Die Hoffnung ist zurück!
Hält Trump die Füße still? - China will "bis zum Ende" kämpfen!
Bis Mitternacht hat China noch Zeit, das Ultimatum von Donald Trump zu erfüllen. Gegen Mittag sah es allerdings danach aus, dass die Volksrepublik es verstreichen lässt. Jetzt schürt der US-Präsident neue Hoffnungen!
- China hat bis Mitternacht Zeit für Trumps Ultimatum.
- Trump sieht Fortschritte, Dow Jones steigt um 1.300 Punkte.
- China äußert Zweifel an US-Gesprächsbereitschaft.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Auf dem Social-Media-Kanal von The Truth Social verkündet Donald Trump: "China möchte ebenfalls unbedingt ein Abkommen, weiß aber nicht, wie es das Problem angehen soll. Wir warten auf ihren Anruf. Es wird passieren! GOTT SEGNE DIE USA."
Zuvor hatte Trump verkündet, dass er ein tolles Telefonat mit dem Präsidenten von Südkorea hatte, und dass beide Seiten auf dem Weg sind, einen guten Deal zu finden. Die Wall Street hat sofort auf den Post reagiert und der Dow Jones legte innerhalb kürzester Zeit um 1.300 Punkte zu, ein Plus von 2,8 Prozent.
Auch der DAX schloss sich der Jubelstimmung an und baute sein Plus auf fast 3 Prozent aus. Aber wird China sich wirklich heute noch beim US-Präsidenten melden? Wir wissen ja, dass es Donald Trump mit der Wahrheit nicht immer so ganz genau nimmt. Zuvor hatte Trump im Zollstreit mit der EU behauptet, dass Deutschland jede Woche ein Kohlekraftwerk in Betrieb nehme.
Daher ist die neue Aussage zu China mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, denn etwa zur gleichen Zeit als Trump verlauten ließ: "Sie haben es mit Windrädern versucht, und es hat nicht funktioniert. Jetzt machen sie jede Woche ein Kohlekraftwerk auf", waren aus der Volksrepublik noch keine versöhnliche Töne zu hören, wie man dem Liveblog der Tagesschau zur US-Zollpolitik entnehmen kann.
"Kämpfen bis zum Ende"
Laut dem Liveblog der Tagesschau hat China ernsthafte Zweifel an der Gesprächsbereitschaft der USA im laufenden Handelskonflikt geäußert. "Ich denke, was die USA getan haben, spiegelt nicht die Bereitschaft zu einem aufrichtigen Dialog wider", sagte der Sprecher des Außenministeriums Lin Jian bei einer Pressekonferenz. "Wenn die USA die Interessen beider Länder und der internationalen Gemeinschaft missachten und auf einem Zoll- und Handelskrieg bestehen, wird China sicherlich bis zum Ende kämpfen."
Umdenken in nur vier Stunden?
Hat sich China wirklich entschieden, einen Deal zu suchen? Will Xi Jinping wirklich als das chinesische Staatsoberhaupt in die Geschichte eingehen, das sich der USA gebeugt hat? Die Frage darf sich jetzt jeder Anleger stellen, der beherzt zugegriffen hat nach dem Post von Donald Trump. Die EU ist jedenfalls besorgt, dass die Situation eskaliert.
Ursula von der Leyen ruft zu Gesprächen auf
Vor der Stellungnahme aus der Volksrepublik hatte sich die EU-Kommissionspräsidentin an die Volksrepublik gewandt. In einem Telefonat mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang betont von der Leyen "die Verantwortung Europas und Chinas als zwei der größten Märkte der Welt, ein starkes reformiertes Handelssystem zu unterstützen, das frei, fair und auf gleichen Wettbewerbsbedingungen basiert", teilte ihr Büro mit.
Donald Trump auf dem Holzweg?
Im andauernden Zollkonflikt hat der US-Ökonom Brent Neiman scharfe Kritik an der US-Regierung geübt und ihr vorgeworfen, seine wissenschaftliche Arbeit falsch interpretiert und zur Rechtfertigung weitreichender Importzölle missbraucht zu haben. In einem Gastbeitrag für die New York Times bezeichnete Neiman es als "größten Fehler" des US-Handelsbeauftragten, Handelsdefizite pauschal als Beweis für unfaire Praktiken anderer Länder zu werten.
Neiman, der unter dem früheren Präsidenten Joe Biden im US-Finanzministerium tätig war, hatte gemeinsam mit weiteren Ökonomen eine Studie zu den Auswirkungen von Zöllen auf die Preisentwicklung in den USA veröffentlicht. Dieses Papier wurde in der vergangenen Woche vom US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer herangezogen, um die neuen Importzölle zu begründen, die US-Präsident Donald Trump verhängt hat.
"Ich bin mit der Handelspolitik und dem Ansatz der Regierung grundsätzlich nicht einverstanden", schrieb Neiman in seinem Gastbeitrag. Er warf der Trump-Regierung vor, seine Forschung irreführend dargestellt zu haben. Entgegen der Darstellung der Regierung, wonach die Zölle nur geringe Auswirkungen auf inländische Preise hätten, zeige die Studie vielmehr, dass die Preise für importierte Güter "fast genauso stark steigen würden wie der Zollsatz".
Jubel mit Vorsicht genießen
Der Gastartikel von Brent Neman ist ein weiterer Beweis, dass Donald Trump und sein Stab die Wahrheit gerne mal zu ihren Gunsten verschieben. Daher sollten Anleger auch noch nicht in Euphorie verfallen. Sollte sich China bis 24 Uhr US-Zeit nicht bei Donald Trump melden und über einen Deal reden, dann treten weitere Strafzöllen gegen die Volksrepublik in Kraft, die mit Sicherheit eine Reaktion aus dem Reich der Mitte nach sich ziehen dürfte.
Genügend Potenzial, um die Stimmung an den Märkten sehr schnell wieder kippen zu lassen. Allerdings sollten die Anleger bei einem erneuten Stimmungswechsel nicht wieder die Flucht antreten, sondern langfristig zu ihren Investments stehen.
Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge
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