Zölle, China, Crash-Gefahr
Börsen im Blindflug? Jeremy Siegel warnt vor zweiter Schockwelle am 9. Juli!
Jeremy Siegel warnt, dass die Zölle nicht vom Tisch sind – und der 9. Juli bleibt ein brandgefährliches Datum für die Märkte. Anleger sollten sich auf einen neuen Sturm einstellen.
- Zölle bleiben problematisch, Unsicherheiten bestehen.
- 9. Juli bleibt kritisches Datum für die Märkte.
- Anleger sollten sich auf neuen Sturm einstellen.
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Die von US-Präsident Donald Trump verkündete 90-tägigen Aussetzung vieler gegenseitiger Zölle ist aus Sicht von Finanzexperte Jeremy Siegel kein Grund zur Euphorie. In der CNBC-Sendung Squawk Box warnte der renommierte Wharton-Professor und Chefökonom von WisdomTree: "Wir sind noch nicht über den Berg, was die Zölle angeht."
Siegel sieht weiterhin erhebliche Unsicherheiten, insbesondere mit Blick auf die anstehenden Verhandlungen mit China. "Es wird definitiv Verhandlungen mit China geben müssen. Ich weiß nicht, ob Trump so viele Karten in der Hand hält, wie er glaub", sagte er. Zwar habe die Ankündigung Trumps kurzfristig zu einem Börsenboom geführt – der S&P 500 legte am Mittwoch um satte 9,5 Prozent zu, was dem drittgrößten Tagesgewinn seit dem Zweiten Weltkrieg entspricht – doch nachhaltig ist diese Erholung wie der Ausverkauf der US-Börsen am Donnerstag zeigte nicht.
Der Schock über Trumps Zollpolitik sitzt laut Siegel tief. Viele Investoren seien "traumatisiert", was eine Rückkehr zu alten Höchstständen kurzfristig unwahrscheinlich mache. "Der Schock wird meiner Meinung nach noch eine ganze Weile in den Köpfen der Verbraucher und Investoren nachwirken", erklärte er.
Besonders im Fokus steht weiterhin das Verhältnis zu China. Nach Trumps drastischer Erhöhung der Zölle auf chinesische Waren auf 145 Prozent reagiert China nun mit Gegenzöllen von 125 Prozent auf US-Produkte.
Siegel betont, dass die Rücknahme einiger Zölle nicht gleichbedeutend mit einer Rückkehr zur Normalität sei: "Der 9. Juli ist immer noch ein Datum. Es scheint, als sei der Zollsatz von 10 Prozent dauerhaft, was immer noch fünfmal so hoch ist wie vor der Präsidentschaft von Trump."
Der 9. Juli bezieht sich auf einen wichtigen Stichtag im Handelskonflikt. An diesem Tag sollten ursprünglich zusätzliche US-Zölle in Kraft treten. Diese Zölle wurden jedoch von Trump für 90 Tage ausgesetzt, um Verhandlungen mit betroffenen Ländern zu ermöglichen. China war von dieser Aussetzung ausgenommen. Siegel betont mit jener Aussage, dass trotz der vorübergehenden Aussetzung für viele Länder die Handelsgespräche, insbesondere mit China, noch nicht abgeschlossen sind und weiterhin massive Unsicherheiten bestehen.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion

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