Konsumgigant
Unilever: Umsatzüberraschung, aber trotzdem Entlassungswelle
Das Umsatzwachstum von Unilever im ersten Quartal hat die Erwartungen übertroffen. Die Jahresprognose bleibt unverändert. Trotzdem kündigt der Konzern die Entlassung von 7.500 Mitarbeitern an. Die Details.
- Unilever übertrifft Umsatzprognosen im Q1 2023.
- 7.500 Stellenabbau zur Kostensenkung angekündigt.
- Eiskremsparte wird ab Juli eigenständig notiert.
- Report: Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom

Unilever überrascht zu Jahresbeginn mit besseren Umsatzzahlen als erwartet – trotz Kaufzurückhaltung in den USA und einem schwierigen globalen Umfeld. Der für Marken wie Dove, Magnum und Ben & Jerry’s bekannte Mischkonzern meldete für das erste Quartal ein organisches Umsatzwachstum von drei Prozent – und übertraf damit die Prognosen der Analysten, so Bloomberg.
Preiserhöhungen und eine starke Nachfrage nach Premiumprodukten trieben das Ergebnis nach oben. Gleichzeitig hat der neue CEO Fernando Fernandez, der erst im März das Ruder übernommen hat, die Weichen für eine tiefgreifende Neuausrichtung gestellt.
Das Unternehmen will sich künftig stärker auf wachstumsstarke Geschäftsfelder konzentrieren und trennt sich von schwächelnden Marken. Ein zentrales Projekt ist die Abspaltung der Eiscrèmesparte, die ab 1. Juli unter dem neuen Namen Magnum Ice Cream Company eigenständig an der niederländischen Börse notiert sein wird. Unilever reagiert damit auf den zunehmenden Wettbewerbsdruck und verändert seine Konzernstruktur nachhaltig.
Gleichzeitig kündigte der Konsumgüterriese einen drastischen Stellenabbau an: Weltweit sollen rund 7.500 Arbeitsplätze gestrichen werden, um Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern.
Das Unternehmen teilte mit, dass es mit seinem Produktivitätsprogramm dem Plan voraus sei und bis Ende 2025 Einsparungen in Höhe von rund 550 Millionen Pfund (729,74 Millionen US-Dollar) erwarten könne.
Der Jahresausblick bleibt unverändert: Der Umsatz soll im Rahmen des mittelfristigen Ziels um 3 bis 5 Prozent wachsen. Zudem erwartet Unilever eine Verbesserung der operativen Marge – nach 18,4 Prozent im Vorjahr.
Dennoch bleibt die Lage schwierig. Insbesondere auf dem US-Markt kämpft Unilever mit einer schwachen Nachfrage und der Unsicherheit über mögliche Handelszölle im Zuge der aggressiven Importpolitik von Präsident Trump. Die Restrukturierung erfolgt also nicht freiwillig, sondern ist eine Reaktion auf den massiven Druck des Marktes und der Investoren.
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Für die Unilever-Aktie lief es zuletzt gut: Innerhalb eines Jahres legte die Aktie um fast 25 Prozent zu.









Die detaillierten Halbjahreszahlen wird Unilever erst am 31. Juli 2025 vorlegen.
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion
Die Unilever Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +0,71 % und einem Kurs von 56,48EUR auf Tradegate (24. April 2025, 10:16 Uhr) gehandelt.

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