Hebel-Idee | TrendFinder

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    Bereit zum Abheben? Diese Korrektur sollten Anleger jetzt kaufen!

    Der brasilianische Flugzeugbauer Embraer verzeichnet weiterhin ein kräftiges Wachstum. Die jüngste Korrektur der Aktie dürfte für eine attraktive Einstiegschance gesorgt haben.

    Für Sie zusammengefasst
    Hebel-Idee | TrendFinder - Bereit zum Abheben? Diese Korrektur sollten Anleger jetzt kaufen!

    Willkommen zum wallstreetONLINE-TrendFinder – Embraer

    Nach einer jahrzehntelangen Konsolidierung wird die Flugzeugbranche von zwei global agierenden Unternehmen – Airbus und Boeing – dominiert, die gemeinsam auf einen Marktanteil von über 90 Prozent kommen. Zwar gibt es vereinzelt nationale Bestrebungen, diese Dominanz zu adressieren, vor allem in Russland mit Yakolev und in China mit Comac. Doch auf dem internationalen Markt sind diese Bestrebungen faktisch irrelevant.

    Lange ist das Angebotsduopol für die kostensensitive Branche ein Erfolgsmodell gewesen: Während Airlines aufgrund von Skaleneffekten von niedrigeren Preisen profitieren, machten Airbus und Boeing gute Geschäfte. Doch die Qualitäts- und Sicherheitskrise beim US-Flugzeugbauer, hat die Schwächen der Abhängigkeit von nur zwei relevanten Anbietern offengelegt.

    Viele Gesellschaften, darunter Ryanair, mussten Verbindungen streichen, da die bei Boeing bestellten Flugzeuge aufgrund einer von der US-amerikanischen Flugsicherheitsbehörde FAA erzwungenen Produktionsbeschränkung noch gar nicht oder mit großen Verspätungen ausgeliefert wurden.

    Embraer stößt in die Boeing-Lücke und wächst kräftig

    Wie so oft, wenn sich sprichwörtlich zwei streiten, gibt es inzwischen einen lachenden Dritten. Der brasilianische Flugzeugbauer Embraer profitiert von der wachsenden Nachfrage nach Passagierflugzeugen, während Airbus und Boeing damit hadern, ihre Produktionskapazitäten und Lieferketten weiter zu expandieren.

    Das hat in den vergangenen drei Jahren für ein reges Interesse an der Aktie gesorgt, die sich zeitweise mehr als verfünffachen konnte. Zuletzt sorgte jedoch die Gesamtmarktkorrektur auch hier für ein Ende des Höhenfluges. Der Kurseinbruch könnte vor dem Hintergrund der Mittwochnacht vorgelegten Auftragseingänge aber für eine aussichtsreiche Einstiegschance gesorgt haben.

    Embraer Chartsignale

    • Übergeordneter Aufwärtstrend: Die Embraer-Aktie hat zuletzt zwar kräftig korrigiert, der langfristige Aufwärtstrend wurde bislang aber nicht infragegestellt.
    • Intakte Unterstützungen: Zwar wurde die 50-Tage-Linie aufgegeben, doch die wichtigere 200-Tage-Linie hat dem Verkaufsdruck Stand gehalten.
    • Verbesserte Indikatoren: RSI und MACD zeigen sich nach überkauften Zuständen deutlich verbessert. Das spricht für eine Fortsetzung der Erholungsbewegung.
    • Beträchtliches Kurspotenzial: Zur Oberseite bietet das Papier viel Platz – auch weil das Unternehmen nicht im Verdacht steht, überbewertet zu sein.

     

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    Trotz Turbulenzen: Jetzt bei Embraer einsteigen?!

    Wie Embraer in einer Pressemitteilung berichtet hat, konnten die Auslieferungen im ersten Quartal auf 30 Flugzeuge gesteigert werden, was gegenüber den 25 Maschinen im vergangenen Jahr einem Anstieg um 20 Prozent entspricht. Gleichzeitig kletterte der Auftragsbestand auf 26,4 Milliarden US-Dollar und damit erneut einen Rekordwert.

    Auf kommerzielle Maschinen entfallen derzeit 10 Milliarden US-Dollar, während Geschäftsflugzeuge 7,6 Milliarden US-Dollar des Orderbuchs ausmachen. Auf Militärmaschinen, darunter vor allem Transportflugzeuge entfallen 4,2 Milliarden US-Dollar, während die übrigen 4,6 Milliarden US-Dollar Service- und Instandhaltungsaufträge sind.

    Vor dem Hintergrund eines Jahresumsatzes von 5,7 Milliarden US-Dollar im abgelaufenen Geschäftsjahr, ist das Unternehmen damit über die nächsten vier Jahre ausgebucht, was jede Menge Raum für fortgesetztes Wachstum bietet.

    Jüngste Korrektur: Verlust ja, technisches Desaster nein!

    Mit Blick auf den Chart der Aktie hat die jüngste Korrektur (ausgehend von einer technischen Überhitzung der Aktie) zwar für Schäden gesorgt, die sich jedoch in Grenzen halten. Zwar wurde die 50-Tage-Linie als potenzielle Unterstützung aufgegeben, dafür wurde die 200-Tage-Linie aber gar nicht erst getestet – ein starker Kontrast zu etlichen anderen Aktien, darunter auch Publikumslieblingen wie Apple und Nvidia, die reihenweise auch durch die vielbeachtete 200-Tage-Linie gepurzelt sind.

