Von der KI- zur Rüstungs-Blase?
Die Aktienmärkte können in dieser Woche von einigen positiven Konjunkturdaten profitieren. Diese deuten darauf hin, dass sich die Stimmung in der Wirtschaft aufhellt und dadurch höheres Wachstum zu erwarten ist.
- Positive Konjunkturdaten heben Aktienmärkte an.
- Ifo-Index und PMI zeigen optimistische Wirtschaftslage.
- US-Zölle könnten Wachstum und Stimmung belasten.
Von der KI- zur Rüstungs-Blase?
von Sven Weisenhaus
Die Aktienmärkte können in dieser Woche von einigen positiven Konjunkturdaten profitieren. Diese deuten darauf hin, dass sich die Stimmung in der Wirtschaft aufhellt und dadurch höheres Wachstum zu erwarten ist.
Milliarden-Finanzpaket sorgt für bessere Stimmung
Der ifo-Geschäftsklimaindex ist zum Beispiel im März auf 86,7 Punkte gestiegen, nach 85,3 Punkten im Februar, wie das Münchner ifo-Institut zu seiner monatlichen Umfrage gestern meldete. Es ist der 3. Anstieg in Folge und zugleich der stärkste seit einem Jahr.
Vorgestern ließ bereits der von S&P Global erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) darauf schließen, dass sich die Stimmung in den Chefetagen gebessert hat und die deutsche Wirtschaft im Marz den 3. Monat in Folge gewachsen sein dürfte. Das entsprechende Stimmungsbarometer für die gesamte Wirtschaft – also Industrie und Dienstleistung zusammen – stieg im März auf 50,9 Punkte, von 50,4 Zahlern im Februar. Es erreichte damit den höchsten Wert seit 10 Monaten.
Die Frage ist allerdings, ob diese Entwicklung nachhaltig ist. So dürften hierzulande vor allem die Aussichten auf Milliarden-Investitionen der neuen Bundesregierung zu der erwarteten Stimmungsaufhellung beigetragen haben.
Dazu passt, dass sich laut ifo-Institut die Erwartungen der Unternehmen stärker gebessert haben als der Eindruck von der aktuellen Lage. Der Index für die Geschäftserwartungen stieg von 85,6 auf 87,7, die Lagekomponente von 85,0 auf 85,7 Punkte. Und dazu passt auch, dass der Einkaufsmanagerindex von S&P Global für das verarbeitende Gewerbe im März recht stark gestiegen ist (von 46,5 auf 48,3 Punkte), während sich die Stimmung bei den Dienstleistern deutlich eingetrübt hat (der entsprechende Index fiel von 51,1 auf 50,2 Zäher).
US-Zölle könnten das zarte Konjunktur-Pflänzchen im Keim ersticken
Wenn aber wie geplant Anfang April neue Zölle von US-Präsident Donald Trump verkündet werden, könnte dies die Stimmung bereits wieder belasten. Erst in der vergangenen Woche hatte das Weiße Haus bekräftigt, dass am 2. April neue Importzölle eingeführt werden, nachdem kurz zuvor US-Finanzminister Scott Bessent eine mögliche Verzögerung der Einführung der Zölle angedeutet hatte. Durch ein solches Hin und Her bleibt auch die Verunsicherung hoch, was bereits die Wirtschaft belastet.