Mathe-Genie
1 Trader, der mit 398.723.774 % Rendite Warren Buffett in den Schatten stellt
Dieser Mathematiker begriff die Börse als intellektuelle Herausforderung, die er mit Bravour meisterte.
- Jim Simons: Mathematiker und erfolgreicher Fondsmanager.
- Gründer von Renaissance Technologies und Medallion Fund.
- Hohe Renditen durch Datenanalyse und KI-Modelle.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Sie mögen von Warren Buffetts Performance beeindruckt sein, der zwischen 1965 und 2024 eine annualisierte Rendite von 19,9 Prozent und insgesamt 5.502.284 Prozent erzielte.
Obwohl er damit zum finanziell erfolgreichsten Investor aller Zeiten wurde, gibt es Fondsmanager, die in kürzerer Zeit deutlich besser abschnitten.
Jim Simons – vom Mathematiker zum Fondsmanager
Zu den wenigen Ausnahmehändlern gehört James Harris Simons (bekannt als Jim Simons), der bis heute einer der besten Trader und Fondsmanager der Börsengeschichte ist.
Er wurde am 25. April 1938 in Newton (Massachusetts, USA) geboren und begeisterte sich bereits in jungen Jahren für die Mathematik. Später studierte er am MIT und promovierte bereits mit 23 Jahren an der University of California (Berkeley).
Jim Simons begeisterte sich vor allem für seine mathematischen Lieblingsfelder Geometrie, Topologie und die Chern-Simons-Theorie, die später in der Physik Anwendung fand. Während des Kalten Krieges arbeitete er als Kryptograph für die NSA, bevor er als Professor am MIT und an der Harvard University tätig war und schließlich das Mathe-Institut der Stony Brook University leitete.
Renaissance Technologies und der Medallion Fund
Doch im Vergleich zu den vielen Fondsmanagern fühlte er sich unbezahlt und war der festen Überzeugung, ihnen intellektuell überlegen zu sein.
Aus diesem Grund wechselte Jim Simons in den Finanzsektor und gründete 1978 Renaissance Technologies, die sich in den Folgejahren zu einer der profitabelsten Investmentfirmen der Welt entwickeln sollte.
Gemeinsam mit einem Team aus 90 Doktor-Mathematikern und Wissenschaftlern entwickelte er fortan automatisierte algorithmische Handelsstrategien, deren Erfolg sich im Medallion Fund widerspiegelt.
Mit ihm erzielte er zwischen 1988 und 2018 eine durchschnittliche Jahresbruttorendite von 66,07 Prozent, die bis heute unerreicht ist. Insgesamt summierte sie sich zu einer Gesamtperformance von 398.723.774 Prozent.
Aus 100 US-Dollar wurden so in 30 Jahren 398,7 Millionen US-Dollar und aus 10.000 US-Dollar unglaubliche 39,9 Milliarden US-Dollar.
Eigene Darstellung: Quelle: https://acontinuallearner.medium.com/uncovering-the-mathematics-behind-the-worlds-most-profitable-hedge-fund-79770d772997
Zwar verlangte Jim Simons eine hohe Jahres- und Performancegebühr von vier Prozent beziehungsweise bis zu 44 Prozent, aber für seine Anleger blieb netto dennoch eine Jahresrendite von 39,2 Prozent.
Jim Simons’ Börsengeheimnis
Renaissance Technologies sammelt täglich mehr als 40 Terabyte an Daten, die als Grundlage für die Entdeckung neuer statistischer Zusammenhänge dienen. Dabei kommen auch Machine Learning und künstliche Intelligenz zum Einsatz. Die entworfenen Handelsmodelle fließen am Ende im Medallion Fund zusammen und ergänzen sich gegenseitig. Sie reichen von Pair-, Arbitrage-, High-Frequency- über Mean-Reversion- bis hin zu Trendhandel und setzen sowohl auf steigende als auch fallende Börsenkurse.
So erklärt es sich, dass der Medallion Fund selbst während der schweren Krisenjahre 2001, 2002 und 2008 Renditen von 56,6 Prozent, 51,1 Prozent beziehungsweise 152,1 Prozent erzielen konnte, während der Aktienmarkt deutlich verlor.
Neben diesem Futures- bietet Renaissance Technologies auch Aktienfonds, die nach ähnlichen statistischen Modellen Unternehmensanteile handeln.
Weitere Engagements
Neben seiner Karriere als Finanzgenie engagierte sich Jim Simons in der Wissenschaftsförderung. Die von ihm ins Leben gerufene Simons Foundation unterstützt die mathematische, naturwissenschaftliche und medizinische Forschung mit milliardenschweren Spenden.
Er gründete außerdem das Flatiron Institute, das auf Datenwissenschaften und Physik spezialisiert ist. Besonders am Herzen lag ihm die Förderung der Autismusforschung, da sein Sohn von der Entwicklungsstörung betroffen war.
2010 zog sich Simons offiziell aus dem aktiven Renaissance-Geschäft zurück, blieb jedoch bis zu seinem Tod im Mai 2024 als Philanthrop und Wissenschaftsförderer aktiv.
Fazit
Jim Simons hat eindrucksvoll bewiesen, dass nicht nur Finanzfachleute gute Investoren sein können. Sein Denken war viel mehr von einer „Ich kann es“-Mentalität geprägt, mit der er nicht nur mathematische Probleme löste, sondern auch in der Investmentwelt neue Wege ging und so alle bisherigen Methoden und Investoren in den Schatten stellte.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE-Redaktion
