA noch einmal verstärkt hat.
So möchte die Europäische Union nun allein bis 2030 circa 800 Milliarden Euro für ihre Verteidigung ausgeben, während sich die deutschen Rüstungskäufe wahrscheinlich auf etwa 500 Milliarden Euro summieren werden.
Aber auch weltweit wächst der Rüstungssektor kontinuierlich. Business Research Insights geht bis 2033 von einem annualisierten Wachstum von 5,0 Prozent auf 3.871,25 Milliarden US-Dollar aus.
Rüstungsaktien
Davon profitieren weltweit zahlreiche Unternehmen, die vor allem ihre jeweilige Region ausstatten.
In den USA zählen beispielsweise Raytheon Technologies, Honeywell und Lockheed Martin nach Marktkapitalisierung zu den größten Vertretern ihres Segments.
Aber auch in Europa gibt es bedeutende Rüstungskonzerne:
Dieser französische Luft-Raumfahrt- und Verteidigungskonzern produziert neben Luft- und Raumfahrantrieben, Flugzeugausrüstung und Militärtechnik, zu denen Helikopterturbinen, Bordcomputer, Treibstoff- und elektrische Energiemanagementsysteme sowie optoelektronische Geräte, Navigationssensoren und Drohnensysteme gehören.







Dieses britische Rüstungs-, Luft-Raumfahrt- und Sicherheitsunternehmen entwickelt elektronische Kampftechnologien sowie Navigations- und Sensorsysteme. Es bietet Kommunikations- und Cybersicherheitslösungen für nationale Sicherheitsbehörden und Regierungsorganisationen, produziert Kampfpanzer, Waffen und Munition, betreibt Werften und arbeitet an Kampfflugzeugsystemen (darunter der Eurofighter) sowie an zukünftigen Luftkampfsystemen. BAE Systems baut und wartet zudem U-Boote und Kriegsschiffe.
Allein zwischen 2018 und 2024 sind der Umsatz und der Gewinn von 16.821 Millionen auf 26.312 Millionen britische Pfund beziehungsweise von 1.000 Millionen auf 1.956 Millionen britische Pfund gestiegen.









Der nach Marktkapitalisierung drittgrößte europäische Rüstungskonzern ist Rheinmetall.
Er bietet Ketten- und Radfahrzeuge, Logistik- und Unterstützungsfahrzeuge, Schutzsysteme, Waffen, Munition, Treibladungen, vernetzte Systeme für Sensorik, Kommando- und Kontrolltechnik, Cybersicherheit, Trainings- und Simulationslösungen, Abgasrückführsysteme, Ventile, Pumpen und Aktuatoren, industrielle Anwendungen, Motorenkomponenten, Lagertechnik sowie Ersatzteile und ist im Aftermarket-Geschäft aktiv.









Zu den weiteren wichtigen Rüstungsunternehmen zählen General Dynamics, Northrop Grumman, Thales, Dassault Aviation, Leonardo, Hensoldt, L3Harris Technologies und Kongsberg Gruppen.
Rüstungs-ETFs
Indexfonds sind eine Möglichkeit, mit einem Kauf in viele Unternehmen des Sektors zu investieren, sodass sich das Risiko der Einzelwerte reduziert.
Ein Beispiel ist der aktuell mit einem Volumen von etwa vier Milliarden US-Dollar (25.03.2025) größte Rüstungs- und Verteidigungsfonds VanEck Defense UCITS ETF. Er enthält 28 wichtige Unternehmen des Segments, wozu beispielsweise auch Palantir Technologies gehört. Gleichzeitig fallen die jährlichen Verwaltungskosten mit 0,55 Prozent des investierten Betrages gering aus. Der ETF wurde im März 2023 in Irland aufgelegt, thesauriert seine Erträge und ist innerhalb kurzer Zeit um mehr als 119 Prozent gestiegen (25.03.2025).




Ein zweiter großer Verteidigungsfonds mit einem Volumen von 1,89 Milliarden US-Dollar (25.03.2025) ist der HANetf Future of Defence UCITS ETF. Er ist mit 60 Positionen noch breiter aufgestellt und mit jährlichen Kosten in Höhe von 0,49 Prozent außerdem günstiger als der VanEck Defense UCITS ETF.




Eine dritte Alternative stellt der iShares Global Aerospace & Defence UCITS ETF dar, der 58 Rüstungsaktien hält und mit 0,35 Prozent jährlichen Kosten noch günstiger ist.



Fazit
Rüstungs- und Verteidigungsaktien stehen angesichts der steigenden staatlichen Investitionen derzeit hoch im Kurs. Doch es gibt auch einen Nachteil: So sind viele Aktien nicht mehr günstig bewertet, sodass zwischenzeitlich auch größere Rückschläge möglich sind.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE-Redaktion, Ressort Anlageprodukte

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