Long oder Short?

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    Apple: Donald Trump macht die Lage noch schlimmer - Finger weg!

    Donald Trump hat die Strafzölle für bestimmte Länder ausgesetzt und die Wall Street war außer Rand und Band. Gegenüber China bleibt der US-Präsident aber hart und hat die Zölle weiter erhöht. Das ist Gift für Apple!

    Für Sie zusammengefasst
    Long oder Short? - Apple: Donald Trump macht die Lage noch schlimmer - Finger weg!

    Fast wie eine Art Marktschreier hat sich Donald Trump zur Wochenmitte auf The Truth Social präsentiert: "Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, Ihr Unternehmen in die USA zu verlegen, wie es Apple und viele andere Unternehmen in Rekordzahlen tun. KEINE ZÖLLE und nahezu sofortige Stromanschlüsse und -genehmigungen. Keine Umweltverzögerungen. WARTEN SIE NICHT, MACHEN SIE ES JETZT!"

    Bei solchen Gelegenheiten verweist Donald Trump immer wieder gerne auch Apple. Schließlich hat der Techriese aus Cupertino dem US-Präsidenten ja auch versprochen, dass er ordentlich in die heimische Produktion investiert.

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    Aufforderung zum Kauf!

    Nur wenig später ließ der US-Präsident über Social Media verlauten, dass "jetzt ein guter Zeitpunkt zum Aktienkauf sei." Im Anschluss kam dann aus dem Weißen Haus die Nachricht, dass Trump die Zölle gegen bestimmte Länder für 90 Tage aussetze und die Wall Street drehte fast durch.

    Der Dow Jones stieg um 7,9 Prozent auf 40.608 Punkte. Der S&P 500 erzielte Gewinne von 9,5 Prozent und schloss mit 55.456 Punkten, der Technologie-Index Nasdaq gewann 12,2 Prozent auf 17.124 Punkte dazu.

     

     

     

    Für Apple wird es allerdings schlimmer!

    Bei der ganzen Freude um die Aussetzung der Strafzölle wurde bei Apple, die Aktie legte fast 18 Prozent zu, eine wesentliche Tatsache übersehen. China wurde nicht nur von der Befreiung explizit ausgenommen, sondern Donald Trump packte noch ein paar Prozente oben drauf und erhöhte die Strafzölle auf 125 Prozent.

    Damit steht die über Jahre hinweg ausgefeilte und optimierte Lieferkette von Apple noch stärker im Feuer! Chips aus Taiwan, Displaytechnik aus Südkorea, seltene Erden aus China und dort erfolgt auch die Endmontage vieler Apple-Geräte. 

    Ein System, dass Apple nicht mal soeben umstellen kann. Daher wollte Tim Cook auch Donald Trump mit seinen Investitionen Honig um den Bart schmieren. Doch der US-Präsident bleibt hart gegenüber China. Es gibt keine Ausnahme für das  Reich der Mitte und damit wird der Supergau für Apple noch größer!

    Es brennt ordentlich!

    Der Techgigant aus Cupertino hat kürzlich etwa 600 Tonnen iPhones – was schätzungsweise rund 1,5 Millionen Geräten entspricht – per Flugzeug von Indien in die Vereinigten Staaten transportieren lassen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag unter Berufung auf informierte Kreise. Ziel dieser Maßnahme war es demnach, hohe Importzölle zu umgehen.

    Apple treibt derzeit die Produktionsverlagerung nach Indien voran, um einem Einfuhrzoll in Höhe von 125 Prozent auf in China gefertigte Geräte zuvorzukommen. Dieser Satz liegt deutlich über dem Zoll von 26 Prozent, der auf Waren aus Indien erhoben wird – ein Tarif, der wohl aktuell für einen Zeitraum von 90 Tagen ausgesetzt wurde.

    Um den Ablauf zu beschleunigen, soll Apple eng mit den indischen Flughafenbehörden zusammengearbeitet haben, um die Zollabfertigungszeit am Flughafen Chennai von ursprünglich 30 auf nur noch sechs Stunden zu verkürzen.

