Chip-Giganten auf Heimreise
Halbe Billion für Amerika: Nvidia zündet KI-Turbo made in USA – AMD zieht mit!
Nvidia plant, gemeinsam mit TSMC, Foxconn und Wistron in den kommenden vier Jahren KI-Server und Supercomputer im Wert von bis zu 500 Milliarden US-Dollar in den Vereinigten Staaten zu bauen.
- Nvidia investiert 500 Mrd. USD in KI-Server in USA.
- TSMC fertigt Blackwell-Chips in Arizona, Produktion startet.
- Analysten sehen Potenzial für Nvidia-Aktie bei 70%.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Damit unterstützt der Chipgigant die von Präsident Donald Trump vorangetriebene Strategie zur Rückverlagerung der Technologieproduktion in die USA. Konkret will Nvidia seine neue Blackwell-Chipreihe künftig in TSMCs Fabrik im US-Bundesstaat Arizona fertigen.
Parallel dazu entstehen in Texas – unter Beteiligung von Foxconn in Houston und Wistron in Dallas – neue Produktionsstätten für KI-Supercomputer. Die Massenproduktion soll innerhalb von zwölf bis fünfzehn Monaten starten. Auch Amkor Technology und SPIL sind an Verpackung und Testprozessen beteiligt.
"Die Motoren der KI-Infrastruktur der Welt werden zum ersten Mal in den Vereinigten Staaten gebaut", erklärte Nvidia-CEO Jensen Huang am Montag. "Durch die Hinzufügung der amerikanischen Fertigung können wir die unglaubliche und wachsende Nachfrage nach KI-Chips und Supercomputern besser decken, unsere Lieferkette stärken und unsere Widerstandsfähigkeit erhöhen."
Die Entscheidung fällt nur wenige Stunden, nachdem die Trump-Regierung bestimmte Elektronikprodukte wie Smartphones und Halbleiter temporär von Strafzöllen auf chinesische Importe ausgenommen hat. Gleichzeitig kündigte das Weiße Haus an, den neuen Zollsatz für Chips bald bekanntzugeben. Experten sehen hierin ein Zeichen, dass die Regierung die Auswirkungen der Importzölle auf Konsumenten und die KI-Branche zunehmend ernst nimmt.
Analyst Gil Luria von D.A. Davidson glaubt nicht an einen freiwilligen Strategiewechsel:
Es ist unwahrscheinlich, dass Nvidia seine Produktion in die USA verlagert hätte, wenn nicht der Druck der Trump-Regierung bestanden hätte.
Die angekündigte Investitionssumme von einer halben Billion US-Dollar hält er für übertrieben – ähnlich wie bei Apples Versprechen aus dem Februar, in den kommenden vier Jahren dieselbe Summe in den USA zu investieren.
Präsident Trump kommentierte die Pläne während eines Briefings im Weißen Haus mit den Worten:
Der Grund, warum sie es getan haben, ist die Wahl am 5. November und die sogenannten Zölle.
Nvidia bestätigte zudem, dass TSMC in seinem Werk in Phoenix bereits mit der Herstellung der neuen Blackwell-Grafikprozessoren begonnen hat. Auf seiner Website erklärte das Unternehmen, man habe über eine Million Quadratfuß an Produktionsfläche in Arizona und Texas beauftragt, um Chips herzustellen und zu testen.
AMD-Novum
Advanced Micro Devices (AMD) will seine zentralen Rechenzentrumsprozessoren künftig auch in den Vereinigten Staaten fertigen lassen. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, soll die Herstellung der Chips im neuen Werk des taiwanischen Halbleiterproduzenten TSMC in Arizona beginnen.
"Unser neuer EPYC der fünften Generation läuft sehr gut, sodass wir bereit sind, mit der Produktion zu beginnen", erklärte AMD-Chefin Lisa Su gegenüber Journalisten in Taipeh. Die leistungsstarke CPU richtet sich vor allem an Rechenzentren. Bislang wurden AMDs Chips ausschließlich in Taiwan gefertigt.
Nvidia Kursziel
Laut aktuellen Analystenschätzungen auf MarketScreener liegt das durchschnittliche Kursziel für Nvidia bei 187 US-Dollar. Dies entspricht einem Aufwärtspotenzial von etwa 70 Prozent gegenüber dem aktuellen Kurs. Die Analystenmeinungen sind überwiegend positiv: 35 Experten empfehlen den Kauf der Aktie, während 5 zu Halten raten und nur 1 zum Verkauf.
Die jüngsten Kursziele prominenter Analysten liegen im Bereich von 185 bis 190 US-Dollar. So bestätigte John Vinh von KeyBanc sein Overweight-Rating mit einem Kursziel von 190 US-Dollar, trotz kurzfristiger Lieferengpässe bei Nvidias GB200-Racks. Stacy Rasgon von Bernstein sieht die Aktie bei 185 US-Dollar und verwies auf die Zollbefreiung für KI-Server mit Nvidia-Chips, die in Mexiko gefertigt werden.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion

Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte