Krisenstrategie
Depotabsicherung: 5 Renten- und 3 Goldfonds (inkl. ETFs) für unsichere Zeiten
Die Börsen sind in den letzten Wochen ins Wanken geraten, während sich in den USA eine Wirtschaftsabschwächung andeutet. Diese Fonds könnten profitieren.
- Börsen wanken, US-Wirtschaft schwächelt stark.
- Gold und Staatsanleihen bieten Stabilität im Depot.
- Fonds wie Carmignac und Generali empfehlen sich.
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Zahlreiche Frühindikatoren deuten derzeit auf einen Wirtschaftsabschwung in den USA hin. So sind unter anderem viele Aktienmärkte gefallen (die rückläufige Unternehmensgewinne vorwegnehmen), das Verbrauchervertrauen schwächelt (während der Konsum etwa 63,5 Prozent zum US-BIP beiträgt), die Sparrate steigt, der Erdölpreis fällt und Gold zieht weiter an.
Zum Problem könnten die im Zuge steigender Zölle (Steuern, die letztendlich der US-Konsument zahlt) wohl abrupten Preiserhöhungen werden, die die Inflation anheizen und Zinssenkungen der US-Notenbank erschweren. Fraglich ist zudem, ob die zusätzlichen Zölle tatsächlich die sinkenden Unternehmens- und Einkommenssteuern ausgleichen. Andernfalls könnten die Staatsschulden steigen und das Vertrauen in den US-Dollar schwinden.
Häufig zieht ein Abschwung der führenden Wirtschaftsnation auch alle anderen Regionen der Welt in Mitleidenschaft, es sei denn, neue Handelsabkommen oder Donald Trumps hohe Flexibilität wenden das Blatt doch noch.
Staatsanleihen und Gold erhöhen die Depotstabilität
Wie können Anleger während dieser unsicheren Phase investieren, um sie möglichst unbeschadet zu überstehen?
Während zyklische Aktien vor allem im Aufschwung gut abschneiden, geben sie in Krisen oft umso stärker nach. Gold und Staatsanleihen zählen hingegen (je nach Krisenart) häufig zu den Gewinnern.
Entwicklung eines 50:50-Anleihen-Gold-Portfolios (Zeitraum: Jan. 1871 bis März 2025)
Quelle: https://www.lazyportfolioetf.com/portfolio-backtest-and-simulation/?sm=eNqrVkp0VrJSCg12UdJRynUDMg0MgaxKEMvQwhzELg4CsQ2ArGRPuNI8QyDTKTE5uyS1uERBGaQuzwhFyAgkZIwiZAwSMkERMgEKJYLN8gMZW2AYD%2BKYgmxLBJnn7gMWNkIIlylZGdcCAOzxLEE%3D
Während Gold vor allem in der großen Depression ab 1929, in den 1970er-Jahren und zwischen 2000 und 2010 einen deutlichen Anstieg verzeichnete, entwickelten sich Staatsanleihen bis auf den jüngsten Abschwung im Jahr 2022 fast durchgängig stetig positiv. Beide Anlageklassen ergänzen sich auch deshalb, da sie ihre jeweiligen Nachteile gegenseitig ausgleichen.
Folgende Fonds könnten deshalb das Depot ergänzen:
Der Carmignac Sécurité ist ein Rentenfonds, der bereits im Januar 1989 aufgelegt wurde und zum Großteil in kurzlaufende Euro-Unternehmens- und Staatsanleihen sowie Geldmarktinstrumente investiert. Aktuell hält er 335 Anleihen von insgesamt 212 Emittenten, mit Durchschnittsrating A- und einer Rendite bis Laufzeitende von 3,8 Prozent.
Er konnte sich beispielsweise während der Krisenjahre 2000 bis 2002 und 2008 gut behaupten, wird derzeit von Morningstar mit vier von fünf Sternen ausgezeichnet, thesauriert seine Erträge, verwaltet 5,01 Milliarden Euro (15.04.2025) und ist über die Börse handelbar.







2. Generali Investments SICAV Euro Short Term Bond
Eine zweite Möglichkeit bietet der Generali-Investments-SICAV-Euro-Short-Term-Bond-Fonds, der ebenfalls in kurzlaufende Euro-Anleihen und Geldmarktinstrumente investiert, wobei der Schwerpunkt aktuell auf Italien und Spanien liegt.
Der Rentenfonds wird von Morningstar mit fünf von fünf Sternen ausgezeichnet, verwaltet 617,3 Millionen Euro (15.04.2025), thesauriert seine Erträge und ist ebenfalls über die Börse handelbar.







Der UniEuroRenta Real Zins investiert international mit Schwerpunkt Europa überwiegend in inflationsgesicherte Staats- und Unternehmensanleihen mittlerer bis langer Laufzeit. Er schüttet seine Erträge aus, verwaltet 95,4 Millionen Euro (15.04.2025), trägt drei von fünf Morningstar-Sternen, ergänzt die vorherigen Fonds und ist auch über die Börse handelbar.







Renten-ETFs
Indexfonds besitzen gegenüber aktiv gemanagten Rentenfonds günstigere laufende Gebühren, können bei einem konzentrierten Portfolio aber auch volatiler sein.
Eine Variante ist der iShares Core EUR Govt Bond UCITS ETF, der aktuell in 512 europäische Staatsanleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten physisch investiert. Er schüttet seine Erträge aus (aktuelle Rendite: 2,08 Prozent), kostet pro Jahr nur 0,07 Prozent des investierten Betrages und verwaltet 5,2 Milliarden Euro (15.04.2025).
Der Xtrackers Eurozone Government Bond 1-3 UCITS ETF hält hingegen nur 31 kurzlaufende Euro-Staatsanleihen, besitzt eine jährliche Gesamtkostenquote von 0,15 Prozent und verwaltet 2,1 Milliarden Euro (15.04.2025).
Goldfonds
Für ein Investment in Gold bieten sich kostengünstige und mit dem Edelmetall besicherte börsengehandelte Rohstoffe (ETCs) an. Sie bilden den Goldpreis meist per Schuldverschreibung oder Zertifikat nach, während der Fonds die Anlegergelder in Gold investiert, das in Banktresoren verwahrt wird.
Ein Beispiel ist der Invesco Physical Gold ETC, der bereits im Juni 2009 aufgelegt wurde, jährlich nur 0,12 Prozent des investierten Betrages kostet und 18,4 Milliarden Euro (15.04.2025) verwaltet.







Weitere Alternativen sind Xetra-Gold und iShares Physical Gold, die beide ebenfalls bereits hohe Summen kostengünstig betreuen und über die Börse handelbar sind.
Fazit
Renten- und Goldfonds bilden eine sinnvolle Kombination, um Krisen unbeschadet zu überstehen, von ihnen zu profitieren oder wie Warren Buffett freie Mittel zu parken, bis sich am Aktienmarkt neue Chancen auftun.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE-Redaktion, Ressort Anlageprodukte

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