Handelskrieg
Kampf um Metalle: Trump plant Zölle auf kritische Mineralien
US-Präsident Donald Trump hat eine neuerliche Untersuchung über die Notwendigkeit von Zöllen auf kritische Mineralien eingeleitet. Warum sind diese Metalle so wichtig?
- Trump untersucht Zölle auf kritische Mineralien.
- Zölle könnten nationale Sicherheit Amerikas schützen.
- Reaktion auf Chinas Exporteinschränkungen nötig.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Die neue Anordnung fordert den Handelsminister Howard Lutnick auf, eine Untersuchung gemäß Section 232 des Trade Expansion Act von 1962 einzuleiten, "um die Auswirkungen der Einfuhren dieser Materialien auf die Sicherheit und Widerstandsfähigkeit Amerikas zu bewerten", heißt es in einem Informationsblatt des Weißen Hauses.
Sollte der Minister zu dem Schluss kommen, dass die Einfuhren die nationale Sicherheit zu beeinträchtigen drohen und der Präsident beschließen, Zölle zu erheben, würden diese Zölle an die Stelle der so genannten reziproken Zölle treten, die Trump Anfang dieses Monats für die US-Handelspartner angekündigt hat.
Die Verordnung betrifft eine Reihe von Mineralien, darunter auch Seltene Erden, welche die US-Regierung als "Bausteine unserer Verteidigungsindustrie" betrachtet und die für den Bau von Düsentriebwerken, Raketenlenksystemen, fortschrittlichen Computern sowie Radar-, Optik- und Kommunikationsgeräten von entscheidender Bedeutung sind. Der Erlass gilt auch für Uran sowie für verarbeitete Formen der Mineralien und daraus hergestellte Produkte.
US-Anordnung ist eine Reaktion auf Chinas Exporteinschränkungen
Die neuerliche Verordnung der USA stellt vielmehr eine Reaktion, als eine Aktion dar. Denn längst hat der weltgrößte Exporteur für kritische Mineralien und Metalle – China – drastisch seine Exporte auf dem Weltmarkt reduziert.
China dominiert die Produktion einer Reihe strategischer Materialien, die in der sich verschärfenden geopolitischen Rivalität zwischen Washington und Peking eine zentrale Rolle spielen.
Das Metall Wismut beispielsweise gehört zu den fünf Materialien, die China auf seine Liste kontrollierter Exporte setzte, nachdem Trump eine erste Importzollrate von 10 Prozent auf chinesische Waren verhängt hatte. Infolgedessen brachen die Wismut-Exporte aus China im Februar drastisch ein, was den globalen Markt verknappte und die Preise um fast 500 Prozent in die Höhe schnellen ließ. Chinas Exporte von raffiniertem Wismut und Wismutprodukten beliefen sich im Februar 2025 auf 4,01 Tonnen und lagen damit weiterhin deutlich unter dem Vormonatsniveau von 70,82 Tonnen im Januar.
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Zu den Metallen, deren Export von China eingeschränkt wurde gehören auch Wolfram, Molybdän, Indium und Tellurium. Die Preise für Antimon, das bereits in einer früheren Runde von Exportkontrollen betroffen war, liegen mittlerweile 300 Prozent höher als vor einem Jahr.
Antimon und Wismut werden für die Rüstung verwendet, besonders bei der Herstellung von Munition.
Washington fordert Einlenken Chinas
Trump rief China am Dienstag dazu auf, den ersten Schritt zu machen und in Verhandlungen einzutreten, um den eskalierenden Handelsstreit zwischen den beiden führenden Wirtschaftsmächten zu entschärfen.
"Der Ball liegt bei China. China muss einen Deal mit uns machen. Wir müssen keinen Deal mit ihnen machen", sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, am Dienstag.
Auch wenn Trump am 20.März die Förderung der kritischen Metalle per Erlass in den USA wieder fördern will, so sind die Vereinigten Staaten insbesondere bei Antimon und Wismut beinahe zu 100 Prozent auf Importe angewiesen. Hier hält China tatsächlich den Ball in der Hand.
Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion

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