Marktangst auf Rekord
Anlegerpessimismus auf 30-Jahres-Hoch – Gold statt Aktien!
Die BofA-Umfrage zeigt: Fondsmanager sind so pessimistisch wie seit 30 Jahren nicht mehr. 82 Prozent erwarten ein globales Abschwung-Szenario – und US-Aktien stehen dabei ganz oben auf der Abschussliste.
- Fondsmanager extrem pessimistisch, 82% erwarten Abschwung.
- US-Aktien stark untergewichtet, Tech-Sektor besonders betroffen.
- Volatilität bleibt hoch, stabile Wirtschaftsdaten nötig.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Die Stimmung unter globalen Fondsmanagern ist so negativ wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr – das zeigt die aktuelle April-Umfrage der Bank of America. Netto 82 Prozent der Befragten rechnen mit einer Abschwächung der Weltwirtschaft – ein Rekordwert. Gleichzeitig erwarten 42 Prozent eine Rezession, während die Wahrscheinlichkeit einer "harten Landung" – also stark sinkende Inflation bei gleichzeitigem Wirtschaftsabschwung – von 11 Prozent im März auf 49 Prozent gestiegen ist. Die Hoffnung auf eine "weiche Landung" schrumpfte von 64 Prozent auf nur noch 37 Prozent.
Trotz dieser düsteren Erwartungen zeigt sich der Pessimismus noch nicht vollständig in der Portfolioallokation: Die Bargeldquote liegt mit 4,8 Prozent noch unter der typischen Stressmarke von 6 Prozent. Die BofA-Strategen um Michael Hartnett schreiben: "Fondsmanager sind maximal pessimistisch in Bezug auf die Makroökonomie, nicht ganz maximal pessimistisch in Bezug auf den Markt."
Vor allem US-Aktien geraten unter Druck: 36 Prozent der Fondsmanager sind netto untergewichtet – ein historisch starker Rückgang von zuvor 17 Prozent Übergewichtung. Im Tech-Sektor ist die Untergewichtung sogar so ausgeprägt wie seit November 2022 nicht mehr. Im Gegenzug steigt das Engagement in Versorgern auf den höchsten Stand seit Dezember 2008, auch Gold- und Anleihen-Investments gelten als "sicherer Hafen".
Auslöser des Pessimismus ist vor allem die erratische Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump, die für Unsicherheit sorgt und die Volatilität an den Märkten steigen lässt. Der VIX-Index kletterte zuletzt zeitweise über 50. "Diese Volatilität wird wahrscheinlich nicht so schnell enden", heißt es in der Umfrage.
Ein starker Aufschwung bei Aktien sei laut BofA erst dann zu erwarten, wenn entweder Zölle deutlich gelockert, Leitzinsen spürbar gesenkt oder belastbare Wirtschaftsdaten vorgelegt würden.
An der Umfrage vom 4. bis 10. April nahmen 164 Fondsmanager mit einem verwalteten Vermögen von 386 Milliarden US-Dollar teil.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion

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