Elons Endgame
"Code Red" bei Tesla: Alles hängt am heutigen Earnings-Showdown
Tesla kämpft mit schwachen Zahlen, Protesten und einem ramponierten Image. CEO Musk steht unter massivem Druck. Ist das die Wende – oder der Anfang vom Ende? Heute Abend ist Showtime!
- Tesla kämpft mit Rückgang der Auslieferungen um 13%.
- Musks politische Aktivitäten schädigen das Markenimage.
- Analysten fordern klare Strategie und Fokus auf Produkte.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Die Tesla-Aktie steht unter massivem Druck – und mit ihr CEO Elon Musk. Die jüngsten Zahlen zeichnen ein düsteres Bild. So meldete der E-Autobauer Anfang des Monats 336.681 ausgelieferte Fahrzeuge, was einem Rückgang von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Dies und eine Aktienperformance von minus 44 Prozent seit Jahresbeginn lassen Anleger an der Zukunft des einstigen Börsenstars zweifeln.
Am Dienstagabend stehen die nächsten Quartalszahlen an. Analysten erwarten laut FactSet einen bereinigten Gewinn von 43 Cent pro Aktie bei rund 21,45 Milliarden US-Dollar Umsatz. Doch für viele Beobachter ist klar: Es braucht mehr als solide Zahlen, um das Vertrauen zurückzugewinnen.
Dan Ives von Wedbush nennt es eine "Code-Red-Situation". Musk müsse bei der Analystenkonferenz "eine Wende einleiten". Gemeint ist nicht nur ein günstigeres Tesla-Modell oder die lange versprochenen Robotaxis, sondern auch ein klarer Rückzug von Musks umstrittenem politischen Engagement – insbesondere seiner Rolle in der sogenannten "Abteilung für Regierungseffizienz" (DOGE) unter US-Präsident Donald Trump. "Der Schaden für Tesla und die Marke wächst", so Ives.
Tatsächlich haben Musks politische Aktivitäten einen regelrechten Proteststurm ausgelöst. Boykotte, Vandalismus an Fahrzeugen und Rückgänge bei der Markenbeliebtheit in Europa und Teilen der USA sind die Folge. Laut einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Caliber können sich derzeit nur noch 27 Prozent der US-Verbraucher vorstellen, einen Tesla zu kaufen – 2022 waren es noch 46 Prozent. Analysten sehen die Nachfrage durch das beschädigte Markenimage um bis zu 20 Prozent geschwächt.
Doch Musk schweigt bislang. Stattdessen sorgt die Ankündigung eines "Live-Updates zum Unternehmen" zusätzlich zur Quartalsbilanz für Spekulationen. Investoren hoffen auf eine klare Botschaft zu Robotaxis, KI, dem günstigen Einstiegsmodell – und einem Strategiewechsel.
Gene Munster von Deepwater Asset Management rät Anlegern indes zur Geduld: "2025 ist ein Wegwerfjahr", so seine Einschätzung. Tesla sei einzigartig positioniert, um ab 2026 stark zu profitieren – vor allem durch seine Vorreiterrolle in der physischen KI.
Kurzfristig jedoch belasten politische Risiken, ein schwächelnde Nachfrage in China, der steigende Wettbewerbsdruck und mögliche Margenverluste durch Trumps Zölle das operative Geschäft. Oppenheimer-Analysten warnen zudem vor einem weiteren Preisverfall, sollte Tesla gezwungen sein, mehr in China produzierte Fahrzeuge auf dem Weltmarkt abzusetzen.
Die Hoffnung auf eine positive Wende lebt – doch dafür braucht es laut Ives vor allem eins: "Fokus statt Ablenkung. Produktbotschaft statt Politik."
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
Die Tesla Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -6,22 % und einem Kurs von 199,1USD auf Tradegate (22. April 2025, 13:57 Uhr) gehandelt.

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