Der heimliche Star Europas
WIG 20 - polnischer Leitindex mit überragendem Q1 - Die Highflyer
Der DAX hat mit einem Plus von rund 10 % ein gutes erstes Quartal geliefert. Der WIG 20 stellt aber nicht nur den DAX in den Schatten, sondern auch die anderen Leitindizes in Europa. Plus 22 % und es geht noch mehr!
- DAX +10 %, WIG 20 übertrifft mit +22 % europäische Indizes.
- mBank meldet Gewinn, keine Rückstellungen mehr nötig.
- PKN Orlen: KGV 5,5, Dividende 7,5 % - Kaufempfehlung!
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Von den 20 Werten im polnischen Leitindex liegen nur zwei seit Jahresanfang im Minus. Mit einem Verlust von jeweils etwas rund 9 Prozent ist das Minus bei Kruk und der Pepco Group allerdings überschaubar. Besonders Anleger, die den Skandal rund um Steinhoff International verfolgt haben, dürfte Pepco noch ein Begriff sein. Der Verkauf des Anteils an Einzelhändler Pepco verschaffte Steinhoff ein wenig Luft im Insolvenzkampf, der am Ende trotzdem verloren wurde.
Pepco konnte zwar im vergangenen Geschäftsjahr den Umsatz deutlich steigern, rutschte aber nach einem Gewinn im Vorjahr mit 710 Millionen Euro Minus wieder deutlich in die Verlustzone. Daher steht das Unternehmen nicht auf meiner Empfehlungsliste für polnische Aktien. Meine Favoriten sind eine Bank, ein Versicherungskonzern und ein auch hierzulande bekannter Tankstellenbetreiber. Alle drei Titel haben nämlich eins gemeinsam. Zu den guten Wachstumsaussichten gesellt sich eine üppige Dividende.
mBank: Vom Bremsklotz zur Cash-Cow der Commerzbank?
Die mBank ist eine der größten Banken Polens und bekannt für ihre innovativen Finanzlösungen. Gegründet 1986 als Bank Rozwoju Eksportu (Exportentwicklungsbank), hat sie sich zu einer führenden Universalbank entwickelt, die Privat-, Firmen- und Investmentbanking-Dienstleistungen anbietet. Seit 1992 ist mBank an der Warschauer Börse notiert.
Im Jahr 2000 führte sie als erste Bank in Polen ein reines Internet-Banking-Modell ein, was ihre Position als Vorreiterin im digitalen Bankwesen festigte. Heute betreut mBank über 5,6 Millionen Kunden in Polen, Tschechien und der Slowakei und bietet eine breite Palette von Finanzdienstleistungen an, darunter Leasing, Factoring, Versicherungen und Vermögensverwaltung.
Die Bank ist bekannt für ihre benutzerfreundliche mobile App, die fortschrittliche Sicherheitsfunktionen mit einer intuitiven Benutzeroberfläche kombiniert, um den Kunden eine effiziente Verwaltung ihrer Finanzen zu ermöglichen. In den letzten Jahren hat mBank in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter im Bereich Cloud-Technologien investiert, um ihre digitalen Fähigkeiten weiter auszubauen und den sich wandelnden Anforderungen des Finanzsektors gerecht zu werden.
Keine Rückstellungen mehr!
Die mBank stand mehrere Jahre unter dem Druck, hohe Rückstellungen für die Entschädigung bestimmter Hypothekenkredite zu bilden. In der Vergangenheit wurden in Polen zahlreiche Hypothekendarlehen in Schweizer Franken vergeben, da die Zinssätze niedriger waren als im Inland. Allerdings führten ungünstige Wechselkursentwicklungen dazu, dass viele Kreditnehmer in finanzielle Schwierigkeiten gerieten. Infolgedessen mussten zahlreiche polnische Banken in den vergangenen Jahren erhebliche Rückstellungen für die Entschädigung betroffener Kunden bilden.
