Exportkontrollen
China will nicht mehr – geht diese Aktie jetzt durch die Decke?
Im Handelskrieg hat China mit Exportkontrollen für die als kritisch geltenden Seltenerdmetalle reagiert. Nun müssen sich die USA nach anderen Lieferanten umschauen.

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Lynas Rare Earths
Im eskalierten Handelskonflikt zwischen China und den USA hat Peking inzwischen eine seiner schärfsten Waffen mobilisiert: Exportkontrollen für Seltene Erden. Von diesen sind die Vereinigten Staaten für ihre Hightech-Industrie in hohem Maße abhängig, zumal das Reich der Mitte der mit weitem Abstand größte Produzent der Welt ist. Laut Statista lag der Marktanteil im vergangenen Jahr bei knapp 70 Prozent.
Zwar verfügen auch die USA über bedeutende Lagerstätten – bis Mitte der 1980er Jahre war die in Kalifornien gelegene Mountain Pass Mine der Weltmarktführer – doch längst liegt ein Großteil sowohl der Förder- als auch Verarbeitungsstätten in China. In den USA gefördertes Material wird häufig zur Weiterarbeitung nach China exportiert und anschließend reimportiert. Dieses Modell ist durch die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle sowie die von Peking erlassenen Exportbeschränkungen bedroht. Es müssen also dringend Alternativen her, denn viele Seltenerdmetalle gelten als kritisch für industrielle Anwendungen.
Exportkontrollen eröffnen Chancen für andere Player
Neben der Ausweitung der heimischen Förderung, wie sie schon unter der Regierung Biden angestrebt wurde, dürfte das zunächst Förderer im nicht-chinesischen Ausland begünstigen. Dazu gehört das australische Unternehmen Lynas Rare Earths, kurz Lynas. Das betreibt die Mont-Weld-Mine in Westaustralien sowie eine Verarbeitungsstätte in Malaysia.
Zwar sind Australien mit Strafzöllen von zehn und Malaysia mit Zöllen in Höhe von 24 Prozent belegt worden. Trotzdem könnten Australien und Lynas von den chinesischen Exportbeschränkungen profitieren und als Ersatz für die US-Nachfrage infrage kommen, bis die US-Förderung das für die heimische Industrie nötige Volumen erreicht hat. Trotz dieser dem Markt nicht verborgen gebliebenen Spekulationen verfügt die Aktie noch über Nachholpotenzial – erst recht nach dem jüngsten Ausbruch.
Lynas Rare Earths Chartsignale
- Neue Mehrjahreshochs: Der Lynas-Aktie ist mit dem höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren ein wichtiger, charttechnischer Ausbruch geglückt.
- Starkes Kaufsignal: Die 50-Tage-Linie hat die 200-Tage-Linie von unten kommend gekreuzt, wodurch ein Golden Cross und damit ein Kaufsignal entstanden ist.
- Intakter Aufwärtstrend: Der Aufwärtstrend der Aktie wird von steigenden technischen Indikatoren begleitet. Das lässt auf Nachhaltigkeit schließen.
- Chance auf Anschlussrallye: Dank des Ausbruchs und der starken Indikatoren verfügt die Aktie nun über die Chance auf eine Rallye-Verschärfung.
Viele Verlierer, wenige Gewinner – doch dieser Wert gehört dazu!
Der von US-Präsident Trump ohne Not vom Zaun gebrochene, globale Handelskrieg kennt vor allem Verlierer. Einer der wenigen Gewinner könnte Lynas sein, denn ebenso wenig wie Fertigungslinien entstehen Minen und Bergwerke über Nacht, während eine signifikante Nachfrage nach Seltenerdmetallen zunächst ohne Importe aus China gedeckt werden muss.
Zwar ist Lynas schon seit Jahren kein Geheimtipp mehr, trotzdem entwickelte sich die Aktie nach einem Hoch Ende 2021 vor allem seitwärts. Das ist einerseits die Folge einer gesunkenen Nachfrage im Rahmen der weltweit schwachen Industriekonjunktur sowie andererseits stark schwankenden Betriebsergebnissen. Die erschweren die Suche nach einem fairen Wert der Aktie. Innerhalb der anhaltenden Seitwärtsbewegung ist es jedoch zu einem inzwischen seit zwei Jahre anhaltenden, allerdings sehr zaghaft verlaufenden Aufwärtstrend gekommen.
