Autozölle auf der Kippe
Trump zündet Rallye bei BMW, Toyota & VW: Markt vor Auto-Boost!
Trumps Signal zur Zollpause hat eine Kaufwelle bei Autoaktien ausgelöst. Anleger hoffen auf Verhandlungen statt einer Eskalation.
- Trumps Zollpause löst Kaufwelle bei Autoaktien aus.
- Anleger hoffen auf Verhandlungen, nicht Eskalation.
- Unsicherheit bleibt, Zölle bis 3. Mai finalisiert.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Die Aktienmärkte zeigen sich am Dienstag weltweit erholt – allen voran Autowerte – nachdem US-Präsident Donald Trump weitere Zollerleichterungen ins Spiel brachte. Bereits am Montagabend hatte Trump öffentlich erklärt: "Ich schaue mir etwas an, um einigen der Automobilunternehmen zu helfen, die auf Teile umsteigen, die in Kanada, Mexiko und anderen Ländern hergestellt wurden, und die etwas Zeit brauchen, weil sie diese Teile hier herstellen werden. Sie brauchen ein wenig Zeit, also spreche ich über solche Dinge."
Diese Aussage nährte Hoffnungen, dass bestehende oder geplante Zölle auf Autoimporte oder Autoteile gelockert werden könnten – auch wenn Trump offenließ, ob die bereits geltenden 25-Prozent-Abgaben betroffen sind. Die US-Aktien von Ford, General Motors (GM) und Stellantis legten daraufhin bereits am Montag zwischen 3,5 Prozent und 5,6 Prozent zu, am Dienstag zogen auch Toyota, Honda, VW und BMW weiter an.
Die Hoffnung: Die von Trump angedeutete "Flexibilität" könnte in einem 90-tägigen Verhandlungskorridor münden, der Raum für Lösungen schafft – während Zölle auf Elektronik bereits ausgesetzt wurden.
Doch die Unsicherheit bleibt groß. Noch bis zum 3. Mai sollen die neuen Zölle auf Autoteile finalisiert werden. Viele Hersteller reagieren mit Kapazitätsverschiebungen. GM erhöht etwa die Produktion in Fort Wayne, während Stellantis Werke in Kanada und Mexiko vorübergehend stilllegt, wie Analyst Edison Yu von der Deutschen Bank berichtet.
Der wirtschaftliche Schaden ist bereits messbar. Laut dem Forschungsunternehmen Telemetry könnten die USA in diesem Jahr bis zu 1,8 Millionen Neuwagenverkäufe verlieren – was laut S&P Global Mobility einem Marktrückgang von bis zu 1,5 Millionen Fahrzeugen gegenüber 2024 entspricht. Für Verbraucher könnten die Zölle Preisaufschläge von 3.000 bis 12.000 US-Dollar pro Fahrzeug bedeuten – besonders bei Nicht-Premium-Modellen.
"Der Ton ist positiv, weil der Markt eine vorübergehende Ausnahmeregelung bei den Autozöllen verdaut, über die gesprochen wird“, erklärte Georgios Leontaris von HSBC. Gleichzeitig aber warnt JPMorgan-CEO Jamie Dimon: Trumps Zollpolitik gefährdet die globale Handelsordnung – und könnte die USA in eine Rezession führen. Die Angst bleibt – jede neue Ankündigung aus Washington könnte den nächsten Schock auslösen.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion

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