Auto wird jetzt Rüstung
"Historische Chance": VW-Werke für Rheinmetalls & Renks Panzerproduktion!
Stillstand bei VW, Boom bei Rheinmetall! Deutsche Bank Research schlägt vor, Autofabriken für Rüstungsproduktion zu nutzen.
- Stillstand bei VW, Boom bei Rheinmetall erwartet.
- DB Research schlägt Umnutzung von Autofabriken vor.
- Rüstungsnachfrage steigt, neue Chancen für Industrie.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Rüstungswerte bleiben gefragt. Der Rückenwind für die Branche kommt dabei nicht nur von den politischen Bekenntnissen zu höheren Verteidigungsausgaben, sondern zunehmend auch aus der Finanzwelt – mit einem ungewöhnlichen Vorschlag. Das Deutsche Bank Research Institute (DBRI) fordert, ungenutzte Kapazitäten der deutschen Autoindustrie künftig für die Produktion von Rüstungsgütern zu nutzen.
"Deutschland hat zwei dringende Probleme: einen zu kleinen Verteidigungssektor und zu viele unterausgelastete Autofabriken. Es hat nun die historische Chance, zwei Fliegen mit einer Klappe zu erschlagen, indem es Teile seiner Autobaukompetenz in den Dienst der Produktion von Rüstungsgütern stellt", heißt es in einem aktuellen Bericht.
Erste Ideen für eine solche Industriekooperation sind bereits in der Diskussion. Medienberichten zufolge wird das VW-Werk in Osnabrück als potenzieller Standort für eine künftige Zusammenarbeit mit Rheinmetall gehandelt – ein möglicher Schritt, um den Engpass an Produktionskapazitäten in der Rüstungsindustrie zu entschärfen.
"Eine Umnutzung einiger Autofabriken ist entscheidend für eine höhere industrielle Präsenz im Verteidigungsbereich", betonen die Analysten des DBRI. Dass sich dies für Unternehmen wie Renk oder Rheinmetall unmittelbar lohnen könnte, liegt auf der Hand. Die Nachfrage nach militärischer Ausrüstung ist enorm, sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene. Renk, das auf Antriebstechnologien für gepanzerte Fahrzeuge spezialisiert ist, dürfte ebenso profitieren wie Rheinmetall.
*ab 500 Euro Ordervolumen über gettex, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Die Privatbank Berenberg hat die Rheinmetall-Aktie am Mittwoch auf "Buy" mit einem ambitionierten Kursziel von 1410 Euro belassen. In einem aktuellen Branchenkommentar verweist Analyst Romain Gourvil auf die strukturellen Überkapazitäten in der europäischen Autoindustrie, die schwachen Produktionsaussichten und den zunehmenden Preisdruck durch chinesische Hersteller.
Die Folge seien tiefgreifende Restrukturierungen im gesamten Sektor – Volkswagen habe diese bereits angekündigt, bei den Zulieferern laufe der Umbau längst. Rheinmetall stehe zudem am Anfang eines "Super-Zyklus" im Rüstungsgeschäft, der langfristiges Wachstum verspreche, so der Analyst.
Während sich Europa also neu aufstellt und militärische Unabhängigkeit zur politischen Priorität wird, beginnt sich die Zeitenwende auch in den Portfolios abzubilden. Für Rüstungsunternehmen bedeutet das: volle Auftragsbücher. Für Automobilhersteller mit Überkapazitäten könnte es zugleich der Beginn eines völlig neuen Geschäftsmodells sein.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion

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