Zwei markante Kaufsignale in kurzer Zeit
Dieser verlief überwiegend in einem Trendkanal mit einer Breite von etwa 1,50 US-Dollar (das Zweitlisting in den USA ist das von Anlegerinnen und Anlegern hierzulande stärker beachtete), wobei ein Ausbruchsversuch im vergangenen Herbst zunächst gescheitert war. Die jüngsten Entwicklungen haben in den letzten Wochen für ein verstärktes Interesse am Wert gesorgt. Die Folge war eine dynamische Aufwärtsbewegung sowohl über die bei 5,00 US-Dollar gelegene Widerstandslinie als auch die obere Begrenzung des Aufwärtstrendkanals.
Dadurch ist es mit einem Kurs von 5,78 US-Dollar zum höchsten Stand seit März 2023 und damit einem Mehrjahreshoch gekommen. Die gelten in der technischen Analyse als Kaufsignale. Begleitet wurde der Kursanstieg durch ein Golden Cross der gleitenden Durchschnitte. Die 50-Tage-Linie hat den Durchschnitt der vergangenen 200 Tage von unten her kommend gekreuzt, was ebenfalls als Kaufsignal gilt – und schon im vergangenen Jahr für eine Zwischenrallye sorgen konnte.
Die Technik spricht für weiter steigende Kurse
Ausbruch und Mehrjahreshoch sind dabei von den technischen Indikatoren unterstützt worden. Nach einem zwischenzeitlichen Verlust von Aufwärtsdynamik konnte der Trendstärkeindikator MACD wieder das Vorzeichen wechseln und zeigt damit einen steigenden Trend in einem frühen Stadium an. Gleichzeitig verbürgt sich der Relative-Stärke-Index (RSI) mit einem Tageswert von knapp 69 Punkten für große Stärke, ohne dass die Aktie bereits überkauft wäre. Vor allem auf Wochen- und Monatsebene bietet der RSI noch einiges an Platz nach oben.
Damit besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit für weiter steigende Kurse. Die nächsten Widerstände liegen bei 6,00 und 7,00 US-Dollar. Das im Herbst 2021 erzielte Hoch liegt bei 8,63 US-Dollar und damit 54,1 Prozent vom zum Wochenauftakt markierten Kurs entfernt. Gleichzeitig ist Lynas nach unten hervorragend abgesichert – einerseits durch die inzwischen als Unterstützung dienende Marke von 5 US-Dollar sowie anderseits durch die gleitenden Durchschnitte, die zwischen 4,40 und 4,55 US-Dollar verlaufen. Damit begünstigt das Chance-Risiko-Verhältnis die Oberseite.
Kursziele hinken den jüngsten Entwicklungen hinterher
Was die Bewertung betrifft, sind Anlegerinnen und Anleger zu Abstrichen gezwungen, denn das für 2026 prognostizierte Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt mit 32 weit über dem Durchschnitt konventioneller Bergbaukonzerne. Ein Teil der Prämie erklärt sich aber durch die Unverzichtbarkeit von Seltenerdmetallen. Das historische Bewertungsmittel der Aktie liegt mit 30,5 außerdem nicht allzu weit vom aktuellen Niveau entfernt.
Ungeachtet der überdurchschnittlich hohen Bewertung sind Analysten gegenüber Lynas überwiegend positiv gestimmt. Bei insgesamt 15 Empfehlungen zur Aktie kommen die Australier sieben Mal auf „Kaufen“ oder „Übergewichten“. Dem stehen vier Empfehlungen zum Halten und vier weitere Empfehlungen zum Reduzieren oder Verkaufen gegenüber, wodurch sich im Mittel „Übergewichten“ ergibt. Bemerkenswert: Die Kursziele haben sich trotz der jüngsten Entwicklungen seit fast einem Jahr kaum verändert. Sollten Analysten auf die veränderte Ausgangslage mit Kurszielanhebungen reagieren, könnte das für weiteren Rückenwind und anhaltend steigende Kurse sorgen.
Lynas Rare Earths auf einen Blick
- ISIN: AU000000LYC6
- Börsenwert: 8,29 Milliarden Australische Dollar
- Dividendenrendite: -
- KGVe 2026: 32,1
- Durchschnittliche Analystenempfehlung: Übergewichten
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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Die Lynas Rare Earths Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +0,09 % und einem Kurs von 4,956EUR auf Lang & Schwarz (23. April 2025, 07:03 Uhr) gehandelt.

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