Globale Handelsschockwelle
Weltwirtschaft vor dem Bruch: WTO warnt vor Handels-Kollaps durch Trumps Zölle
Trumps Zölle könnten den globalen Handel 2025 einbrechen lassen. Besonders Nordamerika steht vor einem Export-Crash. Logistik-Aktien wie Hapag-Lloyd geraten unter Druck.
- Trumps Zölle könnten 2025 globalen Handel einbrechen.
- Nordamerika erwartet 12,6 % Rückgang der Exporte.
- Hapag-Lloyd unter Druck, Kursziel auf 80 Euro gesenkt.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Die Welthandelsorganisation (WTO) hat ihre Prognose für den globalen Warenhandel drastisch gesenkt. In ihrem aktuellen Bericht erwartet die WTO für 2025, dass das Handelsvolumen um 0,2 Prozent zurückgehen wird – eine Kehrtwende gegenüber den Erwartungen zu Jahresbeginn. Schuld daran sind die von den USA unter Präsident Donald Trump eingeführten Zölle und die insgesamt gestiegene handelspolitische Unsicherheit.
Der Rückgang fällt laut WTO besonders in Nordamerika stark aus: Dort dürften die Exporte um 12,6 Prozent einbrechen. Besonders besorgniserregend sei, dass "erhebliche Abwärtsrisiken bestehen“", darunter die Anwendung der ausgesetzten "gegenseitigen" Zölle sowie eine allgemeine Ausweitung handelspolitischer Unsicherheit. Sollte beides eintreten, droht der Welthandel 2025 sogar um 1,5 Prozent zu schrumpfen.
"Die Aussichten für den Welthandel haben sich aufgrund der steigenden Zölle und der handelspolitischen Unsicherheit drastisch verschlechtert", warnt die WTO. Noch im Januar war man von einem Wachstum von über 2 Prozent ausgegangen. Für 2026 rechnet die Organisation nun mit einer moderaten Erholung um 2,5 Prozent.
Besonders angespannt bleibt das Verhältnis zwischen den USA und China. Trump hatte Anfang April überraschend eine Reihe von Strafzöllen auf Importe aus über 180 Ländern angekündigt – China wurde dabei mit einem effektiven Zollsatz von 145 Prozent am härtesten getroffen. Peking reagierte mit Vergeltungsmaßnahmen von bis zu 125 Prozent auf US-Waren.
"Die Störung im Handel zwischen den USA und China wird voraussichtlich zu einer erheblichen Handelsumlenkung führen", so die WTO. Chinas Exporte in andere Regionen könnten um 4 bis 9 Prozent zulegen, während die USA zunehmend auf alternative Lieferländer ausweichen müssten – etwa für Textilien, Elektronik oder Konsumgüter. Für andere, vor allem weniger entwickelte Länder könnten sich dadurch neue Exportchancen eröffnen.
Auch der Dienstleistungshandel trübt sich ein: Nach einem Plus von 6,8 Prozent im Vorjahr soll das Wachstum 2025 nur noch 4 Prozent betragen.
In diesem schwachen Umfeld hat Goldman Sachs die Reißleine bei Hapag-Lloyd gezogen. Die US-Investmentbank senkte das Kursziel für die Reederei von 90 auf 80 Euro und bestätigte die Einstufung "Sell". Analyst Patrick Creuset sieht massive Belastungen auf die europäische Logistikbranche zukommen und kürzte seine Ergebnisschätzungen für Hapag-Lloyd für 2025/26 um bis zu 37 Prozent. Die WTO-Prognosen dürften seinen Ausblick zusätzlich untermauern.
Fazit: Der globale Handelsmotor stottert – und mit ihm die Gewinnaussichten vieler Unternehmen. Die WTO warnt eindringlich: Der neue Protektionismus könnte das Fundament der globalisierten Wirtschaft erschüttern.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
Die Hapag-Lloyd Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -0,29 % und einem Kurs von 136,7EUR auf Tradegate (17. April 2025, 12:41 Uhr) gehandelt.

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