Kurs schnellt hoch

    1777 Aufrufe 1777 0 Kommentare 0 Kommentare

    Ericsson übertrifft Erwartungen – warnt aber vor Zollschock im zweiten Halbjahr

    Ericsson hat im ersten Quartal einen deutlich höheren Gewinn eingefahren als erwartet. Das dürfte aber auch daran liegen, dass US-Kunden Bestellungen vorgezogen haben, um den Zöllen zu entgehen.

    Für Sie zusammengefasst
    Kurs schnellt hoch - Ericsson übertrifft Erwartungen – warnt aber vor Zollschock im zweiten Halbjahr

    Trotz eines starken Jahresauftakts sieht sich der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson mit zunehmendem Gegenwind konfrontiert. Das Unternehmen legte am Dienstag überraschend gute Zahlen für das erste Quartal vor – doch geopolitische Unsicherheiten und neue US-Zölle drohen, die Dynamik im weiteren Jahresverlauf zu bremsen.

    Ericsson meldete ein bereinigtes operatives Ergebnis von 6,21 Milliarden schwedischen Kronen (rund 560 Millionen Euro), ein Plus von 44 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit lag das Ergebnis deutlich über den Markterwartungen von 5 Milliarden Kronen. Auch die bereinigte Bruttomarge überzeugte mit 48,5 Prozent – ein kräftiger Anstieg im Vergleich zu den von Analysten prognostizierten 45,9 Prozent.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu Ericsson B Fria!
    Short
    85,01€
    Basispreis
    0,52
    Ask
    × 13,90
    Hebel
    Zum Produkt
    Long
    73,57€
    Basispreis
    0,58
    Ask
    × 12,46
    Hebel
    Zum Produkt
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Doch das Bild ist nicht uneingeschränkt positiv: Zwar stiegen die Konzernumsätze im ersten Quartal um drei Prozent auf 55 Milliarden Kronen, verfehlten damit aber knapp die Analystenschätzungen. Und während die Nachfrage in Nordamerika – Ericssons wichtigstem Einzelmarkt mit rund 30 Prozent Umsatzanteil – um 20 Prozent zulegte, schwächelte das Geschäft in Indien, im Nahen Osten und in Afrika.

    Die Aktie von Ericsson schnellte am Dienstagvormittag in Stockholm um bis zu 11 Prozent hoch und notierte zuletzt (10:00 Uhr) um 7,1 Prozent höher bei 78,84 Kronen. Seit Jahresbeginn haben die Titel damit immer noch mehr als 12 Prozent verloren. Analysten bleiben insgesamt vorsichtig: Zwar habe Ericsson die Erwartungen übertroffen, doch das globale Investitionsklima für 5G bleibe angespannt – und Handelsrisiken könnten den nächsten Gang des Wachstums ausbremsen.

    Telefon L.M.Ericsson (B)

    -0,06 %
    +0,67 %
    -4,54 %
    -1,92 %
    +48,31 %
    -6,81 %
    -6,15 %
    -30,86 %
    -49,43 %
    ISIN:SE0000108656WKN:850001

    Insbesondere die Aussicht auf neue Handelsbarrieren durch die USA sorgt für Zurückhaltung. Ericsson geht davon aus, dass sich die US-Zölle im weiteren Jahresverlauf mit rund einem Prozentpunkt negativ auf die Profitabilität des Netzwerkssegments auswirken könnten. CEO Börje Ekholm betonte zwar die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens, räumte aber ein, dass man "nicht immun" gegen externe Schocks sei – selbst mit einer diversifizierten Produktionsstruktur und einer neuen 5G-Fabrik in Texas.

    https://assets.wallstreet-online.de/_media/22033/werbung/broker-offline-1-002.jpg

    "Wir konzentrieren uns darauf, das zu kontrollieren, was wir kontrollieren können", erklärte Ekholm. Gleichzeitig warnte er vor höheren Kosten für Komponenten und Rohstoffe, die sich durch Zölle weiter verteuern könnten. Bloomberg-Analystin Kamila Wisniewska weist darauf hin, dass US-Kunden angesichts steigender Industriepreise nur begrenzte Verhandlungsmacht haben und ihre Investitionen womöglich verschieben, um Budgets einzuhalten. Das dürfte auch Konkurrenten wie Nokia und Juniper zu schaffen machen.

    Ein Teil des starken Quartals dürfte ohnehin einem Vorzieheffekt geschuldet sein: Laut Unternehmensangaben stockten US-Kunden ihre Lager auf, bevor ab April höhere Zölle auf Netzwerk-Ausrüstung in Kraft treten sollten – eine Maßnahme, die US-Präsident Donald Trump inzwischen für 90 Tage ausgesetzt hat. Für chinesische Importe gilt die Ausnahme jedoch nicht, was zusätzliche Unsicherheit in den Markt bringt.

    Mit Blick auf das zweite Quartal rechnet das Unternehmen mit einer Bruttomarge von 48 bis 50 Prozent – ein Zeichen, dass Ericsson derzeit noch Spielraum sieht. Doch ob dieser Kurs angesichts der politischen Großwetterlage durchzuhalten ist, bleibt offen.

    Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion


    Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen



    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen

    Verfasst vonIngo Kolf

    Kurs schnellt hoch Ericsson übertrifft Erwartungen – warnt aber vor Zollschock im zweiten Halbjahr Ericsson hat im ersten Quartal einen deutlich höheren Gewinn eingefahren als erwartet. Das dürfte aber auch daran liegen, dass US-Kunden Bestellungen vorgezogen haben, um den Zöllen zu entgehen.