Leitzins runter
EZB senkt Leitzins erneut: Siebte Zinssenkung binnen eines Jahres
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag wie erwartet die Zinsen gesenkt – und damit zum siebten Mal innerhalb der letzten zwölf Monate.
- EZB senkt Zinsen zum siebten Mal auf 2,25 Prozent.
- Schwache Konjunktur und Unsicherheit belasten Wachstum.
- Weitere Zinssenkungen im Jahr 2023 möglich, keine Prognose.
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Grund sind schwache Konjunkturdaten, zunehmende Unsicherheit in der Wirtschaft und die Auswirkungen neuer US-Zölle, die das ohnehin fragile Wachstum im Euroraum weiter belasten.
Mit Verweis auf eine weiterhin rückläufige Inflation, die sich laut EZB klar auf Kurs zum Zielwert von 2 Prozent befindet, senkten die Währungshüter den Einlagensatz um 25 Basispunkte auf 2,25 Prozent. Das entspricht den Prognosen der Analysten im Vorfeld.
"Zunehmende Unsicherheit dürfte das Vertrauen von Haushalten und Unternehmen schwächen. Die negative und volatile Reaktion der Märkte auf die Handelskonflikte wird die Finanzierungskonditionen voraussichtlich weiter verschärfen", heißt es in der offiziellen Stellungnahme.
Zinsen am oberen Ende des "neutralen Bereichs"
Die aktuelle Zinssenkung bringt den Einlagensatz ans obere Ende jenes sogenannten "neutralen Korridors", in dem weder ein konjunkturstützender noch -bremsender Effekt angenommen wird. Die EZB selbst verortet diesen Bereich zwischen 1,75 Prozent und 2,25 Prozent, betont jedoch, dass dessen praktische Bedeutung für die Tagespolitik begrenzt sei.
Gleichzeitig unterstreicht die Zentralbank, dass der disinflationäre Trend weiter Bestand hat – die Inflation sinkt, die Preise steigen trotzdem.
Trotz des aktuellen Schritts rechnet der Finanzmarkt mit mindestens zwei weiteren Zinssenkungen im Jahresverlauf – manche Analysten sehen sogar eine dritte Möglichkeit, da Marktschwankungen, geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheiten sowohl Wachstum als auch Inflation weiter drücken dürften.
Die EZB selbst bleibt indes bei ihrer bekannten Linie: Entscheidungen werden weiterhin datenbasiert und von Sitzung zu Sitzung getroffen. Klare Hinweise auf künftige Maßnahmen gab es nicht.
Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion
Die Währung EUR/USD wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -0,39 % und einem Kurs von 1,135USD auf Forex (17. April 2025, 14:59 Uhr) gehandelt.

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