Trump zerschießt S&P-500-Ziele
Von 6.600 auf 5.950 Punkte: Jahresprognosen stürzen binnen Tagen ab!
Der jüngste Ausverkauf an den US-Börsen hat die erfahrensten Prognostiker auf dem falschen Fuß erwischt. Mindestens ein Dutzend führender Investmenthäuser haben ihre Jahresendziele für den S&P 500 drastisch gesenkt.
- US-Börsen fallen, Prognosen stark gesenkt.
- Trumps Zollpläne könnten Rezession auslösen.
- Analysten bleiben optimistisch, aber unsicher.
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Grund für die plötzliche Kehrtwende sind die aggressiven Zollpläne von US-Präsident Donald Trump, die nach Ansicht vieler Analysten das Potenzial haben, die Wirtschaft der Vereinigten Staaten in eine Rezession zu stürzen.
Noch Anfang des Monats lag das mittlere Kursziel für den S&P 500 laut MarketWatch-Umfrage bei rund 6.600 Punkten. Nur zwei Wochen später notiert dieser Konsens bei 5.950 Punkten – ein Rückgang von fast zehn Prozent. Zum Handelsschluss am Dienstag stand der US-Index bei 5.354 Punkten:









Trotz der Herabstufungen bleiben viele Strategen vorsichtig optimistisch. Die Mehrheit der Analysten rechnet weiterhin mit einer Erholung der Märkte bis Ende des Jahres, wenn auch mit deutlich gedämpften Erwartungen. Die Spanne der aktuellen Kursziele reicht nun von 5.200 bis 7.000 Punkten:
Quelle: marketwatch.com
Mark Hackett, Chefstratege von Nationwide Financial, warnt jedoch vor einer übermäßigen Fixierung auf diese Zahlen. "Kursziele sind eher eine Temperaturmessung als ein verlässliches Vorhersageinstrument", sagte er gegenüber MarketWatch. In der Vergangenheit lagen die Schätzungen im Schnitt um 14 Prozent daneben.
Tom Bruce, makroökonomischer Stratege bei Tanglewood Total Wealth Management, formuliert es offen:
"Ich weiß nicht, wie man zu diesem Zeitpunkt Gewinne prognostizieren kann."
Die von Trump angekündigte 90-tägige Zollpause bringe etwas Luft zum Atmen, doch darüber hinaus sei die Lage völlig unklar.
"Die Gewinnprognosen sind aktuell mehr Bauchgefühl als belastbare Analyse."
Die Konsensschätzung für den Gewinn je Aktie im S&P 500 ist im März leicht gesunken – von 271,05 auf 268,49 US-Dollar, wie FactSet berichtet. Die Unsicherheit ist groß – nicht zuletzt, weil niemand genau weiß, wie sich die neuen Zölle auf die Unternehmensgewinne auswirken werden. Die Berichtssaison zum 1. Quartal läuft derzeit, aber verlässliche Aussagen über das Gesamtjahr lassen sich daraus kaum ableiten.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion

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