Cloud schlägt Chaos
UBS bleibt bullish für SAP: Kursziel 283 Euro!
Trotz wachsender Unsicherheit durch mögliche US-Zölle rechnet die UBS mit einem robusten ersten Quartal von SAP.
- UBS erwartet robustes Q1 für SAP trotz Zölle.
- Nachfrage nach SAPs Cloud-Angebot RISE wächst stark.
- Umstrukturierung stärkt operative Marge kurzfristig.
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Analyst Michael Briest verweist auf strukturelle Nachfrage, die selbst in einem schwierigeren geopolitischen Umfeld stabil bleiben dürfte. In einem aktuellen Bericht hält er an der Kaufempfehlung fest und sieht ein Kursziel von 283 Euro. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von etwa 27 Prozent:









Die USA machten im vergangenen Jahr rund 32 Prozent des Gesamtumsatzes von SAP aus und waren mit einem Anteil von 36 Prozent am Cloud-Umsatz die wichtigste Einzelregion. Besonders betroffen von möglichen Zöllen könnte laut Briest der Industriesektor sein, der wie schon 2016 weiterhin einen Großteil der SAP-Kundenbasis ausmachen dürfte.
Damals entfielen rund 65 Prozent des Konzernumsatzes auf Unternehmen aus der Einzel-, Prozess- und Konsumgüterindustrie sowie zehn Prozent auf den öffentlichen Sektor. "Wir bezweifeln, dass sich an dieser Verteilung viel geändert hat", so Briest und warnt, dass viele dieser Kunden künftig von Zöllen getroffen werden könnten.
Gleichzeitig betont der UBS-Analyst, dass der laufende Technologiewechsel hin zu modernen ERP-Systemen unabhängig von politischen Entwicklungen weiter voranschreite. Vor allem die wachsende Nachfrage nach SAPs Cloud-Angebot RISE sorge für Umsatzdynamik. Mit einem geschätzten organischen Wachstum von 28 Prozent bis Ende 2024 sieht Briest für das laufende Jahr eine Hürde von 26 bis 27 Prozent – oder 27 bis 28 Prozent inklusive WalkMe.
Während Briest nicht mit einer Anpassung der Jahresprognose von SAP rechnet, weist er darauf hin, dass die positiven Wechselkurseffekte aus dem Vorjahr nachlassen dürften. Laut dem UBS-Analyst mehren sich die Hinweise aus dem Vertriebsumfeld, dass SAP RISE zunehmend als Standardlösung wahrgenommen wird – auch wenn nicht alle Kunden bei der Migration auf S/4HANA auf das Cloud-Angebot setzen. Briest sieht "eine wachsende Wahrnehmung der Unvermeidlichkeit von RISE", da reine On-Premise-Lösungen nicht die Innovationskraft bieten, die etwa bei KI-gestützten Anwendungen gefragt ist.
SAP habe intern bereits reagiert und bewerbe seit Jahresbeginn verstärkt eine modernisierte "Business Suite" als neues Kernprodukt, das über die reine Cloud-ERP-Schiene hinausgehe. Kunden hätten nun die Möglichkeit, ihre Ausgabenverpflichtungen auf mehrere Anwendungen zu verteilen, was die Angebotsstruktur flexibler mache.
Auch auf der Kostenseite rechnet die Schweizer Großbank im 1. Quartal mit positiven Effekten. Rund die Hälfte der 10.000 Beschäftigten, die vom im Januar gestarteten Umstrukturierungsprogramm betroffen sind, haben das Unternehmen erst seit Jahresbeginn verlassen. Das dürfte laut Briest die operative Marge kurzfristig stützen.
Für den 22. April erwartet die UBS nach US-Börsenschluss die Zahlen zum ersten Quartal. Briest hofft, dass die Vertragsverbindlichkeiten als Anteil des Cloud-Auftragseingangs den Vorjahreswert von 56 Prozent übertreffen.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
Die SAP Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -1,74 % und einem Kurs von 222,7EUR auf Lang & Schwarz (07. April 2025, 22:58 Uhr) gehandelt.

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