    Als wertvolle Unterstützung hat sich bei Embraer der Preisbereich um 40 US-Dollar erwiesen. Hier liegt ein Verlaufshoch aus dem vergangenen Dezember, das im Februar schon einmal für ein Ende von Gewinnmitnahmen gesorgt hatte. Auch dieses Mal stieß die Aktie hier auf Kaufinteresse. Inzwischen hat sich das Papier um mehr als zehn Prozent erholen können, wobei rund die Hälfte der jüngsten Kursgewinne auf den Mittwoch entfallen.

    Fortgesetzte Erholung möglich

    Mit Blick auf die technische Indikation verfügt die Aktie über alle Chancen, ihre jüngste Erholung fortzusetzen. Zwar zeigt der weit unter der Nulllinie liegende Trendstärkeindikator MACD noch immer einen Abwärtstrend an. Doch der Sprung über die (rote) Signallinie bedeutet Entspannung, die oft mit Erholungsgewinnen einhergeht.

    Gleichzeitig hat sich der Relative-Stärke-Index (RSI) von überverkauften Niveaus erholen können und liegt mit tagesaktuell 49 Zählern im neutralen Bereich. Beide Indikatoren haben sich gemeinsam mit der Aktie erholen können – das spricht für die Nachhaltigkeit der jüngsten Kursbewegung.

    Der Chart bietet viel Platz nach oben ...

    Eine erste Hürde dürfte im Bereich der 50-Tage-Linie lauern, die derzeit bei rund 46 US-Dollar verläuft. Zwar begünstigen die noch verbesserungswürdigen Indikatoren eine Erholung, gleichzeitig könnten sie für zu wenig Schwung sorgen, als dass der Sprung im ersten Anlauf gelingt. Allzu hartnäckig sollte der Widerstand der Bären hier jedoch nicht ausfallen, sodass mittelfristig mit einer Egalisierung des Allzeithochs bei 56 US-Dollar zu rechnen ist.

    Nach unten hin ist die Aktie gut abgesichert. Einerseits durch den bereits beschriebenen Unterstützungsbereich bei 40 US-Dollar sowie andererseits durch die bei rund 38 US-Dollar verlaufende 200-Tage-Linie. Erst darunter könnte sich das Blatt nachhaltig zugunsten der Verkäufer wenden. Für Kurse darüber ist das Chartbild aber übergeordnet als bullish einzuschätzen.

    ... und auch die Bewertung ist attraktiv!

    Rückendeckung erhält die Aktie auch durch eine fundamental zu vertretende Bewertung. Für 2025 veranschlagen Analysten ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 21,6. Angesichts des kräftig zu erwartenden Gewinnwachstums liegt das für 2026 geschätzte KGV aber bereits bei nur 16,7. Zum Vergleich: Für Airbus wird aktuell das 20,4-fache fällig, für Boeing liegt das KGV aufgrund der anhaltenden Profitabilitätsprobleme sogar im negativen Bereich.

    Angesichts der moderaten Bewertung fällt der Analystenkonsens dementsprechend positiv aus. Bei insgesamt 14 Empfehlungen zur Aktie ist Embraer 10 Mal zum Kaufen oder Übergewichten empfohlenen. Nur ein Experte sieht in dem Papier eine Verkaufspositionen, während drei Analystinnen und Analysten um Abwarten raten. Das Kursziel liegt im Mittel bei 53,38 US-Dollar, was einem Aufwärtspotenzial von 20,1 Prozent entspricht.

    Embraer auf einen Blick

    • ISIN: DE0008469008
    • Börsenwert: 7,82 Milliarden US-Dollar
    • Dividendenrendite: -
    • KGVe 2025: 21,6
    • Durchschnittliche Analystenempfehlung: Übergewichten
    • Fairer Wert (laut Konsens): 53,38 US-Dollar

     

    Die TrendFinder-Hebel-Idee

    Anlegerinnen und Anleger die auf den aufstrebenden Krisenprofiteur setzen und sich nicht mit einer aktienüblichen Performance zufrieden geben wollen, können auch auf ein Hebelprodukt setzen. Eine riskante, aber knackige Chance bietet der Call-Optionsschein JV7859.

    JV7859 verfügt zwar über eine Restlaufzeit von nur drei Monaten, liegt dank des Basispreises von 37,50 US-Dollar aber bereits im Geld. Das reduziert nicht nur das Totalverlustrisiko, sondern sorgt gleichzeitig auch für einen effektiven Hebel von 3,6. Daraus ergibt sich zum Laufzeitende am 18. Juli folgendes Auszahlungsprofil:

    CallOS_Embraer_23042025.png

    Doch Vorsicht: Sollte Embraer zum Laufzeitende unter 37,50 US-Dollar und damit der 200-Tage-Linie notieren, verfällt JV7850 wertlos. Sollte die Aktie schon vor dem Verfall unter diese Marke rutschen, sollten Anlegerinnen und Anleger die Position mit Verlust verkaufen, um einen Totalverlust auszuschließen. Eine Erholung wäre in diesem Fall unwahrscheinlich.

    Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

    Die Embraer Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +4,01 % und einem Kurs von 38,90USD auf Tradegate (23. April 2025, 15:35 Uhr) gehandelt.


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    Verfasst vonRedakteurMax Gross
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