Nach starken Quartalszahlen
Nicht Nvidia: Diesen KI-Gewinner wollen jetzt alle haben!
Hinter der Aktie des KI-Infrastrukturdienstleisters Vertiv liegt eine scharfe Korrektur. Zur Wochenmitte sorgen starke Zahlen aber für eine kräftige Erholung der Anteile.
- Vertiv-Aktie erholt sich nach starker Quartalsbilanz.
- Umsatz und Gewinn übertreffen Analystenschätzungen deutlich.
- Bewertung zeigt Potenzial für weiteres Kurswachstum.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Während in den vergangenen zwei Jahren in Sachen KI alle Augen auf den offensichtlichen Gewinner Nvidia gerichtet waren, haben auch viele andere Unternehmen und Aktien profitieren können. Nicht wenige konnten den Branchenprimus dabei in Sachen Performance sogar schlagen.
Dazu gehörte im letzten Jahr auch der Infrastrukturdienstleister Vertiv, der sich von rund 50 US-Dollar auf zeitweise über 155 US-Dollar steigern und mehr als verdreifachen konnte. Das auf Hardware-Komponenten wie Kühlelementen und Netzteilen spezialisierte Unternehmen profitierte vom rasanten Auf- und Ausbau von Rechenzentren für KI-Anwendungen.
Panik und Crash: -66 Prozent in wenigen Wochen
In den vergangenen Wochen und Monaten ist es jedoch zu einem crashartigen Abverkauf der Aktie gekommen. In der Spitze der Zollpanik fiel das Papier auf 53,60 US-Dollar – ein Abschlag von zwei Dritteln gegenüber dem erst im Januar erzielten Allzeithoch.
Verantwortlich für diese Korrektur waren neben der Überbewertung der Aktie und Unsicherheiten über die Nachhaltigkeit des KI-Booms die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, denn Vertiv lässt einen beträchtlichen Teil seiner Komponenten in Südostasien, darunter Malaysia fertigen. Auf diese Komponenten werden künftig Importzölle fällig.
Vertiv nach Zahlen gefragt, einer der Top-Gewinner
Zumindest am Mittwoch ist von dieser Verunsicherung jedoch nur noch wenig zu spüren. Mit einem Plus von mehr als 10 Prozent gehört die Aktie zu einem der größten Gewinner im marktbreiten Technologieindex Nasdaq Composite.
Grund für das starke Kaufinteresse sind die am Mittag vorgelegten Quartalszahlen, die nicht nur ein anhaltend hohes Wachstum unter Beweis gestellt haben, sondern die auch die Erwartungen übertreffen konnten.
Umsatz und Nettoertrag steigen kräftig
Gegenüber dem Vorjahresquartal legten die Erlöse um 24,4 Prozent auf 2,04 Milliarden US-Dollar zu. Damit wurden die Analystenschätzungen um starke 100 Millionen US-Dollar übertroffen. Auch der Gewinn fiel höher aus als erwartet.
Statt der prognostizierten, bereinigten 0,62 US-Dollar je Aktie, lieferte das Unternehmen 0,64 US-Dollar. Im Vergleichszeitraum vor einem Jahr hatte der Gewinn pro Anteilsschein bei 0,43 US-Dollar gelegen. Das entspricht einer Steigerung um 48,8 Prozent.
Insgesamt erzielte das Unternehmen einen Nettogewinn in Höhe von 164,5 Millionen US-Dollar. Damit hat sich die Ertragslage gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert, denn damals erwirtschaftete Vertiv noch einen Fehlbetrag von 5,9 Millionen US-Dollar.
Gewinnprognose geringfügig angehoben
Angesichts der hohen Nachfrage hat das Unternehmen das obere Ende seiner Prognose für das Gesamtjahr geringfügig angehoben. Anstatt des bisher erwarten Gewinns pro Aktie von 3,50 bis 3,60 US-Dollar prognostiziert das Management um CEO Giordano Albertazzi nun 3,45 bis 3,65 US-Dollar.
Die Erlöse sollen sich im Mittel auf 9,45 Milliarden US-Dollar belaufen. Das liegt deutlich über der Konsensprognose von 9,18 Milliarden US-Dollar. Die Investitionskosten wurden hingegen unverändert auf 275 Millionen US-Dollar geschätzt.








Aktie gefragt, zweistellige Kursgewinne
Vom starken Abschneiden des Unternehmens zeigten sich Anlegerinnen und Anleger sichtlich beeindruckt. Die Aktie konnte bereits in der US-Vorbörse knapp 20 Prozent zulegen. Diese Gewinne hat das Papier zwar nicht halten können, das Plus beläuft sich am Mittwochabend aber auf noch immer beachtliche 11 Prozent.
Damit hat die Aktie gegenüber ihrem Jahrestief bereits 50 Prozent an Wert gewinnen können. Nichtsdestotrotz beträgt das Minus gegenüber dem Jahreswechsel noch immer knapp 30 Prozent. Das verdeutlicht, wie tief der Crash der Aktie ausgefallen ist.
Fazit: Die Bewertung bietet noch Platz nach oben!
Mit Blick auf die Bewertung könnte der panikartige Ausverkauf eine Einstiegsgelegenheit geschaffen haben. Auf Basis der unternehmenseigenen Schätzung ist die Aktie für 2025 mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 22,5 bewertet. Das liegt deutlich unter dem Fünfjahresmittel von 24,9 und deutet gegenwärtig auf eine Unterbewertung der Aktie hin.
Geht es nach den Wall-Street-Analysten ist der Bewertungsabschlag sogar noch größer, denn diese veranschlagen für 2025 ein KGV von 20,3. Das bedeutet gegenüber dem Mittel der vergangenen fünf Jahre ein Aufwärtspotenzial von bis zu 22,7 Prozent. Mit Blick auf die mögliche langfristige Entwicklung ist sogar noch mehr drin: Für 2026 ist Vertiv aktuell mit rund dem 17-fachen seiner erwarteten Gewinne bewertet. Mutige Anlegerinnen und Anleger können hier also auch nach dem Kurssprung noch zugreifen!
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
Die Vertiv Holdings Registered (A) Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +12,70 % und einem Kurs von 70,83USD auf Tradegate (23. April 2025, 18:35 Uhr) gehandelt.

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