    Seit März seien laut dem Bericht insgesamt sechs Charterflüge mit jeweils einer Transportkapazität von 100 Tonnen in Richtung USA gestartet – einer davon erst in dieser Woche, als die neuen Zölle in Kraft traten.

    Investitionen gehen großteils am Ziel vorbei

    Apple nimmt zwar viel Geld in die Hand, um den Aufbau neuer Produktionsstandorte in den USA zu finanzieren, aber auf die Fertigung vieler Geräte hat die bisherige Planung keine Auswirkung. In Houston, Texas, ist die Errichtung einer Fabrik geplant, in der KI-fähige Server hergestellt werden sollen. Derzeit werden diese Server außerhalb der USA produziert. 

    Darüber hinaus wird die Erweiterung einer Chipfabrik eines taiwanesischen Zulieferers in Arizona unterstützt. Der ganz große Wurf, um die Produktion des iPhones in die USA zurückzuholen, ist das nicht. Außerdem wäre es nach Ansicht der Experten auch nicht ratsam, das iPhone komplett auf dem heimischen Markt zu produzieren.

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    Dan Ives sieht Apple als schwersten Zollfall an

    Für den Wedbush-Analysten ist Apple das US-Technologieunternehmen, das am stärksten unter dem von Präsident Trump initiierten "wirtschaftlichen Zoll-Armageddon" leiden wird. Der Hauptgrund sei die starke Abhängigkeit des Konzerns von der Produktion in China.

    Nach Angaben von Ives entstehen rund 90 Prozent aller iPhones, mehr als die Hälfte der Mac-Reihe sowie zwischen 75 und 80 Prozent der iPads in chinesischen Fertigungsstätten. Deshalb stuft er die neu eingeführten Zölle als ein "absolutes Desaster" für Apple ein.

    "Die Realität ist, dass es unserer Schätzung nach drei Jahre und 30 Milliarden Dollar dauern würde, auch nur 10 Prozent der Lieferkette von Asien in die USA zu verlagern, und dass es dabei zu erheblichen Störungen kommen würde", erklärte Ives weiter.

    Der Tech-Bulle von Wedbush bezweifelt außerdem, dass Apple in der Lage wäre, ein iPhone für 1.000 Dollar in den USA zu fertigen. Sollte das Unternehmen seine Produktion vollständig ins Inland verlagern, könnte der Preis eines iPhones laut Ives auf etwa 3.500 Dollar steigen.

    "Die Preise würden so dramatisch steigen, dass es kaum vorstellbar ist, und die kurzfristigen Auswirkungen dieses Zollkriegs auf die Bruttomargen von Apple könnten für diesen US-Technologieriesen unfassbar sein", so Ives.

    Bank of America ist nicht ganz so pessimistisch

    Nachdem das Weißen Hauses angekündigt hatte, dass Apple durchaus in der Lage sei, iPhones in den USA zu produzieren, hat sich die Bank of America das Szenario mal ganz genau angeschaut. Das Ergebnis ist wenig schmeichelhaft für den Konzern aus Cupertino. Analyst Wamsi Mohan sieht den Plan zwar als "technisch möglich" an, geht allerdings davon aus, dass er mit erheblichen Mehrkosten verbunden ist.

    "Unserer Meinung nach könnten die iPhone-Kosten allein aufgrund höherer Arbeitskosten in den USA um 25 Prozent steigen", so Mohan in einer Mitteilung an Kunden. Sollten zudem Zölle auf den Import von Baugruppen in die USA anfallen, rechne man sogar mit einem Anstieg der Gesamtkosten eines iPhones um mehr als 90 Prozent.

    Trotzdem ist Apple ein Kauf!

    Mohan, der Apple weiterhin mit einer Kaufempfehlung bewertet und ein Kursziel von 250 US-Dollar nennt, stützt seine Analyse auf das Modell iPhone 16 Pro Max. Selbst wenn Apple genügend Arbeitskräfte in den USA für die Montage finden würde, müssten laut Mohan viele der benötigten Komponenten weiterhin im Ausland produziert, in China vormontiert und anschließend in die USA exportiert werden.

