Aktie im Zoll-Kreuzfeuer
China friert Boeing-Bestellungen ein – Milliardenmarkt plötzlich auf Eis!
China friert Boeing-Bestellungen ein – als Reaktion auf Trumps Zölle. Die Aktie rauscht ab – und Milliarden stehen auf dem Spiel. Der Handelskrieg trifft nun die Luftfahrt ins Mark.
- China stoppt Boeing-Bestellungen wegen US-Zöllen.
- Boeing-Aktie fällt stark, Milliardenverluste drohen.
- Handelskrieg belastet globale Lieferketten erheblich.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Der eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China trifft nun auch einen der wichtigsten Industriekonzerne Amerikas mit voller Wucht: Die chinesische Regierung hat ihre Fluggesellschaften angewiesen, keine weiteren Flugzeuge von Boeing zu bestellen. Zudem sollen chinesische Airlines künftig auch keine US-Flugzeugteile oder -ausrüstungen mehr kaufen, wie Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet.
Dieser Schritt ist eine direkte Reaktion auf Trumps verschärfte Handelspolitik. Nachdem die USA zuletzt Zölle von bis zu 145 Prozent auf chinesische Waren verhängten, reagierte Peking am vergangenen Freitag mit eigenen Strafzöllen in Höhe von 125 Prozent auf US-Importe – darunter auch Flugzeuge. Dadurch würden sich die Kosten für Boeing-Jets für chinesische Kunden mehr als verdoppeln. Es sei schlichtweg "unpraktisch", diese Maschinen noch abzunehmen, so Insider.
Besonders betroffen ist die 737 Max-Reihe. Etwa zehn dieser Maschinen stehen laut Aviation Flights Group kurz vor der Aufnahme in chinesische Flotten, unter anderem bei China Southern, Air China und Xiamen Airlines. Einige der Jets befinden sich bereits in Auslieferungszentren in China oder am Boeing-Stammsitz in Seattle. Für einzelne Maschinen könnten laut Quellen Sondergenehmigungen gelten – wenn Lieferung und Bezahlung vor Inkrafttreten der Zölle abgeschlossen wurden.
Die Ankündigung traf Boeing empfindlich. Die Aktie verlor im vorbörslichen Handel bis zu 4,6 Prozent. Bereits zuvor war der Kurs im laufenden Jahr um etwa 10 Prozent gefallen. Analysten befürchten, dass der eskalierende Handelsstreit die ohnehin fragile Lage des Konzerns weiter verschärft. Bloomberg berichtet zudem, dass Juneyao Airlines kürzlich die Auslieferung eines Dreamliners verschoben hat.
Für Boeing ist China ein Schlüsselmarkt. Noch 2018 ging ein Viertel aller ausgelieferten Jets dorthin. Prognosen zufolge wird China bis 2045 rund 20 Prozent der weltweiten Flugzeugnachfrage ausmachen. Doch zuletzt häuften sich die Probleme. Nach zwei tödlichen 737-Max-Abstürzen 2019 war China das erste Land, das das Modell stilllegte. Später sorgte ein gravierender Produktionsfehler – ein herausgeflogener Türstöpsel im Januar 2024 – erneut für Vertrauensverlust.
Zwar setzt China zunehmend auch auf inländische Modelle wie die Comac C919, doch bleibt Boeing ein wichtiger Zulieferer – vor allem bei Wartung, Ersatzteilen und bestehenden Flotten. Dennoch liegen die Marktanteile klar bei Airbus, der zuletzt weitere Großaufträge aus China gewinnen konnte.
Die Entscheidung aus Peking bringt nicht nur Boeing unter Zugzwang, sondern könnte auch die globalen Lieferketten erneut belasten. Das Unternehmen warnt, dass eine neue Eskalationswelle die gerade erst stabilisierte Versorgung gefährden könnte. In einem ohnehin angespannten geopolitischen Umfeld ist der Boeing-Stopp ein weiterer Schritt in einem sich zuspitzenden Wirtschaftskrieg zwischen den beiden Supermächten.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
Die Boeing Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -3,09 % und einem Kurs von 136,1EUR auf Tradegate (15. April 2025, 12:10 Uhr) gehandelt.

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