Blockbuster-Potenzial?
1 Dividendenaristokrat, der wie Novo Nordisk vom Multimilliarden-Obesity-Markt profitieren könnte
Bisher dominiert Novo Nordisk den Markt für Abnehm-Medikamente. Doch in naher Zukunft könnte auch dieser Biotech-Gigant hinzustoßen.
- Novo Nordisk und Eli Lilly dominieren Abnehm-Markt.
- Amgen entwickelt MariTide, vielversprechendes Abnehm-Mittel.
- Übergewicht nimmt zu, Markt für Medikamente wächst weiter.
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Während Menschen bis vor wenigen Jahrzehnten vorwiegend körperlich arbeiteten und sich meist selbst versorgten, verbringen sie heute den Großteil der Zeit im Sitzen und Liegen. Gleichzeitig konsumieren sie große Mengen zuckerhaltiger Getränke und Nahrungsmittel, die unser Körper nicht verarbeiten kann. Die Folgen sind Diabetes, Übergewicht, Gelenkserkrankungen und zahlreiche weitere Leiden.
Zwar wären mehr Bewegung und eine natürliche Ernährung die beste Medizin, doch dafür bleibt den meisten Menschen wenig Zeit. Entsprechend wird der Markt für unterstützende Pharmaka auch künftig weiterwachsen.
Derzeit gehören Novo Nordisk und Eli Lilly zu den führenden Anbietern entsprechender Abnehmspritzen, die monatlich 170 bis 345 Euro kosten. Doch ähnlich wie im Halbleiterbereich bleiben Innovationen nicht lange exklusiv, sodass mit der Zeit weitere Unternehmen eigene Obesity-Präparate auf den Markt bringen werden.
Dazu zählt unter anderem auch der Biotech-Weltmarktführer Amgen.
Amgen könnte bald vom Obesity-Markt profitieren
Noch ist davon wenig im Aktienkurs sichtbar, denn Amgen droht bei seinen Produkten Repatha und Enbrel ein Verlust des Patentschutzes. Der Konzern wächst zwar weiterhin kontinuierlich, doch die Nettomarge sank seit 2018 von ehemals 35,3 Prozent fast linear. Dennoch lag sie 2024 immer noch bei soliden 12,3 Prozent.
Eigene Darstellung. Quelle: https://investors.amgen.com/financials/sec-filings/
Die Aktie notiert derzeit mit einer Dividendenrendite von 3,23 Prozent nahe dem höchsten Wert seit 2011 (11.04.2025). Amgen hat die Ausschüttung zudem bisher Jahr für Jahr gesteigert. Um diese Entwicklung fortsetzen zu können, forscht das Unternehmen, wie die Pipeline verrät, bereits an zahlreichen neuen Präparaten, die bald auf den Markt kommen könnten.
Dazu zählt auch MariTide, ein Abnehmmittel, das sich aktuell in der klinischen Studienphase zwei befindet. In dieser zeigte es bereits positive Ergebnisse und führte nach 52 Wochen zu einer durchschnittlichen Gewichtsreduktion von bis zu 20 Prozent, ohne dass ein Plateau eintrat. Eine monatliche oder noch seltenere Injektion genügte.
Zusätzlich bewirkte das Mittel bei Diabetes-Patienten eine Reduktion des Blutzuckers (HbA1c-Werts) um bis zu 2,2 Prozentpunkte und verbesserte kardiometabolische Werte wie Blutdruck, Triglyzeride und hs-CRP.
Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung fielen überwiegend mild und vorübergehend aus, traten meist nur nach der ersten Dosis auf und ließen sich durch eine langsame Dosiserhöhung deutlich abschwächen.
Im zweiten Teil der Studienphase wird nun untersucht, ob die Wirkung nachhaltig ist und ob geringere Dosierungen ähnlich effektiv sein könnten.









Blockbuster-Potenzial
Amgen sieht in MariTide einen potenziellen Blockbuster mit einem Umsatzpotenzial von bis zu zehn Milliarden US-Dollar, was die bisherigen Konzernerlöse von 33,2 Milliarden US-Dollar (2024) noch einmal deutlich steigern würde.
Hinzu kommt: Die Zahl der Übergewichtigen nimmt nicht nur absolut, sondern auch prozentual stetig zu. Aktuell leiden bereits 40 Prozent der Bevölkerung unter Übergewicht, doch nur ein bis drei Prozent erhalten entsprechende Medikamente.
Fazit
Amgen-Aktien sind aufgrund der rückläufigen Gewinnmarge der letzten Jahre aktuell angemessen bewertet und könnten künftig ähnlich wie Novo Nordisk vom Obesity-Markt profitieren.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE-Redaktion

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