PKN Orlen: Dividenenperle mit noch reichlich Potenzial
PKN Orlen, offiziell Orlen S.A., ist ein führendes polnisches Unternehmen im Bereich der Erdölverarbeitung und des Kraftstoffvertriebs mit Sitz in Płock. Das Unternehmen entstand 1999 durch die Fusion von Petrochemia Płock und Centrala Produktów Naftowych (CPN). Der Name "Orlen" leitet sich von "orzeł" (polnisch für "Adler") und "energia" ab.
Heute betreibt Orlen das größte Tankstellennetz in Mitteleuropa mit über 3.400 Stationen in Ländern wie Polen, Deutschland, Tschechien, Österreich, Ungarn, der Slowakei und Litauen. Neben der Kraftstoffversorgung engagiert sich das Unternehmen in der Exploration und Produktion von Erdöl und Erdgas, der Stromerzeugung sowie der Herstellung petrochemischer Produkte. Zu den Marken und Tochtergesellschaften von Orlen gehören unter anderem Star, Unipetrol, Benzina und Orlen Lietuva.
Durchwachsenes Geschäftsjahr 2024
Orlen konnte nicht an die guten Zahlen des Vorahres anschließen. Allerdings hatte das Verfehlen der Markterwartungen keine Auswirkung auf den Kurs. Im Gesamtjahr bis zum 31. Dezember 2024 lag der Umsatz lag bei 296.947 Millionen PLN (rund 68,8 Milliarden Euro) und damit unter den 372.767 Millionen PLN (rund 86,4 Milliarden Euro) des Vorjahres. Der Nettogewinn sank auf 7.980 Millionen PLN (rund 1,85 Milliarden Euro) im Vergleich zu 20.922 Millionen PLN (rund 4,86 Milliarden Euro) im Vorjahr.
Budimex: Der polnische Bauriese
Budimex ist eines der führenden Bauunternehmen Polens mit Sitz in Warschau. Das 1968 gegründete Unternehmen ist spezialisiert auf große Infrastrukturprojekte wie Straßen, Autobahnen, Eisenbahnlinien sowie Brücken und öffentliche Bauwerke. Neben dem traditionellen Baugeschäft realisiert Budimex anspruchsvolle Projekte in den Bereichen Hochbau, Industriebau und Umwelttechnik.
Als Generalunternehmer betreut Budimex sowohl öffentliche als auch private Auftraggeber und engagiert sich zunehmend in internationalen Märkten, darunter Deutschland, die Tschechische Republik, die Slowakei und Lettland. In Deutschland ist Budimex über seine Tochtergesellschaft, Budimex Bau GmbH, aktiv und fokussiert sich dabei auf Straßen-, Brücken- und Industriebau.
Budimex gehört seit dem Jahr 2000 mehrheitlich zur spanischen Ferrovial-Gruppe, einem weltweit tätigen Bau- und Infrastrukturkonzern. Diese Partnerschaft hat die internationale Expansion von Budimex weiter beschleunigt und dem Unternehmen eine starke Wettbewerbsposition in Europa gesichert.
Ausblick hört sich gut an
Für das laufende Jahr hat sich Budimex einige vorgenommen. Der polnische Baukonzern rechnet für das Jahr 2025 mit steigenden Umsätzen und strebt in den Folgejahren eine Rückkehr auf den Wachstumskurs an, erklärte CEO Artur Popko bei der Vorstellung der Geschäftsergebnisse des vergangenen Jahres.
"Wir erwarten in diesem Jahr eine Umsatzsteigerung und wollen in den kommenden Jahren wieder zu einem Wachstumstrend zurückkehren. Dies wird durch unser Auftragsportfolio in Höhe von 18 Milliarden PLN (rund 4,3 Milliarden Euro) untermauert", so Popko.
In der Präsentation betonte Budimex, dass für 2025 ein Umsatzwachstum bei stabilen Margen angestrebt wird. Im Jahr 2024 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 9,1 Milliarden PLN (rund 2,2 Milliarden Euro), nach 9,8 Milliarden PLN (rund 2,3 Milliarden Euro) im Vorjahr.
Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge
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