Big-Pharma-Beben
Eli Lillys Wunderpille lässt Aktie von Novo Nordisk abstürzen: Sell!
Eli Lillys neue Abnehm-Pille setzt Novo Nordisk unter Druck. Die Aktie stürzt ab und Analysten kürzen die Gewinnprognosen deutlich. Droht dem dänischen Blockbuster Wegovy der Fall vom Thron?
- Eli Lillys Pille sorgt für Druck auf Novo Nordisk.
- Aktien von Novo fallen um 9%, Gewinnprognosen sinken.
- Konkurrenz im Adipositas-Markt wird zunehmend härter.
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Die Bekanntgabe überzeugender Studiendaten zur Abnehm-Pille Orforglipron von Eli Lilly hat am Dienstag den europäischen Gesundheitssektor erschüttert. Besonders stark traf es Novo Nordisk: Die Aktie verlor im frühen Handel bereits rund 9 Prozent, ebenso wie die Papiere von Zealand Pharma. Der gesamte Stoxx Healthcare Index gab zeitweise um 1,5 Prozent nach.
Die Sorge: Eli Lillys orale GLP-1-Therapie erzielte in einer Phase-3-Studie bei Adipositas-Patienten einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von 7,9 Prozent nach nur 40 Wochen. Das weckt Zweifel an der Dominanz von Novo Nordisk, das mit injizierbaren Präparaten wie Wegovy und Ozempic bislang den Markt anführte. Analysten rechnen nun mit einem empfindlichen Rückgang von Novos Marktanteilen.
Intron Health stufte die Aktie in der Folge auf "Sell" und kappte die Prognosen für Umsatz und Gewinn pro Aktie bis 2030 um bis zu 24 Prozent. Das Analysehaus erwartet, dass Novo Nordisk nur noch ein Viertel des Adipositas-Marktes abdecken könnte. Das Kursziel wurde auf 350 dänische Kronen (rund 54 US-Dollar) gesenkt – ein drastischer Schritt, der den Druck auf das dänische Unternehmen erhöht. Zwar plant auch Novo eine orale Version von Wegovy, doch der Zulassungsprozess befindet sich erst in der Antragsphase. Konkrete Details sollen erst am 7. Mai folgen.
Die Einschätzungen anderer Analysten divergieren: Während Bernstein auf "Market-Perform" bleibt, sehen Jefferies und BMO Capital erhöhten Wettbewerbsdruck und erwarten eine Verlangsamung des Wachstums. JPMorgan gibt sich gelassener und verweist auf Nebenwirkungen der Lilly-Pille wie Durchfall, die ihre Akzeptanz schmälern könnten. Die Bank bleibt bei ihrer bullischen Einschätzung mit einem Kursziel von 1.000 DKK.
Fest steht: Die Konkurrenz im Milliardenmarkt für Anti-Adipositas-Medikamente verschärft sich – und Novo Nordisk muss sich trotz starker Produkte auf ein raueres Umfeld einstellen.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion

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