Kaufen oder fallen lassen
Puma: Raubkatze ohne Zähne oder bald wieder mit Biss?
Kaufen oder weiter fallen lassen? Angesichts der sinkenden Kurse sind Anleger jetzt auf Schnäppchenjagd. Ist Puma ein Kauf?
- Berenberg bewertet Puma mit "Buy" bei 40 Euro.
- Umsatz und Profitabilität seit über einem Jahr schwach.
- Restrukturierungskosten bis zu 75 Millionen Euro geplant.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Die Sportbekleidungsmarke Puma hatte Angfang April den früheren Adidas-Vertriebschef Arthur Hoeld den Posten des CEO übergeben.
Puma kämpft seit mehr als einem Jahr mit der Steigerung von Umsatz und Profitabilität. Das spiegelt sich auch massiv im Kursbild wider. Zunächst wurde die Dividende gekürzt: Von 0,82 Euro auf 0,61 Euro pro Aktie. Die Auszahlung ist für den 26. Mai 2025 geplant. Die Dividendenrendite liegt damit bei rund 3,98 Prozent.
Die Anteilsscheine befinden sich in einem langfristigen Abwärtstrend: Die Puma-Aktie liegt aktuell unter den wichtigen gleitenden Durchschnittswerten der letzten 20, 50 und 200 Tage.









Ein hoffnungsvolles Chartbild hat sich am Dienstag gebildet, nämlich ein sogenannter Hammer. Dies könnte für eine Trendumkehr sprechen: Zumindest kurzfristig.
Ein Blick auf das aktuelle Kursgewinnverhältnis (KGV) zeigt, dass Puma im Branchenvergleich am niedrigsten bewertet ist, wenn man auf die Konkurrenz schaut. So liegt Puma bei einem KGV von rund 10, Adidas bei rund 28 und Nike bei 32.
Wann kriegt die Raubkatze endlich wieder Biss?
Die Restrukturierungsmaßnahmen, einschließlich Filialschließungen und Kostensenkungen, könnten erstmal bis zu 75 Millionen Euro kosten. Ziel des Unternehmens ist eine Gewinnmarge von 8,5 Prozent bis 2027, das angesichts der aktuellen Herausforderungen unter Experten als ambitioniert gilt.
Positiv: Puma hat eine mehrjährige Partnerschaft mit Aston Martin geschlossen und wird ab der Formel-1-Saison 2025 offizieller Ausrüster des Teams.
Zudem wird Puma ab der kommenden Premier-League-Saison offizieller Balllieferant, nachdem die Liga eine 25-jährige Zusammenarbeit mit Nike beendet hat.
Das Sagen die Analysten zur Puma-Aktie
Unter den Analysten ist die Meinung geteilt: Die Privatbank Berenberg hat die Bewertung der Aktien von Puma beim Kursziel von 40 Euro mit "Buy" aufgenommen.
Nike und Adidas stuft die Bank nur mit "Hold" ein. Argument für einen Kauf: Bei Puma sieht das Investmenthaus ein auffällig geringes Kurs-Umsatz-Verhältnis von lediglich 0,36. Dies sei der niedrigste Wert, den Puma oder irgendein Konkurrent in den vergangenen zwanzig Jahren aufgewiesen hätten.
Die Schweizer Großbank UBS hingegen hat zuletzt das Kursziel für Puma von 19,50 auf 19,00 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Sell" belassen. Der Sportartikelhersteller habe einen schwierigen Jahresstart gehabt, schreibt Analyst Robert Krankowski. Selbst nach der vorübergehenden Aussetzung höherer Zölle gehe er davon aus, dass der Abwärtszyklus wohl noch nicht vorbei sei.
Fazit
Am 8. Mai wird Puma seine Geschäftszahlen veröffentlichen. Auch dann wird sich zeigen, wo die Reise hingeht. Trotz schwerer Marktlage und der Zölle, gerade für wichtige Standorte wie Vietnam, konnte die Aktie in den letzten beiden Wochen ein wenig Luft holen. Risikofreudige Anleger, die auf der Suche nach Schnäppchen sind, könnten jetzt zugreifen. Hier ist allerdings Stehvermögen von Vorteil. Wenn die Aktie es schafft sich über die 30 Euro-Marke zu kämpfen, dann wäre ein weiterer Ausbruch nach oben möglich, da unter den Experten das Unterstützungsniveau für Puma bei rund 35 Euro liegt. Dann kriegt die Raubkatze wieder richtig Biss!
Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion

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