Aktie stürzt zweistellig ab!
Thyssenkrupp zieht Reißleine: Liefervertrag mit HKM gekündigt!
Industrieriese Thyssenkrupp geht mit der Kündigung des HKM-Vertrags einen radikalen Schritt zur Neuaufstellung – bis zu 5.000 Jobs stehen auf der Kippe!
- Thyssenkrupp kündigt HKM-Vertrag, 5.000 Jobs gefährdet.
- Radikale Neuausrichtung des Stahlgeschäfts beschlossen.
- Proteste in Duisburg, IG Metall warnt vor Stilllegung.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Die Thyssenkrupp Steel Europe AG (TKSE) hat ein klares Signal für ihren tiefgreifenden Umbau gesendet. In einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung wurde die Kündigung des Liefervertrags mit dem langjährigen Partner Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) beschlossen. Die Entscheidung ist Teil einer umfassenden Neuausrichtung des Stahlgeschäfts und dürfte weitreichende Konsequenzen für die Belegschaft, die regionale Industrie und den deutschen Stahlmarkt haben.
Der Vertrag endet spätestens zum Jahr 2032 – und läutet damit das schrittweise Ende einer jahrzehntelangen Partnerschaft ein. Die Aktie von Thyssenkrupp reagierte heftig. Am Montagmorgen verlor das Papier über 13 Prozent an Wert und notierte zuletzt bei 6,89 Euro (Montag, 9:00 Uhr MEZ).
Kapazitätsabbau auf Kosten von HKM – bis zu 5.000 Stellen betroffen
TKSE hält derzeit 50 Prozent an HKM, plant jedoch im Zuge der Restrukturierung den vollständigen Ausstieg – sei es durch einen Verkauf oder durch eine mögliche Schließung des Duisburger Werks. Der verbleibende Anteil liegt bei Salzgitter (30 Prozent) und dem französischen Konzern Vallourec (20 Prozent). Insgesamt beschäftigt HKM rund 3.000 Mitarbeiter, etwa 1.500 davon werden auch bei TKSE mitgezählt.
"Die Trennung von HKM ist zwingend notwendig, um eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur zu erreichen", erklärte TKSE-CEO Dennis Grimm. Die Maßnahme sei Teil eines umfassenden Restrukturierungsplans, in dessen Rahmen 5.000 Stellen abgebaut und weitere 6.000 ausgegliedert werden sollen. Durch die Entflechtung erhofft sich der Konzern Einsparungen in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrags pro Jahr.
Proteste und Sorgen um Arbeitsplätze – IG Metall warnt vor Werksstilllegung
Noch bevor die Entscheidung offiziell bekanntgegeben wurde, gingen in Duisburg die Wogen hoch: Rund 1.000 Beschäftigte von HKM und anderen Stahlunternehmen protestierten vor der TKSE-Zentrale gegen die drohende Schließung. Die IG Metall zeigte sich alarmiert: "Die Arbeitgeber haben durchgezogen", sagte Knut Giesler, NRW-Bezirksleiter der Gewerkschaft und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender bei TKSE.
Gespräche mit Investoren laufen – erste Kaufverhandlungen gescheitert
Bereits im Februar hatte ein potenzieller Investor die Gespräche über eine Übernahme von HKM überraschend abgebrochen. Aktuell laufen laut TKSE erneut Gespräche mit interessierten Parteien, doch ein konkreter Abschluss ist nicht in Sicht. Grimm betonte: "Ein Verkauf der Anteile ist weiterhin unsere bevorzugte Option. Wir sind offen für ernsthafte Gespräche."
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion
Die ThyssenKrupp Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -4,39 % und einem Kurs von 7,626EUR auf Tradegate (07. April 2025, 09:56 Uhr) gehandelt.

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