Trumps Lieferketten-Plan
Nicht Nvidia & Rheinmetall: 1 Momentum-Aktie für seltene Erden, die vom Handelskrieg profitiert
Die USA streben von China losgelöste Lieferketten an. Davon profitiert unter anderem dieses US-Unternehmen für seltene Erden.
- USA streben unabhängige Lieferketten von China an.
- MP Materials profitiert von steigender Nachfrage seltener Erden.
- Strategische Reserve soll USA von China unabhängig machen.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Leser, die gern einmal die Hintergründe der aktuellen US-Politik verstehen möchten, können sich gern Ray Dalios "Principles for Dealing with the Changing World Order" ergänzend zu Gemüte führen. Darin wird erklärt, wie über Jahrhunderte die führenden Weltmächte regelmäßig wechselten und an welchem Punkt wir uns im aktuellen Zyklus befinden.
China will die USA wirtschaftlich und militärisch spätestens bis 2049 ablösen, was zu Konflikten führt. Donald Trump versucht hingegen mit Zöllen die Zeit zurückzudrehen und sein Land zu einer Exportnation umzugestalten. Ob dies allerdings angesichts des knappen Zeitfensters von nur vier Jahren gelingt, ist sehr fraglich.
China reagiert mit Gegenzöllen und Exportbeschränkungen für seltene Erden (die zwar nicht selten aber schwer abbaubar sind), bei denen es eine dominierende Marktstellung besitzt. Derzeit ist das Land mit einem Marktanteil von circa 70 Prozent der weltweit führende Produzent seltener Erden, deren Bedarf bis 2050 um bis zu 2.500 Prozent steigen könnte. Die USA kommen hingegen nur auf Platz sieben, was für eine Nation mit Führungsanspruch nicht akzeptabel sein kann.
Aus diesem Grund treten nun die wenigen US-Produzenten der für Anwendungsgebiete wie erneuerbare Energien, Katalysatoren, Roboter, Drohnen, Batterien und E-Autos unentbehrlichen wichtigen Rohstoffe in den Mittelpunkt.
Einer von ihnen ist MP Materials.
MP Materials – ein führender US-Anbieter seltener Erden
Die Aktie steigt bereits, seitdem die Wetten zur US-Wahl im August 2024 in Richtung Donald Trump drehten. Seitdem haben sie schon um mehr als 154 Prozent zugelegt (14.04.2025).







Heute (14.04.2025) wurde bekannt, dass der US-Präsident eine strategische Reserve an seltenen Erden anlegen will. Dabei sollen entsprechende Firmen wie MP Materials auch den bisher geschützten pazifischen Meeresboden nutzen dürfen. In der Tiefsee wachsen Knollen, die zahlreiche Metalle enthalten und zusammengenommen Billionen US-Dollar wert sind. So könnten die USA als auch die westliche Welt von China unabhängig werden und den Rivalen zurückdrängen.
MP Materials ist der führende US-Anbieter seltener Erden, hat seinen Umsatz zwischen 2019 und 2024 von 73,4 Millionen auf 203,9 Millionen US-Dollar gesteigert und verfügt über eine Eigenkapitalquote von 45,2 Prozent.
Das Unternehmen strebt bis Ende 2025 unter anderem für General Motors eine Serien-Magnetproduktion an und möchte eine US-Lieferkette für seltene Erden aufbauen. Darüber hinaus arbeitet es an der Herstellung von Neodym-Eisen-Bor-Magneten, die beispielsweise in Elektromotoren und Verteidigungstechnologien zum Einsatz kommen.
MP Materials betreibt derzeit in Mountain Pass (Kalifornien, USA) eine Produktionsstätte, liefert nach eigenen Angaben etwa 15 Prozent der weltweiten seltenen Erden und konzentriert sich vor allem auf den Rohstoff Neodym-Praseodym, der für viele moderne Technologien wichtig ist.
Fazit
MP Materials profitiert von den US-Bestrebungen von China losgelöste Lieferketten für seltene Erden und Magneten aufzubauen. Da es sich um einen Rohstoffwert handelt, ist die Aktie allerdings auch entsprechend volatil.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE-Redaktion

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