Panik an der Wall Street
"Blut in den Straßen": 3 Tipps im Börsencrash
Schwierige Börsenphasen bieten Langfristanlegern oft gute Gelegenheiten.
- Börsenkorrekturen bieten Chancen für Langfristanleger.
- Hohe Volatilität deutet auf mögliche Kurserholung hin.
- Antizyklisches Handeln und Rebalancing empfohlen.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Donald Trump ist es mit seiner Zollpolitik gelungen, die weltweiten Aktienmärkte innerhalb nur weniger Tage zu Fall zu bringen. Zeigten sich die europäischen Börsen aufgrund der Sonderkonjunkturprogramme für Militär und Infrastruktur anfangs noch unbeeindruckt, ist nun auch der DAX um mehr als 16,8 Prozent gefallen (07.04.2025).
Doch wie geht es nun weiter? Geraten wir in eine tiefe Rezession mit weiter sinkenden Kursen oder folgt eine schnelle Erholung?
Was die Geschichte lehrt
Zunächst lässt sich sagen, dass Korrekturen an der Börse Normalität sind und aufgrund der Marktbereinigung und Bewertungsreduktion sehr gesund sind. So gab es in den vergangenen 90 Börsenjahren bereits circa 15 Rezessionen und noch mehr ähnliche Kursrückgänge. Aus diesem Grund sind Aktien immer eine Langfristanlage, die im Vergleich zu allen anderen Anlageklassen allerdings auch die höchste Rendite ermöglicht.
Im Anschluss haben sich die Kurse bisher immer wieder erholt und neue Hochs erreicht. Dies wird auch dieses Mal sehr wahrscheinlich nicht anders sein.
Zwar ist die Bewertung jetzt etwas gesunken, aber mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25,2 sind amerikanische Aktien immer noch teuer (07.04.2025). Sinken die Gewinne der US-Firmen, würde es sogar weiter steigen. Eine bessere Orientierung bietet das Kurs-Buchwert-Verhältnis, weil es eine stabilere Vergleichsbasis besitzt. Es liegt derzeit bei 4,33 und damit immer noch über dem langjährigen Durchschnitt von 3,1 (07.04.2025).
Gleichzeitig hat aber auch Panik um sich gegriffen. So notiert der Volatilitätsindex (VIX) für den US-Markt heute schon bei über 52 Punkten, was über dem Mittelwert von etwa 45 Punkten liegt (07.04.2025). Nur 2020 und 2008 wurden noch höhere Stände erreicht.
Somit könnte auf den Schock eine Kurserholung folgen. Sie ist auch aufgrund der zahlreichen Politikermeldungen wahrscheinlich, die sich ernsthafte Sorgen um die weitere Konjunkturentwicklung machen.
Somit wäre es jetzt eine kluge Strategie, mit den USA in Verhandlungen zu treten, um einen Ausgleich des Handelsbilanzdefizits zu erreichen, der beispielsweise über den Kauf von Rohstoffen möglich wäre. Gegenzölle, die die eigene Bevölkerung bezahlen müsste, würden Europa hingegen in eine Krise stürzen und zu einer hohen Arbeitslosigkeit führen.
S&P-500-Index (Zeitraum: Dez. 1927 bis 07.04.2025)
Quelle: macrotrends.net
Was Anleger jetzt tun können
1. Strategie treu bleiben
Panik ist ebenso wie eine Reaktion auf Börsenbewegungen kein guter Ratgeber, denn oft kommen wir zu spät, was unter anderem an den hohen VIX-Werten ablesbar ist. Vielmehr sollten wir unserer eigenen Strategie treu bleiben.
2. Antizyklisch handeln
Wer beispielsweise ETF- und Fondssparpläne besitzt, kann sich jetzt über günstige Kaufkurse freuen. So waren bisher alle Krisen ein guter Kaufzeitpunkt. Aktien und Aktienfonds sind eine Langfristanlage, die gerade in Crashphasen große Chancen bieten. Warren Buffett würde sagen: „Kaufen Sie, wenn Blut auf den Straßen fließt, auch wenn es Ihr eigenes ist.“
Allerdings sollten wir auch dabei nicht überreagieren, denn die Kurse können durchaus auch noch tiefer fallen.
Eine antizyklische Taktik, die bei steigenden Kursen Gewinne realisiert und bei fallenden Märkten gleichmäßig investiert, kommt den möglichen Gegenbewegungen immer zuvor und sorgt so für eine gleichmäßigere Vermögensentwicklung.
3. Rebalancing
Noch angenehmer entwickeln sich breit gestreute Portfolios, die neben Aktien auch Gold und Anleihen halten. Auch hier ergibt sich jetzt beispielsweise von Gold zu Aktien eine antizyklische Rebalancingmöglichkeit.
Fazit
Crashs gehören zur Börse wie der Regen zum Wetter. Sie treten regelmäßig auf, um später zu noch höheren Kursen zu führen. Wichtig ist die Wahl einer passenden Strategie (nur Aktien, Aktienfonds, ETFs oder ein gestreutes Depot) und deren langfristige Umsetzung. So macht Börse Spaß und vermögend.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE-Redaktion, Ressort Anlageprodukte

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