Schwacher Quartalsbericht

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    Dividendenkönig Procter & Gamble: Das ist enttäuschend!

    Der Konsumgüterhersteller Procter & Gamble hat am Donnerstagmittag seine Quartalsbilanz vorgelegt. Vor allem die Umsatzentwicklung fiel enttäuschend aus.

    Für Sie zusammengefasst
    Schwacher Quartalsbericht - Dividendenkönig Procter & Gamble: Das ist enttäuschend!

    Seit 68 Jahren zahlt Procter & Gamble eine ununterbrochen steigende Dividende. Damit gehört der Konsumgüterhersteller zu den Dividendenkönigen und bietet eine der zuverlässigsten Ausschüttungen, welche die Wall Street zu bieten hat. Säulen dieses Erfolgs waren eine knallharte Kostenkontrolle und Ausgabendisziplin.

    Doch wie die am Donnerstagmittag vorgelegten Quartalszahlen beweisen, gestalten sich diese Herausforderungen in einem von Unsicherheit und steigenden Input-Kosten geprägten Umfeld als immer größer. Der Ergebnisbericht weiß nicht so richtig zu überzeugen und könnte zu fallenden Kursen führen.

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    Überraschender hoher Umsatzrückgang

    Gegenüber dem Vorjahresergebnis fielen die Erlöse um 2,0 Prozent auf 19,8 Milliarden US-Dollar. Damit wurden die Erwartungen klar um 350 Millionen US-Dollar verfehlt. Dabei sank der Umsatz über fast alle Sparten hinweg, nur bei Gesundheitsprodukten konnte sich das Unternehmen um 0,2 Prozent steigern. Diese Entwicklung demonstriert den inzwischen auch in den USA zu beobachtenden Trend weg von Markenprodukten hin zu Eigen- und Handelsmarken.

    Immerhin beim bereinigten Gewinn pro Aktie gelang eine geringfügige Überraschung. Hier lag das Ergebnis mit 1,54 US-Dollar um einen Cent über den Schätzungen und um zwei Cent über dem Vorjahresergebnis – ein beachtliches Ergebnis angesichts des Umsatzrückgangs.

    Insgesamt erzielte der Konzern einen auf die Anteilseigner entfallenden Nettogewinn in Höhe von 3,77 Milliarden US-Dollar, was ein Plus von 14 Millionen US-Dollar gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

    Hohe Unsicherheit: Gewinnprognose gekürzt!

    Seine Prognose für das Gesamtjahr musste Procter & Gamble aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit und des Handelskonfliktes zurückziehen. Anstatt eines Umsatzwachstums von 2 bis 4 Prozent rechnet das Management nun mit unveränderten Erlösen.

    Auch die Gewinnprognose wurde revidiert. Bislang lag die Mittelpunktschätzung bei einem bereinigten Gewinn von 6,98 US-Dollar je Aktie. Diese wurde nun um 21 Cent auf 6,77 US-Dollar reduziert, was klar unter dem Analystenkonsens von 6,87 US-Dollar pro Anteilsschein liegt. Ursache hierfür sind um bis zu 200 Millionen US-Dollar höhere Input-Kosten – auch aufgrund der Dollar-Schwäche.

    Immerhin ein kleiner Trost: Die Ausgabenprognose für Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe hat Procter & Gamble unverändert gelassen. Wie bislang geplant sollen für Ausschüttungen rund 10 Milliarden US-Dollar und für Buybacks zwischen 6 und 7 Milliarden US-Dollar aufgewendet werden.

    Procter & Gamble

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    Abgaben zu erwarten, aber anhaltende Outperformance

    Am US-Markt stoßen die verfehlte Umsatzprognose sowie der gekappte Jahresausblick auf wenig Begeisterung. Die Aktie büßte bereits in der Vorbörse 2 Prozent ein und ging trotz einer geringfügigen Erholung schließlich schwächer in den Handel. Am Optionsmarkt wurde vorab eine Kursbewegung um bis zu 3,5 Prozent eingepreist.

    Insgesamt behauptet sich die Aktie bislang aber gut. Gegenüber dem Jahreswechsel hat Procter & Gamble gerade mal ein Prozent an Wert verloren – und kann den US-Gesamtmarktindex S&P 500 (-8,8 Prozent) damit deutlich outperformen. Selbst auf dem Höhepunkt der jüngsten Zollpanik schlugen sich die Anteile verhältnismäßig gut.

    Fazit: Ein Einstieg lohnt sich derzeit nicht

    Auf Basis der nach unten angepassten Gewinnprognose ist das Unternehmen auf Basis des Schlusskurses vom Mittwoch mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 24,5 bewertet – das entspricht genau dem Mittel der vergangenen fünf Jahre und lässt auf ein faires Bewertungsniveau schließen.

    Mit Blick auf die übrigen Branchenwerte ist Procter & Gamble jedoch um fast 50 Prozent zu teuer, denn das Mittel der Peers beträgt 16,4. Zwar ist ein Bewertungsaufschlag aufgrund des Status als Dividendenkönig gerechtfertigt, ein KGV von 25 erscheint angesichts der schwachen Umsatzentwicklung aber als zu hoch. Wer sich daher bei Procter & Gamble engagieren möchte, sollte entweder eine höhere Wachstumsdynamik oder tiefere Kurse abwarten.

    Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

    Die Procter & Gamble Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -1,49 % und einem Kurs von 144,1USD auf Tradegate (24. April 2025, 15:02 Uhr) gehandelt.


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    Verfasst vonMax Gross

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