Tesa, Nivea laufen
Beiersdorf wächst solide – warnt jedoch vor globalen Unsicherheiten
Vor allem dank Nivea und Tesa hat Beiersdorf gute Zahlen für das erste Quartal präsentiert. Nicht so gut lief es hingegen im Luxussegment, auf das der Konzern eigentlich seine Hoffnungen setzt.
- Beiersdorf erzielt 3,6% Umsatzplus im Q1 2025.
- Nivea und Tesa treiben Wachstum, Luxussegment schwächelt.
- Geopolitische Unsicherheiten belasten Ausblick des Konzerns.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Der Hamburger Konsumgüterhersteller Beiersdorf ist mit einem soliden Umsatzplus ins Jahr gestartet – sieht sich aber zunehmender Unsicherheit im globalen Geschäftsumfeld ausgesetzt. Im ersten Quartal 2025 stieg der organische Umsatz um 3,6 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Damit übertraf Beiersdorf die Markterwartungen leicht, Analysten hatten laut LSEG mit 2,65 Milliarden Euro gerechnet.
Wachstumstreiber war erneut das Hautpflegegeschäft, insbesondere die Marken der Derma-Sparte wie Eucerin oder Aquaphor. Hier legten die Umsätze organisch um 11,4 Prozent zu – gestützt vor allem durch die dynamische Nachfrage in Nordamerika und aufstrebenden Märkten. Die Kernmarke Nivea konnte sich ebenfalls behaupten und wuchs organisch um 2,5 Prozent, obwohl das Unternehmen in China derzeit an einer strategischen Neuausrichtung mit Fokus auf Premiumprodukte und E-Commerce arbeitet.
Dämpfer gab es hingegen bei der Luxusmarke La Prairie: Die Umsätze sanken um 17,5 Prozent – vor allem wegen der anhaltend schwierigen Marktlage in China, einem Schlüsselland für das Premiumsegment. Im Gesamtsegment Consumer, das für den Großteil des Umsatzes steht, stieg der organische Umsatz um 2,3 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro.
Beiersdorf-Aktien reagierten am Dienstagvormittag zunächst verhalten auf die Zahlen, drehten dann aber ins Plus und stiegen zuletzt (11:30 Uhr) um 0,6 Prozent auf 118,30 Euro. Seit Jahresbeginn haben sie damit 4,4 Prozent eingebüßt. Anleger dürften sich mit Blick auf die globale Unsicherheit und mögliche Belastungen für die Luxus- und Exportsegmente vorerst zurückhalten.









Besonders stark entwickelte sich bei dem Konzern erneut die Klebstoffsparte Tesa. Mit einem Umsatzplus von 10,7 Prozent auf 441 Millionen Euro konnte sich der Bereich deutlich von der übrigen Entwicklung abheben.
Trotz des gebremsten Tempos im Vergleich zum starken Vorjahr – damals lag das organische Umsatzwachstum noch bei 7,3 Prozent – hält Beiersdorf an seiner Prognose für das laufende Jahr fest. Der Konzern erwartet weiterhin ein organisches Umsatzwachstum zwischen 4 und 6 Prozent sowie eine operative Marge (bereinigt um Sondereffekte) oberhalb des Vorjahreswerts von 13,9 Prozent.
Allerdings blickt das Management angesichts des zunehmend volatilen geopolitischen Umfelds vorsichtig auf den weiteren Jahresverlauf. Zwar äußerte sich das Unternehmen bislang nicht konkret zu möglichen Auswirkungen neuer US-Zölle unter Präsident Donald Trump, betonte jedoch, dass die globale Lage das Konsumverhalten beeinflussen könne. Man beobachte die Situation genau und wolle flexibel reagieren, um nachhaltiges Wachstum zu sichern.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion

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