Tritt Elon Musk zurück?
Paukenschlag bei Tesla: Rücktrittspekulationen lassen Aktie ins Plus drehen!
So schnell kann es gehen. Vor nicht einmal drei Stunden haben die schwachen Absatzzahlen von Tesla die Aktie unter Druck gesetzt. Doch jetzt ist der Kurs im Plus. Es wird spekuliert, dass Elon Musk zurücktritt.
- Musk könnte Tesla-Posten aufgeben, bleibt aber nah.
- Politische Nähe belastet Tesla-Aktienkurs stark.
- Rücktritt wäre nur erster Schritt zur Problemlösung.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

In den vergangenen Wochen wurden die Stimmen immer lauter und forderten Elon Musk dazu auf, sich zu entscheiden. Entweder Chef des neu geschaffenen "Department of Government Efficiency" (DOGE) unter US-Präsident Donald Trump oder Chef von Tesla, Starlink & Co. Das beides nicht geht, darüber waren sich alle einig.
Jetzt berichtet das Internetportal Politico das Elon Musk wohl eine Entscheidung getroffen hat. Nach Informationen von Politico hat Donald Trump seinem inneren Kreis, darunter auch Kabinettsmitglieder, mitgeteilt, dass Elon Musk in den kommenden Wochen seine derzeitige Rolle als Regierungspartner und prominenter Unterstützer in Washington aufgeben werde.
Laut Insidern aus Trumps Umfeld, die anonym bleiben wollten, bleibt der ehemalige Präsident zwar mit Musks Engagement für effizientere Regierungsprozesse zufrieden, doch beide hätten in den letzten Tagen entschieden, dass es für Musk an der Zeit sei, sich wieder stärker auf seine geschäftlichen Aktivitäten zu konzentrieren. Künftig solle er eine eher unterstützende Rolle einnehmen.
Ist die Belastung zu groß geworden?
Elon Musks Rolle im Weißen Haus hat sich zu einem belastenden Faktor für den Tesla-Aktienkurs entwickelt. Weltweit haben seine politische Nähe zu Trump sowie seine Regierungsaktivitäten Proteste, Boykotte und sogar Angriffe auf Tesla-Filialen und -Fahrzeuge ausgelöst. Zusätzlich sorgen Trumps Zölle auf die Automobilindustrie für Unsicherheit, da sie Teslas wichtigste Zulieferer – insbesondere in Mexiko und China – treffen.
"Meine Tesla-Aktien und die Aktien aller Tesla-Besitzer sind um etwa die Hälfte gefallen", erklärte Musk am Sonntagabend bei einer Kundgebung in Green Bay, Wisconsin. Dort unterstützte er einen rechtsgerichteten Kandidaten für die Wahl zum Obersten Gerichtshof des Bundesstaates. "Das ist ein sehr teurer Job, das will ich damit sagen", erklärte Musk weiter.
Dass Trump seinen Kandidaten nicht auf den gewünschten Posten gebracht hat, könnte vielleicht auch ein Grund für seinen Rückzug sein. Fest steht auch, dass einige Kabinettsmitglieder Musk zuletzt als politische Belastung angesehen haben und der Tesla-Chef mit seinen Ansichten auch nicht bei allen Mitgliedern auf Gegenliebe stieß.
Würde ein Rücktritt Musk aus der Schussbahn nehmen?
Zum einen ist der Rücktritt noch nicht offiziell und zum anderen dürfte es zwischen Trump und Musk kein abruptes Ende geben. Wie Politico weiter berichtet, hat ein hochrangiger Regierungsbeamter dem Portal geflüstert, dass Musk wahrscheinlich eine informelle Rolle als Berater behalten werde und weiterhin gelegentlich im Weißen Haus präsent sei. Ein anderer warnte: Wer glaube, Musk werde ganz aus Trumps Umfeld verschwinden, mache sich etwas vor.
Der Übergang, so die Insider, dürfte mit dem Ende von Musks Amtszeit als "besonderer Regierungsangestellter" einhergehen. Dieser Sonderstatus befreit ihn vorübergehend von einigen Ethik- und Interessenkonfliktregeln. Diese 130-tägige Frist endet voraussichtlich Ende Mai oder Anfang Juni.
Tesla braucht mehr!
So ganz geht Elon Musk also doch nicht, falls er wirklich seinen Job bei DODGE an den Nagel hängt. Somit schafft Musk sein aktuelles Imageproblem nicht aus der Welt. Er dürfte sich zwar wieder stärker um seine Unternehmen kümmern, aber ob das reicht um sein Engagement bei DOGE zu vergessen, dass muss abgewartet werden.
Zudem ist ja auch noch nicht sicher, ob Musk wirklich zurücktritt. Mitten in diesen Spekulationen werden zudem Klagen gegen Musk und Tesla gefordert. Der New Yorker Rechnungsprüfer Brad Lander forderte die Stadt dazu auf, Tesla im Namen der New Yorker Pensionsfonds zu verklagen, und verwies dabei auf Musks Tätigkeit für das Weiße Haus.
In einer Erklärung vom Dienstag erklärte Landers Büro: "Grundlage des möglichen Rechtsstreits sind die wesentlichen Falschaussagen von Tesla. Tesla behauptet, CEO Elon Musk verbringe viel Zeit mit dem Unternehmen und sei sehr aktiv in dessen Management, obwohl er die DOGE-Initiative der Trump-Administration leitet, nur wenig Zeit mit der tatsächlichen Leitung von Tesla verbringt und eine Politik fördert, die Teslas Geschäft aktiv schadet."
Das Nachspiel
Sollte Elon Musk also tatsächlich zurücktreten, dann dürfte die Sache für ihn und Tesla noch lange nicht vorbei sein. Zudem muss sich Musk im Falle eines Falles ordentlich ins Zeug legen, um die Menschen wieder von sich und Tesla zu überzeugen. Ein Facelift für das Model Y und ein nettes Lächeln von Musk reichen nicht aus, um Tesla wieder auf Kurs zu bringen,
Selbst wenn Musk bei DODGE zurücktreten sollten, wäre das nur ein erster kleiner Schritt, um größere Probleme bei Tesla zu lösen, wie die heutigen Absatzzahlen für das erste Quartal zeigen.
Eine große Wende in der Tesla-Geschichte wäre ein Rücktritt von Elon Musk nicht, aber Musk würde wieder auf dem richtigen Weg zurückkehren. Daher sollten Anleger auch noch nicht zu früh jubeln oder in Euphorie verfallen.
Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge
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Die Tesla Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +4,80 % und einem Kurs von 260,8EUR auf Tradegate (02. April 2025, 18:32 Uhr) gehandelt.

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