    "Auch wenn es möglich sein könnte, die Endmontage in die USA zu verlagern, wäre die Verlagerung der gesamten iPhone-Lieferkette ein viel größeres Unterfangen und würde, wenn überhaupt möglich, wahrscheinlich viele Jahre dauern", erklärte er weiter.

    Gewinneinbruch vorprogrammiert?

    Trotz der laufenden Bemühungen, seine Lieferketten geografisch breiter aufzustellen, ist Apple nach wie vor stark auf China angewiesen – insbesondere bei der Fertigung von iPhones. Die Investmentfirma Needham warnte kürzlich, dass ein eskalierender Handelskonflikt zwischen China und den USA Apples Gewinn im Geschäftsjahr 2025 um 28 Prozent oder mehr schmälern könnte, sofern das Unternehmen keine Sonderregelung erhalte.

    Neben China fertigen Apple und seine Zulieferer zwar auch in Ländern wie Indien, Vietnam und Brasilien Produkte wie iPhones, AirPods, Apple Watches, Macs und iPads – jedoch wurden auch diese Standorte durch die unter Trump eingeführten Zölle belastet.

    Mein Tipp: Sollte Donald Trump nicht bald eine Bremse für Apple einbauen, dann dürfte das Apple-Papier erneut unter die Räder kommen. Der Techkonzern hat zwar begonnen seine Lieferkette auf die aktuellen Gegebenheiten anzupassen, aber China wird im Zollstreit mit den USA ebenfalls keinen Millimeter zurückweichen.Und je mehr beide Seiten die Strafzölle in die Höhe treiben, desto angespannter dürfte die Lage für Apple werden.

    In den kommenden Zahlen (01. Mai) wird sich die aktuelle Entwicklung wohl noch nicht widerspiegeln. Von Januar bis März - Apples zweites Geschäftsquartal - waren die Strafzölle noch nicht in Kraft getreten. Auch das dritte Quartal dürfte noch ganz passabel sein, da Apple ja in einer Hauruck-Aktion 1,5 Millionen iPhones ins Land geholt hat.

    Aus Angst vor drastischen Preiserhöhung von Apple-Produkten haben sich zudem viele Menschen mit Apple-Produkten geradezu eingedeckt. Die Hamsterkäufe veranlassten Apple zu Kaufbeschränkungen in den Stores. So durften Kunden zuletzt nur noch zwei iPhones auf einmal kaufen und nicht mehr.

    Daher Apple noch etwas Zeit, um eine völlige Eskalation der Lage zu verhindern. Allerdings kann der Techriese die Probleme vorerst nicht alleine in den Griff bekommen und ist auf Schützenhilfe von Donald Trump angewiesen.

    Entweder  lässt der US-Präsident die Strafzölle auf bestimmte Apple-Produkte fallen oder er hilft dem iPhone-Produzenten mit Steuererleichterungen die Kurve in die USA zu kriegen. Sollte sich Donald Trump allerdings nicht für die Milliardeninvestitionen von Apple revanchieren, dann könnten schwere Zeiten auf den Konzern zukommen.

    Wie sollten sich Anleger positionieren? 

    Zwar sprechen viele Faktoren dafür, die Aktie auf der Short-Seite zu begleiten, aber der wichtigste Faktor ist nicht einzuschätzen - Donald Trump. Er hat Mittwoch unter Beweis gestellt, wie schnell er Short-Positionen in Luft auflösen kann.

    Daher ist die Aktie aktuell höchstens eine Halteposition.

    Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge

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    Der Analyst erwartet ein Kursziel von 187,17$, was einem Rückgang von -7,49% zum aktuellen Kurs entspricht. Mit diesen Produkten können Sie die Kurserwartungen des Analysten übertreffen.
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    Verfasst vonRedakteurMarkus Weingran

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